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Kaiserstraße 31 (Heilbronn)

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Der Platz Kaiserstraße 31 war schon seit dem frühen Mittelalter bebaut. So befand sich dort ein Schulgebäude aus dem Jahre 1438. An seine Stelle trat Anfang des 20. Jahrhunderts ein Wohn- und Geschäftshaus, das nach Entwürfen des Hofwerkmeisters Martin Keppeler erbaut wurde und zu den Häusern an der Kaiserstraße 25-37 zählte, die die „Prachtstraße der Gründerzeit“ bildeten:„Nirgends gab sich Heilbronn großstädtischer “.[1] 1950 entstand dort erneut ein Wohn- und Geschäftshaus, das von dem Stahlwarenhaus Herrmann genutzt wird.


Mittelalter

Heilbronn, Präsenzgasse-Schulgasse vor 1873.
Haus Kaiserstraße 31. Architekt: M. Keppeler.
Haus Kaiserstraße 31, März 1901 (Querschnitt).

Dort befand sich ein Schulgebäude aus dem Jahre 1438, in dem im 15. Jahrhundert die einzige öffentliche Schule der Reichsstadt untergebracht war. Im Haus waren drei Schularten beheimatet: Deutsche Schule, Mädchenschule sowie Lateinschule. Bernd Röcker hat in Die Heilbronner Lateinschule und ihre Rektoren vor der Reformation (1431 - 1530) Konrad Költer beschrieben der, von 1492 bis 1527 Rektor der Heilbronner Lateinschule war. Bis 1620 war das „enge[…] und finstere[…]“[2] Schulhaus in Betrieb, so besuchten noch die Schüler der deutschen Schule das Schulhaus, Kaiserstraße 31. Auf einem Foto von 1868 ist anstelle des ursprünglichen Schulhauses ein klassizistischer Neubau zu sehen. [2][3][4][5][6][7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][19]

1901

1901 wurde nach Plänen des Hofwerkmeisters Martin Keppeler († 31. Mai 1911 in Frankfurt/Main [20]) ein Gebäude im Stil des Eklektizismus für Louis Kreiser, Metzgermeister, erbaut.

Es war ein Geschäfthaus mit Erker und Türmchen[21] Das Gebäude zählte zu den Häusern an der Kaiserstraße 25-37: „Prachtstraße der Gründerzeit“:„Nirgends gab sich Heilbronn großstädtischer “[22].

1914 erwarb Heinrich Grünwald vertreten durch seinen Schwager Siegfried Aram und Dr. Wächter das Haus.[23]

Seit 1920 war Konrad Morlock Eigentümer des Hauses, der darin das Café Morlock einrichtete, in dem täglich Konzerte gegeben wurden.[24] Adolf Braunwald wurde dabei mit Umbauten beauftragt. Das Café bestand nur bis 1922. Von 1922 bis 1924 war im Gebäude die Privatbank von Eugen Karaszkiewicz untergebracht.[25]

Um 1940 befand sich im Erdgeschoss die Gaststätte Stuttgarter Hofbräu[26]

1950

In der Nachkriegszeit eröffnete am 19. August 1950 das Stahlwarenhaus Herrmann in dem Nachkriegsbau in der Kaiserstraße 31.[27]

Einzelnachweise

  1. Kaiserstraße 25-37: Prachtstraße der Gründerzeit
  2. 2,0 2,1 Marianne Dumitrache, Simon M. Haag: Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg. Band 8: Heilbronn. Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2001, ISBN 3-927714-51-8, S. 105, Nr. 51 [ Schulhaus, abgegangen, Kaiserstraße 31, zur Schulstraße (UKP Nr. 900)]
  3. Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn mit Böckingen, Neckargartach, Sontheim. Die alte Stadt in Wort und Bild. 3. Auflage. Konrad, Weißenhorn 1966 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 14). Seite 43.
  4. Urkundenbuch der Stadt Heilbronn. 2.Bd., bearb. v. Moriz v. Rauch. Württembergische Geschichtsquellen 15 (Stuttgart 1913), Nrn 665, 1024
  5. Hubert Weckbach, Die Mägdlein sollen ebenso schreiben lernen wie die Knaben. Anno 1738 erhielten die deutschen Schulen in Heilbronn eine eigene Ordnung. In: Schwaben und Franken 27/1, Jan. 1981, 1ff.
  6. Karl-Heinz Mistele:Alt-Heilbronner Örtlichkeitsnamen. In: Schwaben und Franken 11/7. 10. Juli 1965, S. 3.
  7. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach und. Susanne Schlösser:Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte. Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn 36 (Heilbronn 1998), S. 41f.
  8. Wilhelm Steinhilber:Das Gesundheitswesen im alten Heilbronn.Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn 5 (Heilbronn 1956), S.78f.
  9. Gertrud Rücklin:Religiöses Volksleben des ausgehenden Mittelalters in den Reichsstädten Hall und Heilbronn, Historische Studien 226 (Berlin 1933), S. 26.
  10. Bernhard Müller:Materialien zur Geschichte der Stadt heilbronn im Spätmittelalter. Texte und Materialien zum landesgeschichtlichen Unterricht 2 (o. O u. o.J.) S. 19.
  11. Helmut Schmolz und Hubert Weckbach:Heilbronn. Geschichte und Leben einer Stadt in Bildern (Weißenhorn 1971), S. 94 Nr. 263.
  12. Friedrich Pressel:Heilbronn und sein Gymnasium. In: Aus der Heilbronner Geschichtsschreibung. FS für Helmut Schmolz, hg. v. Christhard Schrenk und Hubert Weckbach (Weinsberg 1988), S. 55-71, dazu Seite 55 und 61.
  13. Moriz von Rauch:Heilbronn um 1500. In:Aus der Heilbronner Geschichtsschreibung. FS für Helmut Schmolz, hg. v. Christhard Schrenk und Hubert Weckbach (Weinsberg 1988), S. 129-162, dazu S. 123.
  14. Heilbronn. In:Württembergisches Städtebuch, hg. v. Erich Keyser (Stuttgart 1962) S. 111-116, dazu S. 116.
  15. Urkundenbuch der Stadt Heilbronn, III. Band, bearbeitet von Moriz von rauch. Württembergische Geschichtsquellen 15 (Stuttgart 1913), Nr. 2190.
  16. Beschreibung des Oberamts Heilbronn, hg. v. d. kgl. statistisch-topographischen Bureau (Stuttgart 1865, unv. Nachdr. Magstadt 1974), S. 183,
  17. Daten nach Stadtarchiv Heilbronn, Signatur B081-67, http://heuss.stadtarchiv-heilbronn.de/index.php?ID=103093 in der Datenbank HEUSS
  18. Daten nach Stadtarchiv Heilbronn, Signatur L006-Hz Sta QuF-11, http://heuss.stadtarchiv-heilbronn.de/index.php?ID=109817 in der Datenbank HEUSS
  19. Bernd Röcker:Die Heilbronner Lateinschule und ihre Rektoren vor der Reformation ( 1431 - 1530). In: heilbronnica [1] (2000), S. 31 - 58. Insbesondere über Konrad Költer, von 1492 bis 1527 Rektor der Heilbronner Lateinschule.
  20. Daten nach Stadtarchiv Heilbronn, Signatur L006-Hz Sta QuF-11, http://heuss.stadtarchiv-heilbronn.de/index.php?ID=24961 in der Datenbank HEUSS Lebensdaten der Familie Keppler
  21. Uwe Jacobi: Heilbronn. Ein verlorenes Stadtbild, Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, S. 37.
  22. Kaiserstraße 25-37: Prachtstraße der Gründerzeit
  23. Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn. Vom Mittelalter bis zur Zeit der nationalsozialistischen Verfolgungen (1050–1945). Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1963, ISBN 3-928990-04-7 (PDF, 1,2 MB), im PDF S. 97 [ferner das Haus mit dem Schilde „Hofbräu"].
  24. Ursula Messing (Hrsg.): Heilbronn in alten Ansichtskarten, Flechsig Verlag, Frankfurt 1980,S. 84.
  25. http://heuss.stadtarchiv-heilbronn.de/index.php?ID=27284
  26. Uwe Jacobi: Heilbronn. Ein verlorenes Stadtbild, Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, S. 37.
  27. Renz, Alexander/Schlösser, Susanne, Chronik der Stadt Heilbronn. Band VI: 1945–1951, Heilbronn 1995, S. 417.