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Mosche Arje Freund

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Mosche Arje Freund

Mosche Arje Freund (geb. um 1900 in Ungarn; gest. 1996 / 20. Elul 5756 in Jerusalem) war leitender Rabbiner (Av Bet Din bzw. Ga'awad) der Edah HaChareidis in Jerusalem. Er war der Verfasser des bekannten Werkes "Ateres Yehoshua" und wurde nach diesem Werk gelegentlich auch so bezeichnet. Er war ein Satmarer Chassid.

Leben

Er wurde in der ungarischen Stadt Honiad geboren, wo sein Vater, Rabbi Yisroel Freund, als Av Bet Din tätig war. Seine Mutter Soroh war eine Tochter von Rabbi Zeev Goldberger, des Raws der Stadt Honiad. Er war ein Nachfahre des Remo, des Maharshal, des Shach und des Beis Yosef. Im Alter von 16 Jahren heiratete er die Tochter von Reb Boruch Goldberger, der mit ihm entfernt verwandt war.

Vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war er Rosch Jeschiwa in der ungarischen Stadt Satmar (jetzt Rumänien). Die Nazis verhafteten ihn und seine ganze Familie im Jahr 1944. Sie wurden nach Auschwitz deportiert, nur Raw Freund selbst überlebte. Seine Frau und alle neun (nach anderen Quellen: zehn) Kinder kamen dort um bzw. wurden dort ermordet. Nach der Shoah war er zweimal verheiratet, hatte aber keine Kinder.

1951 ging er nach Jerusalem, wo er nach Teitelbaums Tod Raw der Satmarer Gemeinschaft wurde. 1979 wurde er zum Av Bet Din der Edah HaChareidis gewählt, eine Funktion, die er bis zu seinem Tod beinahe zwanzig Jahre lang ausfüllte.

Seine Nachfolger wurden Rabbi Yisroel Moshe Dushinsky als Av Bet Din (Gaavad) und Rabbi Yisroel Yaakov Fisher als Raavad.

Seine Jahrzeit ist der 20. Elul.

Anekdoten

Raw Freund in seinem Versteck (Illustration der Jüdischen Zeitung, vgl. Hinweis unten)

Als Mosche Arje kurz vor seiner Bar Mitzwa stand, beschloss er, seinem Grossvater, dem Gaon von Nasswid, ein schönes Überraschungsgeschenk vorzubereiten: Er liess sich bei ihm über vierzig Blatt des Kezot Hachoschen auswendig verhören. Seinem Grossvater bereitete es wirklich grossen Nachat zu sehen, wie sein Enkel in Tora und Jir'at Schamajim stieg.

Während der Kriegsjahre, noch bevor er nach Erez Jisrael gelangte, war er in einem Arbeitslager gefangen. Er suchte allerlei Möglichkeiten, um sich vor jeglicher Schabat-Entweihung zu schützen, und war auch bereit, sich dafür in Lebensgefahr zu begeben. An einem Tag fand er einen grossen Haufen Heu und grub darin unbemerkt ein grosses Loch, so dass er genügend Platz hatte, sich darin zu verbergen. Gleich vor Schabat-Eingang versteckte er sich im Haufen und blieb dort bis zum Ende des Schabats. Ein SS-Offizier, der sein Versteck im Lauf des Tages entdeckte, wurde wütend und erklärte, dass er am nächsten Schabat besonders auf ihn achten würde, um sicherzustellen, dass er seine Arbeit am Schabat verrichtet. Wenn er aber seine Arbeit wieder nicht machen würde, würde er ihn sofort erschiessen. Am darauffolgenden Freitag geschah etwas, das man als Wunder deutet: Der SS-Offizier fiel ohne erkennbaren Grund plötzlich tot zu Boden. Alle Lagerinsassen sahen darin eine spezielle Haschgacha vom Himmel her für diesen jungen Zaddik, um ihn vor allem Bösen zu bewahren und sicherzustellen, dass er kein Verbot der Tora übertreten musste.

Noch bevor Reb Mosche Arje bekannt wurde, erkannte der Chason Isch seine Grösse. Es war bekannt, dass der Chason Isch ein spezielles Gespür dafür hatte, die Gedolim der kommenden Generation schon frühzeitig zu erkennen. Im Jahr 5712 (1952) hatte Raw Freund kaum das vierzigste Altersjahr erreicht und besuchte den Chason Isch zuhause, um seine Sefarim zu erwerben. Der Chason Isch war damals nicht bereit, von ihm Geld anzunehmen, erhob sich am Ende des Besuchs sogar von seinem Stuhl und begleitete ihn ehrfürchtig aus seinem Haus. Als die Schüler des Chason Isch wissen wollten, weshalb dieser junge Awrech, von dem niemand etwas wusste, eine solche Ehre verdiente, antwortete der Chason Isch ganz eindeutig: "Weil er einer der Gedolei Hador ist!"

Neben seiner unermesslichen Grösse in Tora und Awodat Haschem bewahrte er auch seine Heiligkeit in höchstem Grad. Auf die Heiligkeit seiner Augen achtete er im Speziellen. Er wollte nichts Verbotenes sehen. Aus diesem Grund gewöhnte er sich daran, draussen auf der Strasse nie die Augen zu erheben und nie weiter als seine vier Amot zu schauen. Ein weiterer Grundsatz, um seine Heiligkeit in grösstem Masse zu bewahren, war, nie in einen Spiegel zu schauen, obwohl dies von der Halacha erlaubt ist. Aus diesem Grund wusste er überhaupt nicht, wie er aussah. Als man ihm einmal ein Bild von ihm zeigte, hatte er keine Ahnung, dass es sein Ebenbild war.

Als der Ga'awad einmal in den Vereinigten Staaten war, wohnte er bei einem begüterten Jehudi, bei dem eine Wand seines Wohnzimmers vollständig von Spiegel bedeckt war. Als er sich eines Tages in diesem Zimmer zusammen mit anderen Jehudim zum Ma'ariv-Gebet hinstellte und sich an seinen Platz an der Misrach-Wand begab, drehte er sich zu den Versammelten um und blieb daraufhin in dieser Position stehen. Er schaute immer wieder auf die andere Seite des Zimmers und wartete. Als er eine längere Zeit wartete und die Tefilla noch nicht beginnen wollte, trat einer seiner Gaba'im an ihn heran und wollte von ihm wissen, ob ihn irgendetwas Spezifisches störe. Er bejahte die Frage und zeigte auf die Spiegelwand mit den Worten: "Es scheint, dass dieser ehrwürdige Jehudi dort hinten auch mit uns dawenen möchte. So möchte ich gerne warten, bis er bereit ist zu dawenen ..."

Hinweis

Der Bericht über die Anekdoten beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 23. August 2013, Seite 24 (Autor: D. Goldschmidt).

Weblinks

Andere Wikis

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