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John Layard

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John Willoughby Layard (geb. 1891; gest. 26. November 1974 in Oxford) war ein englischer Anthropologe und Psychologe. Er war ein prominenter Anhänger der Psychoanalyse Carl Gustav Jungs.

Leben und Wirken

John Layard wurde 1891 geboren. Mit seiner Mutter zusammen hatte er oft archäologischen Ausgrabungen zugesehen.[1] John Layard studierte in seiner Jugend bei dem Prähistoriker Ludwig Pfeiffer[2] (1842–1921) in Weimar. Später wurde er Alfred C. Haddon vorgestellt und er studierte in Cambridge.[3] Er erwarb einen Abschluss in Anthropologie von der Universität Cambridge und lebte in Berlin,[4] Zürich, Edinburgh und schließlich in Oxford.[5] Er las Medieval and Modern Languages in Cambridge und machte Feldarbeit auf den Neuen Hebriden (heute Vanuatu) mit W. H. R. Rivers. In den Jahren 1914 und 1915 lebte er auf den Malakula vorgelagerten kleinen Inseln. Die von seinen Feldforschungen mitgebrachten Materialien und Dokumente befinden heute sich im Museum of Archaeology and Anthropology, University of Cambridge. Wegen eines Nervenzusammenbruchs war er bei dem Amerikaner Homer Lane in therapeutischer Behandlung und wurde dessen Schüler.[6] Er war Präsident der Oxford University Anthropology Society und "was at one time running three Jungian discussion groups".[7] Er ist Verfasser verschiedener Beiträge für ethnologische und anthropologische Fachzeitschriften[8] und schrieb auch Beiträge für die Eranos-Jahrbücher. Er wurde als einer der "oddest characters" beschrieben, den die britische Social Anthropology jemals hervorgebracht habe.[9] Zu seinem Überleben eines missglückten Selbstmordversuchs, bei dem er sich in den Mund geschossen hatte, soll der britische Anthropologe Sir Evans-Pritchard in einer persönlichen Mitteilung an J. Pitt-Rivers gesagt haben:

„Of course John Layard’s mad. He put a bullet through his head and it made no difference. He must be mad.[10]

In dem Werk von Christopher Isherwood werden Episoden aus dem Leben Layards dichterisch verarbeitet.[11]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • The Journey of the Dead from the Small Islands of North-Eastern Malekula. In: Edward Evan Evans-Pritchard, Raymond Firth, Bronisław Malinowski, Isaac Schapera (Hrsg.): Essays Presented to C. G. Seligman. Kegan Paul, London 1934 (Digitalisat).
  • Stone Men of Malekula: Vao[12] (Chatto and Windus, London, 1942) – Digitalisat.
  • The Lady of the Hare. A study in the Healing Power of Dreams. London, Faber and Faber 1944
  • The incest Taboo and the Virgin Archetype (1945)
  • A Celtic Quest. Sexuality and Soul in Individuation. Spring Publ.; Zürich, 1975
  • Maze-Dances And The Ritual Of The Labyrinth in Malekula, Folklore. 47(2). 1936. pp. 123–170.
  • Labyrinth Ritual In South India: Threshold And Tattoo Designs, Folklore. 48(2). 1937. pp. 115–182.
  • Familie und Verwandtschaft. In: Institutionen in primitiven Gesellschaften. Aus dem Engl. v. Michael Bärmann. (Suhrkamp), Frankfurt, 1967 (The Institutions of Primitive Society. Oxford 1956 (Digitalisat), dt.); 2. Auflage, unter dem Titel Familie und Sippe, ebenda 1968.
  • "The incest Taboo and the Virgin Archetype" in: Olga Fröbe-Kapteyn (Hrsg.): Studien zum Problem des Archetypischen. Festgabe für C. G. Jung zum siebzigsten Geburtstag 26. Juli 1945. Rhein-Verl., Zürich, 1945
  • The Snake, the Dragon and the Tree, Kitchener, Carisbrooke Press, 2008 (Review von Joel Weishaus, 2010)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Die englische Prähistorikerin Nina Frances Layard (1853–1935) war seine Tante.
  2. Dem Autor von Die steinzeitliche Technik, 1912 (Digitalisat).
  3. William Davies, Ruth Charles, S. 399
  4. Er war mit den jungen englischen Schriftstellern W. H. Auden und Christopher Isherwood befreundet. – vgl. David Clay Large: Berlin: Biographie einer Stadt. 2002, S. 217 (Online-Teilansicht)
  5. Review (Memento vom 23. Oktober 2017 im Internet Archive) zu The Snake, the Dragon and the Tree (2008) von Joel Weishaus, 2010 - abgerufen am 30. Juni 2017
  6. Ch. Isherwood, 2012, S. 967 (Glossary)
  7. Robert Kugelmann: Psychology and Catholicism: Contested Boundaries. 2011, S. 239 (Online-Teilansicht), dort nach Cunningham (1992)
  8. Darunter JRAI, Man, Ethnologica u. a.
  9. Judith M. Heimann: The Most Offending Soul Alive: Tom Harrisson and His Remarkable Life. 1998, S. 116
  10. Review (Memento vom 23. Oktober 2017 im Internet Archive) zu The Snake, the Dragon and the Tree (2008) von Joel Weishaus, 2010, S. 1 (unnummeriert) - (abgerufen am 30. Juni 2017). Dort zitiert nach: J. MacClancy (1986) ‘Unconventional Character and Disciplinary Convention: John Layard, Jungian and Anthropologist’, in G.W. Stocking, Jr.(ed.): Malinowski, Rivers, Benedict and Others. Madison, The University of Wisconsin Press, S. 65
  11. Siehe auch dessen Tagebücher.
  12. vgl. Haidy Geismar: "Ethnos.pdf Stone Men of Malekulaon Malakula: An Ethnography of an Ethnography (Link nicht mehr abrufbar)"
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel John Layard aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.