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Jisrael Mosche Duschinsky
Raw Jisrael Mosche Duschinsky (geb. 1921 / 5681 in Ungarn; gest. 2003 / 22. Adar 5763 in Jerusalem) war ein israelischer Rabbiner und Ga'awad der Eida Charedit.
Leben
Jisrael Mosche Duschinsky kam im Jahr 1921 zur Welt als Sohn (und einziges Kind) von Reb Jossef Zwi Duschinsky, der sich im Jahr 1933 einverstanden erklärte, die Stelle von Raw Jossef Chajim Sonnenfeld als Raw von Jeruschalajim zu übernehmen, und bei der Geburt seines Sohnes Jisrael Mosche schon über fünfzig Jahre alt war. Die gegenseitige Liebe zwischen Vater und Sohn war grenzenlos, der Sohn heftete sich dem Vater vollkommen an, und der Vater liess seinen Sohn nicht von seiner Seite weichen. Einmal in der Woche erhielt der Junge die Erlaubnis seines Vaters, alleine zur Post zu gehen; dabei wurde er aber von einem Schamasch begleitet.
In seiner Kindheit war Jisrael Mosche schon als fleissiger Tora-Lerner bekannt, und als sein Vater im Jahr 1933 von Ungarn nach Jeruschalajim übersiedelte, lernte Reb Jisrael Mosche bis zu seiner Bar Mitzwa in der Talmud Tora Schomrei Hachomot. Danach trat er der Jeschiwa seines Vaters bei. Dort lernte er auch zusammen mit vielen anderen Talmidei Chachamim, wie zum Beispiel Reb Hennoch Padwa, der später zum Ga'awad in London ernannt wurde.
Nach seiner Heirat begann Raw Jisrael Mosche damit, Schiurim in der Jeschiwa seines Vaters zu erteilen. Es dauerte nicht lange, bis er zu den Hauptsäulen in der Jeschiwa gehörte und viele Talmidim sich ihm zugesellten. Während vieler Jahre gab er täglich, gleich nach dem Dawenen, noch in Tallit und Tefillin gehüllt, einen Schiur über den Schulchan Aruch mit Erklärungen.
Er war 28 Jahre alt, als sein Vater 1949 starb. Ab diesem Zeitpunkt ruhte die Führung der Jeschiwa und der Gemeinde seines Vaters auf seinen Schultern. Während fünfzig Jahren verbreitete er Tora unter den Talmidim der Jeschiwa und während vieler Jahre lehrte und richtete er die Jehudim, als er dem Rabanut der Eida Charedit beitrat.
Raw Pinchas Epstein, der später als Ra'awad der Eida Charedit amtierte, schätzte ihn sehr und suchte oft mit ihm das Gespräch. 1952 besuchte Raw Jisrael Mosche den Chason Isch, und nach einem langen Gespräch sagte der Chason Isch über ihn: "Ich habe in ihm einen Awrech gefunden, der auch in guten Eigenschaften ein Riese ist!"
1969 wurde Raw Jisrael Mosche als Mitglied des Bet Din der Eida Charedit gewählt. Nachdem Raw Jitzchak Jakow Weiss im Jahr 1989 gestorben war, wurde er an dessen Stelle zum Aw Bet Din ernannt. Nachdem dann sieben Jahre später Raw Mosche Arje Freund gestorben war, wählte man ihn als Gaon Aw Bet Din der Eida Charedit. Während der 34 Jahre, die Raw Jisrael Mosche mit den Arbeiten für die Gemeinschaft beschäftigt war, hatte er aussergewöhnlich grossen Einfluss auf seine Anhänger. An Tagen, an denen Scheidungen oder Chalizot im Bet Din behandelt wurden, fastete er. So fastete er auch jedes Jahr während der Schowawim-Wochen an jedem Donnerstag. Auch hatte er den Brauch, jeweils am Schabat-Abend nach dem Dawenen durch das Sch'chem-Tor zur Kotel zu gehen, wo er den "Ribbon Ha'Olamim mit Tränen sagte. Danach kehrte er zu seiner Wohnung an der Schmuel Hanawi-Strasse zurück.
Als die Stadtbehörden nach dem Tod seines Vaters eine Strasse nach ihm benennen wollten, wehrte er sich dagegen. Er war sicher, dass sein Vater nicht davon begeistert sein würde, wenn in einer Strasse, die nach ihm benannt wird, Chilul Schabat gemacht würde. Man erklärte sich einverstanden, seiner Bitte nachzukommen, und gab den Namen einer unbefahrbaren Strasse bzw. einer Abfolge von Treppen in der Pagi-Gegend.
Raw Jisrael Mosche zeichnete sich in zwischenmenschlichen Beziehungen aus. Jeder in seiner Gemeinde fühlte eine besondere Beziehung zu ihm. Während des Sechs-Tage-Kriegs kam ein Mann zu ihm, der sich davor fürchtete, täglich zu einer Witwe in Bajit Wegan zu fahren, um ihr Essen zu bringen. Er bat ihn, dass einer der Bachurim diese Mitzwa bis zum Ende des Krieges erfüllen solle. Raw Jisrael Mosche war einverstanden. Nach dem Krieg nahm dieser Mann wieder seine Gewohnheit an und begann, der Witwe wieder ihr Essen zu bringen. Als er sie fragte, wer das Essen während des Kriegs gebracht hatte, antwortete sie ihm, dass Reb Jisrael Mosche höchstpersönlich täglich gekommen war, um ihr das Essen zu bringen!
Reb Jisrael Mosche starb in hohem Alter und man bemühte sich, ein Grab neben seinem Vater für ihn zu kaufen. Dieses befand sich auf dem Scha'are Zedek-Friedhof. Es entstanden dabei aber grosse Schwierigkeiten – und schliesslich mussten grosse Summen an Bestechungsgeldern gegeben werden, damit der Sohn neben seinem Vater begraben werden konnte.
Seine Chiduschei Tora wurden ein Jahr nach seinem Tod unter dem Namen "Torat Mahari'm" herausgegeben.
Hinweis
Der Artikeltext beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 1. März 2013, Seite 10.
Personendaten | |
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NAME | Duschinsky, Jisrael Mosche |
KURZBESCHREIBUNG | israelischer Rabbiner |
GEBURTSDATUM | 1921 |
GEBURTSORT | Ungarn |
STERBEDATUM | 2003 |
STERBEORT | Jerusalem |
Dieser Artikel / Artikelstub / diese Liste wurde in Jewiki verfasst und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor / diese Autorin maßgeblich beteiligt war: 2.657 Artikel (davon 1.533 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |