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Küken
Ein Küken (in Österreich auch Kücken, ostmitteldeutsch auch Küchlein, Kippchen, Schüppchen oder Schüpplein) ist in der Ornithologie ein Jungtier der Vögel (frisch geschlüpft bis juvenil). Küken zeichnen sich zumeist – ähnlich wie andere Jungtiere – durch einen plump erscheinenden Körper mit überdimensional großem Kopf, großem Schnabel und großen Augen aus (Kindchenschema).
Bekannt ist das Wort besonders bei Geflügel wie Ente, Haushuhn, Hausgans und Schwan, für deren Jungtiere auch etliche andere Namen verwendet werden.
Federkleid
Die meisten Küken haben je nach Art oder Unterart ein sehr unterschiedlich gefärbtes Flaumfederkleid, das sich bereits im Ei bildet. Mithilfe eines Eizahns verschaffen sie sich den Weg ins Freie, und fressen in den ersten Tagen ob ihrer Sattheit (wegen des Eidotters, aus dem sie schlüpften) nichts. Die Flaumfedern sind beim Schlupf von einer dünnen Keratinschicht umgeben, die beim Trocknen des Kükens, nach dem Schlupf reißt und abfällt. Dadurch bekommt das Küken erst sein typisches, flauschiges Aussehen. Das ist allerdings nicht von langer Dauer. Der Wechsel des Flaumfederkleides (Mauser) gegen ein erstes Federkleid in den ersten Wochen, gibt dem heranwachsenden Küken ein unfertiges, gerupftes Aussehen. Da fertig ausgebildete Federn nicht mehr wachsen, erfolgen bei vielen Vögeln in der Wachstumsphase weitere Federwechsel.
Die Färbung des ursprünglichen Flaumfederkleides weicht oft von der des ausgewachsenen Tieres ab und hat in der Regel eine Tarnfunktion. So wie auch die Gelegefärbung meist der Tarnung dient. Ein auffällig hellgelbes Flaumfederkleid ist bei Küken die Ausnahme, aber durch die Verwendung von hellgelben Hühnerküken als „Lebenssymbol“ zu Ostern ist dies in breiten Bevölkerungsschichten die gängige Assoziation zum Begriff Küken.
Verhalten
Die Vogelarten lassen sich nach Nesthockern und Nestflüchtern kategorisieren.
Küken, die Nesthocker sind, verbringen die ersten Tage ihres Lebens ausschließlich im Nest, wo sie von den Eltern gewärmt und gefüttert werden. Um das Nest sauber zu halten, entfernen die Elterntiere die Ausscheidungen der Küken. Bei Abwesenheit der Eltern verhalten sich Küken ruhig. Sobald sie ihre Eltern bemerken, werden diese lautstark um Futter angebettelt. Beispiele sind Adler oder Amsel. Werden sie flügge, verlassen sie das Nest.
Die meisten Arten sind Nestflüchter und folgen von klein auf den Elterntieren, so etwa Hühner, Enten und Gänse. Die Küken werden oft nicht direkt von den Elterntieren gefüttert, sondern bekommen geeignetes Futter gezeigt. Die Kommunikation findet dann über spezielle Laute statt. Bei Gefahr suchen sie zumeist Schutz beim Elterntier. Oft verstecken sie sich auch und verlassen die Deckung erst wieder auf einen speziellen Ruf eines Elterntiers. Die Altvögel verteidigen ihren Nachwuchs.
Industrielle Kükenproduktion
Allein in Deutschland werden pro Jahr etwa 50 Millionen männliche Küken unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet, da diese in der industriellen Landwirtschaft nicht zur Eierproduktion eingesetzt werden können. Die Tiere werden entweder mit CO2 vergast oder geschreddert.
Weltweit wird der Markt für Küken heute von nur drei Konzernen beherrscht. 95 Prozent der Küken werden von ihnen erzeugt. Gezüchtet werden Hybridhühner, diese setzen entweder besonders viel Fleisch an oder sind auf das Eierlegen optimiert.[1][2]
Geschlechtsbestimmung
Das Geschlecht eines Kükens lässt sich durch Umstülpen der Kloake erkennen.
Weblinks
- Ein Küken schlüpft
- Verschiedene Entwicklungsstufen des Vorwerkhuhnes
- Video- Kükenschlupf
- Impressionen aus der industiellen Kükenzucht in Deutschland (NDR-Dokumentation)
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Küken aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |