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Karl Götz (Schriftsteller)

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Karl Götz (geb. 11. März 1903 in Herbrechtingen; gest. 9. Februar 1989 in Stuttgart) war ein deutscher, nationalsozialistischer Schriftsteller, Lehrer und Kulturfunktionär.

Leben

Karl Götz wurde 1903 in Neubolheim (heute zu Herbrechtingen) als Sohn eines Schlossers und einer Fabrikarbeiterin geboren. In den Jahren 1917 bis 1923 besuchte er zuerst die evangelische Lehrerbildungsanstalt Denkendorf (Präparandenanstalt) und dann das evangelische Lehrerseminar in Künzelsau. Danach ging er für zwei Jahre in die Vereinigten Staaten, kehrte 1926 nach Deutschland zurück und wurde Lehrer in Dinkelsbühl. Im Jahre 1929 ging er nach Palästina und unterrichtete an einer zur Tempelgesellschaft gehörenden Schule in Bethlehem. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 kehrte er nach Deutschland zurück, wurde Lehrer in Stuttgart und trat der NSDAP bei. 1935 wurde er in Stuttgart zum Ratsherren ernannt. Zudem wurde er Mitglied der Reichsschrifttumskammer, im Reichsluftschutzbund und der NSV. Im Nationalsozialistischen Lehrerbund wurde Götz Gaureferent für das für Grenz- und Auslandsdeutschtum und wurde Kulturrat im Deutschen Auslandsinstitut. Im Auftrage des DAI unternahm Götz Reisen durch Europa, nach Lateinamerika, in die USA und nach Kanada - z.B. nach Winnipeg, wo er Lichtbildervorträge über das neue Deutschland hielt und Propagandamaterial an die kanadischen Nationalsozialisten verteilte. Götz war zudem Kuratoriumsmitglied des Erwin-von-Steinbach-Preises der Alfred Toepfer Stiftung F. V. S. Karl Götz gehörte zum Freundeskreis der "Brüder Grimm des Ostens" Alfred Karasek und Walter Kuhn.

Götz war als Schriftsteller sehr produktiv und erhielt in den Jahren 1934 und 1939 den Volksdeutschen Schrifttumspreis, und 1941 den Wilhelm-Raabe-Preis für seinen Roman Die große Heimkehr.

Während des Zweiten Weltkrieges war Karl Götz an der Leitung einer DAI-Kommission zur Dokumentation der Umsiedlung im besetzten Polen beteiligt. Im Jahre 1941 meldete er sich freiwillig zur Wehrmacht und diente im Rang eines Schützen als Frontkämpfer in Jugoslawien und der Sowjetunion. Im selben Jahr wurde Götz Mitglied der SS, erhielt den Auftrag zur „schriftstellerischen Bearbeitung des Russland-Deutschtums“ und begleitete Heinrich Himmler auf einer Reise durch die besetzten Gebiete. In dessen persönlichem Auftrag baute er in den deutschen Sprachinseln Prischib (Пришиб, Башкортостан) und Selz (Лиманское) Lehrerbildungsanstalten auf. Götz erstellte eine „Bibliographie sowjetischer Literatur in deutscher Sprache in den Büchereien deutscher Dörfer in Russland“ und wurde zum „Inspekteur der gesamten volksdeutschen Bildungs- und Kulturarbeit in Transnistrien und der Ukraine“ ernannt. Sodann gehörte er zum Stab des SS-Brigadeführers Horst Hoffmeyer, und 1944 zu einer Stabskompanie der Waffen-SS beim Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle.

Nach Ende des Zeiten Weltkrieges wurde Götz von 1945 bis 1947 interniert, und arbeitete ab 1948 wieder als Lehrer und Schriftsteller. Von 1962 bis 1983 war er Herausgeber des „Schwäbischen Heimatkalenders“.

Karl Götz starb 1989 in Stuttgart.

Auszeichnungen

Publikationen (Auswahl)

  • Das Deutschtum in Palästina, 1930
  • Der Deutsche in Palästina. Für Jugend und Volk zusammengestellt, 1932
  • Das Kinderschiff. Ein Buch von der weiten Welt, von Kindern und von Deutschland, 1934
  • Kolonistenkinder fahren nach Deutschland, 1936
  • Brüder über dem Meer. Schicksale und Begegnungen, 1938
  • Die Heimstätter. Ein deutsches Schicksal in Kanada, 1940
  • Deutsche Leistung in Amerika, 1940
  • Die große Heimkehr, Roman, 1941
  • Wenn die Hoffnung nicht wäre. Einer von Vielen erzählt, Roman, 1952
  • Fünfzig Jahre Jugendwandern und Jugendherbergen. 1909-1959, 1959
  • Hans Reyhing. Die Stimme der Alb, Biographie, 1963
  • Der goldene Morgen. Heitere Geschichten aus einer armen Kindheit, 1965
  • Schwäbisch von A bis Z. Eine heitere Sprach- und Menschenkunde für Schwaben und Nichtschwaben, 1970, erw. Neuausg. 1987
  • Heitere Heimat. Fröhliche Kalendergeschichten und vielerlei besinnliche Weisheiten und Sprüche, hrsg. 1974 (gekürzte Lizenzausgabe 1977)
  • Am hellen Mittag. Frohe Jugend in einer ernsten Zeit 1975
  • Rund um den Bussen mit K. G. „D’Leut über d’Leut, sellamol und heut“, Schallplatte, 1979
  • Das frohe Jahr. Ein ganzes Buch voll heiterer Geschichten und vielerlei Weisheiten zum Lesen und Vorlesen, zum Frohwerden und Frohmachen, hrsg. 1980
  • I like Deutsch. Geschichten vom Glanz und Elend unserer Sprache, 1981
  • K. G. erzählt Heiteres und Besinnliches, 2 Schallplatten, 1984
  • Im Abendrot. Viel erlebt und einfach so erzählt, 1985

Literatur

  • Deutsches Literatur-Lexikon, K. G. Saur Verlag GmbH & Company, Walter De Gruyter Incorporated, S. 436f.
  • Gerd Simon, Chronologie Karl Götz.
  • Ernst Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945.
  • Katja Gesche, Kultur als Instrument der Außenpolitik totalitärer Staaten. Das Deutsche Ausland-Institut 1933-1945, Böhlau Verlag, Köln, 2006, ISBN 3412012068.
  • Nikolaus Barbian, Auswärtige Kulturpolitik und „Auslandsdeutsche“ in Lateinamerika 1949-1973, Springer Verlag, 2014, ISBN 3658052473.


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