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Karimeh Abbud

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Karimeh Abbud

Karimeh Abbud (arabisch كريمة عبّود, DMG Karīma ʿAbbūd; * 1896 in Shefa-'Amr; † 1955 in Nazareth), auch als „Lady Photographer“ bekannt, war eine der ersten professionellen Fotografinnen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Libanon, Palästina und Israel lebte und arbeitete.

Leben und Werk

Karimeh Abbud wurde in Shefa-'Amr geboren, die Familie zog aber schon 1899 nach Beit Jala, wo ihr Vater als evangelischer Pfarrer arbeitete. 1905 zog die Familie weiter nach Bethlehem.

1913 begann Karimeh Abbuds Interesse für die Fotografie, nachdem sie von ihrem Vater zu ihrem 17. Geburtstag eine Kamera geschenkt bekommen hatte. Ihre ersten Bilder zeigen Familie, Freunde und die Landschaften um Bethlehem. Ihr erstes heute bekanntes signiertes Foto stammt aus dem Jahr 1919 und dokumentiert ihren Grad der Professionalisierung und des Selbstverständnisses als Fotografin.

Karimeh Abbud studierte zunächst Arabische Literatur an der Amerikanischen Universität von Beirut im Libanon. Während dieser Zeit machte sie Ausflüge nach Baalbek, um die archäologischen Stätten zu fotografieren.

In den 1930er-Jahren stieg ihre Bekanntheit als professionelle Fotografin, besonders in Nazareth, wo die Abbud-Familie bekannt war. In ihrem Fotostudio machte sie Portraits von Frauen und Kindern, aber es gab auch eine große Nachfrage nach Fotos von Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten. Daneben machte sie immer wieder auch Stadtaufnahmen von Bethlehem, Tiberias, Haifa und Nazareth. Ihre Arbeiten signierte sie fortan auf Englisch und Arabisch mit den Worten: „Karimeh Abbud – Lady Photographer – كريمة عبود: مصورة شمس“. Ab Mitte der 1930er-Jahre stellte sie handkolorierte Atelierfotografien her.

Als ihre Mutter 1940 starb, nahm Karimeh Abbud das zum Anlass, Nazareth zu verlassen und zunächst nach Jerusalem und Bethlehem zu reisen. In einem Brief an ihre Cousinen aus dem Jahr 1941 äußerte sie den Wunsch, ein gedrucktes Album ihrer fotografischen Arbeit zu verwirklichen.

Über ihren Verbleib und ihr Leben während des Ersten Arabisch-Israelischen Krieges ist wenig bekannt. Nach dem Tod ihres Vaters 1949 kehrte Karimeh Abbud nach Nazareth zurück, wo sie 1955 starb.

Nachlass

Die Originale ihres umfangreichen Werkes wurden von Ahmed Mrowat, dem Direktor des Nazareth Archive Project, gesammelt. Im Jahr 2006 entdeckte ein israelischer Antiquitätensammler über 400 Originalabzüge Abbuds in einem Haus im Jerusalemer Viertel Qatamon, das von seinen Besitzern im Jahre 1948 verlassen worden war. Vermutlich lebte Karimeh Abbud zwischen 1930 und 1948 dort. Mrowat hat seine Sammlung mit dem Kauf dieser Fotos, von denen viele von der Künstlerin handsigniert sind, erweitert.

Literatur

  • Sarah Graham-Brown: Images of Women. The Portrayal of Women in Photography of the Middle East 1860–1950. Quartet Books, London 1988

Weblinks

 Commons: Karimeh Abbud – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Karimeh Abbud aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.