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Judaica
Als Judaica wird zum einen die handschriftliche oder gedruckte Literatur aller Sprachen und jeglicher Autorschaft (auch von Nichtjuden) bezeichnet, die sich mit dem Judentum (Kultur, Religion, Judaistik) oder jüdischen Themen beschäftigt. Zum anderen wird der Sammelbegriff verwendet für jüdische, meist antiquarische Schriften und Manuskripte, seltene jüdische kunsthandwerkliche Gegenstände sowie rituelle und sakrale Objekte. Sammler von Judaica zahlen oft hohe Preise für moderne oder antike Exemplare, wie silberne oder goldene Chanukka-Leuchter, Tora-Kronen, Torazeiger (Jad), Rimonim (Aufsetzer für die Torarolle) oder versilberte Toraschilde (Tas).
Im Unterschied zu Judaica versteht man unter Hebraica Literatur in hebräischer Sprache oder mit hebräischen Lettern geschrieben (z. B. Aramäisch oder Jiddisch).[1] Eine Schnittmenge zwischen Judaica und Hebraica sind Werke in hebräischen Buchstaben über jüdische Themen. Judaica werden über den Inhalt definiert (Judentum), Hebraica über die Form (Schrift).
Beispiele
- In den 20 Büchern der Antiquitates Judaicae (dt. Jüdische Altertümer), entstanden zwischen 80 und 94 n. Chr., beschreibt Flavius Josephus die Geschichte des jüdischen Volkes von der Schöpfung bis zum Ausbruch des Aufstandes im Jahr 66 n. Chr.
- Religiöse jüdische Literatur: Schulchan Aruch, Halacha, Mischna, Haggada, Talmud.
- Lexika wie die Encyclopaedia Judaica und die Jewish Encyclopedia
- Sprachkundliche Werke und Grammatiken des Hebräischen, Jiddischen, Aramäischen etc. gelten im Allgemeinen auch als Judaica.
- Antijüdische oder antisemitische Schriften oder Bilder (Antisemitica): Judensau
Judaica. Beiträge zum Verstehen des Judentums ist der Name einer seit 1945 erscheinenden theologischen Vierteljahresschrift der Stiftung für Kirche und Judentum.[2]
Siehe auch
Literatur
- Bibliothek des Judentums: Die Hebraica- und Judaica-Sammlung der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main. Entstehung, Geschichte und heutige Aufgaben. Frankfurter Bibliotheksschriften 4. Klostermann, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-465-02863-5.
- Bibliographia Judaica: Verzeichnis jüdischer Autoren deutscher Sprache. Gesamtwerk. Bearbeitet von Renate Heuer. Campus-Verlag, Frankfurt am Main, ISBN 3-593-33060-1.
- Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur. Gesamtwerk in 7 Bänden inkl. Registerband. Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. ISBN 3-476-02500-4 saw-leipzig.de
- Lili Eylon: Versuche nie, Leute zu überreden. In: Die Welt, 12. Januar 2002; Der Jerusalemer Judaica-Händler Meir Urbach – Einer von etwa Zwölf auf der Welt.
- Je älter, desto besser, Judaica sind nicht nur in Israel beliebt, leider aber oft gefälscht. In: Die Welt, 3. Februar 2001, 4. Teil.
Weblinks
- Deutsch-jüdische Literaturgeschichte im Web, Projekt Compact Memory, ein digitales Weltkulturerbe der Unesco
- Judaica Sammlung Frankfurt Digitalisate zur jüdischen Geschichte
- Germania Judaica Kölner Bibliothek zur Geschichte des Deutschen Judentums e. V.
- Sammlung Jiddischer Drucke, ca. 800 wertvolle Bücher Universitätsbibliothek Frankfurt am Main
- Datenbank „Lüneburger Judaika“ der Universität Lüneburg
- Archiv Bibliographia Judaica e. V.
- HebrewBooks 15.000 Classical Hebrew Books for Free Download
- Judaicamuseum, in Schenklengsfeld
- Judaica Europeana
- Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Einzelnachweise
- ↑ Definitionen Hebraica, Judaica Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
- ↑ ISSN 0022-572X Uni Tübingen (Memento vom 9. November 2005 im Internet Archive)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Judaica aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |