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John Profumo
John Dennis Profumo, 5. Baron Profumo CBE (* 30. Januar 1915; † 10. März 2006 in London) war ein konservativer britischer Politiker, der in den 1960er Jahren mit der nach ihm benannten Profumo-Affäre einen Skandal auslöste.
Leben
Profumo studierte in Oxford am Brasenose College. Er wurde Mitglied der Konservativen Partei Großbritanniens und erhielt 1940 einen Sitz im britischen House of Commons. Damit war er der zur damaligen Zeit jüngste Parlamentarier Großbritanniens. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war er kurzzeitig als Stabschef der Britischen Armee in Japan tätig. Nachdem er 1950 nach Großbritannien zurückgekehrt war, hatte er verschiedene politische Ämter inne, bevor er 1960 zum Kriegsminister (Secretary of State for War) unter Harold Macmillan ernannt wurde.
Im folgenden Jahr wurde ihm das Fotomodell Christine Keeler vorgestellt, und er begann, obwohl er mit der Schauspielerin Valerie Hobson verheiratet war, eine Affäre mit ihr. Christine Keeler selbst hatte Verbindungen zum sowjetischen Marineattaché in London, den sie später als Spion identifizierte. Am 2. März 1963 hielt der Abgeordnete der Labour Party George Wigg eine Rede im Parlament, in der er die Verstrickungen Profumos und seine Bekanntschaft zu Christine Keeler offenbarte. Einige Wochen nach der Rede bestätigte Profumo die Bekanntschaft zu Keeler, bestritt jedoch einen Fehltritt. Von der Presse wurde diese Äußerung jedoch nicht aufgenommen, und in zahllosen Titelgeschichten wurde über die Beziehung Profumos zu Keeler gemutmaßt. Am 5. Juni 1963 trat John Profumo zurück, nachdem er zugegeben hatte, vor dem Untersuchungsausschuss über sein Verhältnis mit Christine Keeler die Unwahrheit gesagt zu haben.
Nach seinem Rückzug aus der Politik arbeitete Profumo für die gemeinnützige Toynbee Hall. Für seine Verdienste bei der Unterstützung ärmerer Bevölkerungsgruppen im Londoner East End wurde er 1975 zum Commander of the British Empire ernannt. Profumos Frau Valerie Hobson blieb trotz der Affäre bei ihrem Mann und arbeitete gemeinsam mit ihm an den gemeinnützigen Projekten. Sie starb 1998.
Profumo erschien nur noch selten bei öffentlichen Auftritten, speziell in seinen letzten Lebensjahren, als er auf einen Rollstuhl angewiesen war. Sein letzter Auftritt in der Öffentlichkeit fand anlässlich der Beerdigung von Sir Edward Heath am 8. November 2005 statt. John Dennis Profumo starb in der Nacht zum 10. März 2006 an den Folgen eines Schlaganfalls in einem Londoner Krankenhaus.
Sein Sohn ist der Journalist und Autor David Profumo (* 1955).
Literatur
- Alfred Denning: John Profumo & Christine Keeler 1963, Tim Coates 1999, ISBN 0117024023
- Tim Coates: The Scandal of Christine Keeler and John Profumo: Lord Denning's Report, 1963, Tim Coates 2003, ISBN 1843810247
- Christine Keeler: The Truth at Last: My Story, Pan 2002, ISBN 0330481673
- Christine Keeler mit Douglas Thompson: Secrets and Lies.[1] Blake Publishing, 2012, ISBN 978-1843587552
Einzelnachweise
- ↑ Nina Merli: «Jeder Mann, der sie traf, wollte sie haben». In: Tages-Anzeiger vom 22. Februar 2012
Weblinks
- „Sexskandal-Minister Profumo gestorben“, Stern, 10. März 2006
- „Former Tory minister Profumo dies“, BBC, 10. März 2006
- „Obituary. John Profumo“, The Guardian, 10. März 2006 mit Video
- „Mr Profumo clears the air. Rumours about friendship with Miss Keeler refuted“, The Guardian, 23. März 1963 (Archiv)
Personendaten | |
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NAME | Profumo, John |
ALTERNATIVNAMEN | Profumo, John Dennis |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 30. Januar 1915 |
STERBEDATUM | 10. März 2006 |
STERBEORT | London |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel John Profumo aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |