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KZ Colditz

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Das KZ Colditz war ein Konzentrationslager des NS-Regimes. Es gehört zu den frühesten Lagern dieser Art im Freistaat Sachsen und war für marxistische Schutzhäftlinge gedacht. Es wurde am 21. März 1933 auf dem Schloss Colditz eingerichtet, am 31. Mai 1934 als Außenstelle dem Konzentrationslager Sachsenburg unterstellt und am 18. August 1934 für aufgelöst erklärt.[1]

Geschichte

Nach dem Reichstagsbrand wurde am 1. März 1933 vom Minister des Inneren des Freistaates Sachsen die Weisung gegeben, Haussuchungen bei allen kommunistischen Funktionären durchzuführen. Beim Auffinden von Waffen und verdächtigem Material sollten die Durchsuchten in Schutzhaft genommen werden. Gleichzeitig erfolgte ein Verbot aller Versammlungen sowie des Druckes und der Verbreitung aller Schriften und Materialien der Kommunistischen Partei Deutschlands. Bereits am 27. Februar 1933 waren reichsweit die öffentlichen Versammlungen sowie alle Spendenaktionen der KPD verboten worden. Nun waren von diesem Verbot auch die internen Veranstaltungen betroffen, was die KPD faktisch in die Illegalität trieb.

Aufgrund der Weisung vom 1. März 1933 erfolgten unzählige Haussuchungen durch Polizei, SA und SS, bei denen zahlreiche KPD-Funktionäre in vielen sächsischen Kreisen als Verdächtigte festgenommen worden sind. Für diese Schutzhäftlinge wurden entsprechende Lager benötigt.

Als bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 die KPD trotzdem immer noch einen relativ hohen Anteil an Wählerstimmen erhielt, wurde das Vorgehen gegen die KPD-Funktionäre verschärft. Hinzu kam am 13. März 1933 das Verbot des Reichsbanners der SPD und am 17. März 1933 das Verbot der SAP. Zusätzlich wurde am 25. März beim Landeskriminalamt Sachsen ein Landesabwehramt eingerichtet, das hauptsächlich die bolschewistischen Bestrebungen bekämpfen sollte.

In dieser Zeit vermehrte sich die Zahl der inhaftierten Personen beträchtlich, sodass am 21. März 1933 im Schloss Colditz ein weiteres Konzentrationslager eingerichtet werden musste. Nachdem am 19. Mai 1933 das Konzentrationslager Oschatz geschlossen worden ist, wurden dessen Insassen in das Konzentrationslager Colditz überführt, nachdem zuvor dort Schutzhäftlinge aus Penig, Waldenburg, Chemnitz und aus dem Erzgebirge einquartiert worden waren.[2] Zum damaligen Zeitpunkt befanden sich insgesamt 600 Gefangene im Konzentrationslager Colditz. Weitere Transporte wurden erwartet, sodass von einer noch höheren Zahl an Insassen auszugehen ist.

Bekannte Gefangene

Literatur

  • Werner Bramke: Sachsen unter der faschistischen Diktatur (1933–1945). In: Sächsische Heimatblätter, 30, Nr. 4, 1984, S. 156–164.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Carina Baganz: Erziehung zur "Volksgemeinschaft?. Die frühen Konzentrationslager in Sachsen 1933-34/37, 2005, S. 117
  2. Codlitzer Tageblatt vom 20. Mai 1933
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel KZ Colditz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.