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Joseph Budko
Joseph Budko (geb. 27. August 1888 in Płońsk/Polen; gest. 17. Juli 1940 in Jerusalem) war ein berühmter jüdisch-polnischer Künstler, der überwiegend in Berlin und später in Jerusalem wirkte. Er war einer der jüdischen Künstler, die die Kunst des Holzschnitts in den Zwischenkriegsjahren wiederbelebten und einen neuen Geist der jüdischen Buchillustration schufen.
Leben
Budko studierte bereits ab 1902 an der Kunstschule Wilna. 1909 kam er nach Berlin, wo er das Ziselierhandwerk und den Kupferstich erlernte. Ab 1910 studierte er an der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums sowie bei Hermann Struck, als dessen Lieblingsschüler Budko galt. Ab Mitte der 1920er Jahre widmete er sich verstärkt auch der Malerei. 1933 emigrierte Joseph Budko nach Palästina, wo er von 1934 bis zu seinem Tod 1940 Direktor der Neuen Kunstgewerbeschule Bezalel School for Arts & Crafts (Name seit 1969: Bezalel Academy of Arts and Design) in Jerusalem war.
Joseph Budko war ein versierter Graphiker, der vor allem mit Radierungen, Kaltnadel-Arbeiten und Holzschnitten hervortrat. Er schuf zahlreiche Illustrationen, u. a. Die Juden von Bacharach (1921) von Heinrich Heine, Psalmen (1919), Der babylonische Talmud (1924) von Bialik und zu Werken von Schalom Asch, Sch. Gorelik, David Frischmann, Arno Nadel und Scholem Alejchem sowie hervorragende Exlibris, bei denen er häufig hebräische Schriftzeichen verwendete. Für den Jüdischen Verlag, den Verlag für jüdische Kunst und Kultur Fritz Gurlitt sowie den Verlag Eschkol entwarf Budko Buchumschläge (z. B. für die Serie Jüdische Bücherei) und Signets (etwa für die Neuen Jüdischen Monatshefte). Budko strebte eine von traditioneller jüdischer Symbolik und Gedankengut getragene "jüdische Kunst" an. In diesem Zusammenhang sind seine Mappenwerke mit eindeutig religiösen Aussagen, z.B. "Haggada schel Pessach" (26 Kaltnadel-Arbeiten, 1917), bzw. Einzelgraphiken, besonders die Schabkunst-Blätter wie "Der zürnende Moses" oder "Jeremias tröstet die Mutter Rahel", zu sehen (alle zwischen 1917 und 1930). Einen weiteren Themenbereich Budkos bildet die ihm aus seiner Jugend vertraute Welt der ost-jüdischen Schtetlech sowie das Motiv des Ewigen Juden, den er oft in der Konfrontation eines alten Mannes mit einer jungen Frau darstellt. Nach 1933 beschäftigte er sich in seiner Kunst auch mit israelischen Landschaften. [1] [2]
Einzelnachweise
Andere Wikis
Galerie (kleine Auswahl des künstlerischen Schaffens)
Aus der von Jakob Former verdeutschten Talmudausgabe mit den beeindruckenden Vorsätzen und Illustrationen des genialen Joseph Budko. Diese limitierte großformatige Vorzugsausgabe erschien 1924 parallel zu einer stark im Format verkleinerten Normalausgabe in einer Auflage von angeblich lediglich 560 Exemplaren. Der Herausgeber Jakob Fromer über die Frage einer angemessenen Textauswahl für diesen Band: "Bei dem knappen Raum, der mir bei dieser Arbeit zur Verfügung stand, mußte ich eine Auswahl treffen. Ich entschied mich zunächst für fünfzehn Traktate, die den modernen Leser besonders interessieren dürften. Um bei der weiteren Auswahl, die ich nun vornehmen mußte, eine Willkür möglichst auszuschalten, griff ich grundsätzlich die ersten Seiten eines jedes Traktates heraus. Auf diese Weise sind im ganzen 114 Textseiten zur Bearbeitung gelangt. So gering auch diese Auslese im Verhältnis zu dem ganzen Talmudwerke ist, dürfte sie doch dem Uneingeweihten, dem es nur darauf ankommt, einen Einblick in die talmudische Dialektik zu gewinnen, vollkommen genügen."
Gorelik, "Jüdische Köpfe" (Berlin 1922)
Illustration zu einer Bialik-Ausgabe
Bekannter Budko-Holzschnitt: "Jüdischer Junge aus Polen", Holzschnitt auf Papier, 18,5 x 13 cm. Aus den Informationen des Auktionators: "[Budko ...] used the expressive form of the printing methods (etchings, woodcuts, and lithographs) to revive the use of graphic and book illustration in the jewish art world. The emergence of the German Expressionism in the begining of the 20th century that used the sharp contrast of black and white and the hard, dramatic cuts to express their souls and to turn a small format into a monumental image is also apparent in his work. Budko developed a style that combined personal attitude with Jewish mentality, a synthesis of Jewish tradition and modern artistic approach. He also revived the spirit of Jewish book illustration, elevating it to modern design ..."
Porträt Tchernikovskys (aus: "Jüdische Köpfe")
Personendaten | |
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NAME | Budko, Joseph |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-israelischer Grafiker |
GEBURTSDATUM | 27. August 1888 |
GEBURTSORT | Płońsk |
STERBEDATUM | 17. Juli 1940 |
STERBEORT | Jerusalem |
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