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Kette (Schmuck)
Ketten zum Schmuck von Menschen bestehen meist aus Edelmetallen und/oder weiteren Materialien wie Perlen, Korallen, Edelsteinen usw.
Je nachdem, wie und wo die Kette getragen wird, unterscheidet man zwischen Halsketten, Fußketten, Armketten, Uhrenketten usw. Als Panzerkette wird jedoch eine Kette mit bestimmter Gliederform bezeichnet.
Erzeugung von Schmuckketten aus Metall
Es gibt zwei Arten der Fertigung von Schmuckketten aus Metall:
- handgefertigte Ketten
- maschinengefertigte Ketten
Früher wurden alle Ketten mühsam und aufwändig mit der Hand hergestellt. Dazu standen dem Goldschmied eigene Werkzeuge zur Verfügung.
Bei den maschinengefertigten Ketten gilt ein ähnliches Produktionsprinzip wie bei den von Hand gefertigten, und es unterteilt sich in mehrere Produktionschritte.
- Zusammenstellen der Legierung
- Schmelzen der Legierung
- Herstellung des Drahtes „Drahtziehen“
- Rüsten der Maschine und Fertigung der Kette
- Löten der Kette
- Schneiden der Facetten „Diamantieren“
- eventueller Arbeitsschritt: Schlagen der Kette
- Schneiden der Kette
- Anbringung der Endösen und Verschlüsse
- Endreinigung und Politur
Zusammenstellen der Legierung
Die Legierung ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Das einzige was wohl jedem bekannt sein dürfte, ist der Feingehalt der Legierung, das heißt, der reine Edelmetallanteil. Die anderen Komponenten beeinflussen, abgesehen von den physikalischen Faktoren wie die Farbe, Zähigkeit/Sprödigkeit usw., auch vor allem die Biokompatibilität. So gibt es beispielsweise Weißgoldlegierungen die einen geringen Nickelanteil aufweisen, die bei sensiblen Allergikern zu Contrareaktionen führen können. Bei Verwendung gewisser besonders weicher Legierungen, wie sie in Großproduktionen verwendet werden, kann es sein, dass die Farbe stark rötlich wird, weshalb die Kette nach der Produktion nochmals „nachvergoldet“ wird, da die meisten Märkte nach gelben Goldketten verlangen. Diese Vergoldung hat ein intensiv gelbes (türkische/italienische Farbe) Erscheinungsbild und geht allerdings nach einiger Zeit des Tragens ab. Daher ist es ein Qualitätsmerkmal, sogenannte „durchlegierte“ Ketten herzustellen, die aus einer härteren und gelben Legierung bestehen und somit nicht nachvergoldet werden müssen.
Herstellung des Drahtes: „Drahtziehen“
Bei der Herstellung des Drahtes werden Drahtstärken von 10mm unter Verwendung von Walzen auf Drahtstärken von weniger als 0,20 mm gebracht.
Rüsten der Maschine und Fertigung der Kette
Das Rüsten und Einstellen der Maschine ist die wahre Kunst der Kettenherstellung. Ein eigens darauf spezialisierter Fachmann und viele Jahre Erfahrung sind notwendig um dieses komplizierte Zusammenspiel von kleinsten Zangen, Messern und Führungen so zu justieren, dass am Ende eine Kette herauskommt.
Löten der Kette
Bei der Lötung unterscheidet man heutzutage zwischen Flammen- und Laserlötung. Die Flammenlötung basiert auf demselben Prinzip wie auch beim Goldschmied gearbeitet wird. Dabei wird eine leichtflüssigere Legierung oder ein Lötpulver aufgebracht, bei dessen Schmelzen sich die Lücke im Glied schließt. Bei moderneren Maschinen kann das Löten mittels Laser bereits in einem angebauten Arbeitsschritt erfolgen.
Schneiden der Facetten: „Diamantieren“
Unter „Diamantieren“ versteht man den Arbeitsschritt, bei dem mittels rotierender Diamanten Schliffe oder Muster in die Kette geschnitten werden. Das Diamantieren kann das Aussehen der Kette sehr stark verändern.
evtl. Arbeitsschritt: Schlagen der Kette
Manche Ketten werden, um Ihr endgültiges Aussehen zu erhalten verformt (Schlagen). Dadurch erhält man eine gewisse Steifheit, die für manche Schmuckdesigns gewünscht ist.
Endfertigung
Für die Endfertigung wird die Kette auf die erforderliche Länge geschnitten, Endösen angelötet und die Verschlüsse angebracht. Am Ende erfolgt noch je nach Kettenart eine manuelle oder automatische Endpolitur, die der Kette ihr strahlendes Äußeres gibt.
Punzen
Auf den Verschlüssen oder den Endösen sind auch zumeist die sogenannten Punzen angebracht. Die mit Stempel eingeschlagenen Kennziffern und Markennamen geben Auskunft über den Hersteller wie auch den Edelmetall-Feingehalt der Legierung.
Hohle Ketten
Die Produktion der hohlen Schmuckketten gegenüber den massiven unterscheidet sich im Wesentlichen nur in wenigen Arbeitsschritten. Bei der Drahtfertigung wird bei der Produktion von Hohlketten eine Flachbanddraht um einen Kern aus Messing gewickelt, der danach den Produktionsprozess durchläuft. Dieser Draht wird in einem zusätzlichen Arbeitsschritt mit Säuren herausgeätzt, wobei man sich die unterschiedliche Lösbarkeit der Metalle zunutze macht. Dabei dringt die Säure durch die Naht ein und durch die Aufenthaltsdauer in der Säure lässt sich steuern, wie viel von dem Messingkern herausgelöst wird. Im Regelfall sollte sich der ganze Draht am Ende des Prozesses aufgelöst haben.
Arten von Schmuckketten
Schmuckketten gibt es aus Gold, Silber, Platin, Palladium, Messing, Stahl und neuerdings auch aus Titan.
Schmuckketten werden als Träger für Anhänger oder als „Standalone“ Schmuckstück verwendet. In christlichen Ländern sind Taufketten oder -armbänder sehr verbreitet.
Kettenformen
- Ankerkette
- Doppelankerkette
- Ankerkette flach
- Karreekette
- Flinserlkette
- Fuchsschwanzkette
- Königskette
- Venezianerkette
- Panzerkette rund
- Panzerkette halbrund
- Panzerkette lang
- Panzerkette flach
- S-Panzerkette (Irrgang)
- Singapurkette
- Figaropanzerkette
- Erbskette
- Haferkornkette
- Marinekette
- Aidakette
- Broadkette
- Kordelkette
- Schlangenkette (Gänsegurgel)
- Halsreifen
- Omega
- Kugelkette
- Pretiosa
- Violin Chain
- Zopfkette
Ketten mit besonderer Verwendung
- Handgefertigte Ketten
- Fußkette
- Uhrkette
- Krawattenkette
- Brillenkette
- Schildarmband
- Serviettenhalter
Besondere Verwendungen
Bürgermeister und Dekane oder Rektoren an Universitäten tragen als Insignie (= Zeichen ihrer Würde) bei offiziellen Anlässen häufig eine Amtskette.
Gebetsketten
- Mala (Hinduismus)
- Rosenkranz (katholische Kirche)
- Pater Noster (katholische Kirche - Vorläufer des Rosenkranzes)
- Tasbih (Islam)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kette (Schmuck) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |