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Klaus J. Jacobs

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Klaus Johann Jacobs (* 3. Dezember 1936 in Bremen; † 11. September 2008 in Küsnacht) war ein deutscher, später Schweizer Unternehmer und Mäzen.

Biografie

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur am Hermann-Böse-Gymnasium in Bremen studierte Jacobs an der Stanford University. Anschließend war er in der Kaffee- und Schokoladenindustrie tätig, mehrere Jahre in Mittelamerika. 1961 trat er als Direktor für Einkauf und Marketing bei der Joh. Jacobs & Co. ein.

Im Jahr 1970 übernahm Jacobs die Geschäftsführung des Kaffeehandelshauses Joh. Jacobs + Co., das sein Großonkel Johann Jacobs in der Bremer Altstadt gegründet hatte und das heute zu Jacobs Douwe Egberts gehört. 1973 verlegte er den Sitz des Handelshauses nach Zürich und übernahm 1982 die Schweizer Interfood mit den Firmen Tobler und Suchard (heute Teil von Mondelēz International). 1984 legte er eine Kunstsammlung an, die er als Jacobs Suchard Museum in Zürich der Öffentlichkeit zugänglich machte, diese umfasste ua. Kunstwerke von Georges Braque, George Grosz, Max Schlichting und Lesser Ury.

KJJ, wie Klaus J. Jacobs in Kurzform von seinen Freunden und Angestellten genannt wurde, wurde Schweizer und vertrat als Kadermitglied die Schweizer Nationalmannschaft als Dressurreiter.

1990 verkaufte er die Jacobs Suchard AG an das Unternehmen Altria, da er seiner Darstellung nach seine Geschwister auszahlen musste. Jacobs wagte darauf einen Neuanfang mit aus der Konkursmasse von Werner K. Rey erworbenen Firmen. Nach mehreren Fusionen, insbesondere zwischen der Adia Interim (Klaus J. Jacobs) und der französischen Ecco (Philippe Foriel-Destezet) entstand daraus die Firma Adecco SA (Zeitarbeit).[1]

Zudem gehörten Jacobs noch als „Überbleibsel“ aus dem Jacobs-Suchard-Verkauf an Philip Morris die Firma Barry Callebaut (Herstellung von Rohschokolade / Industrieschokolade).[1] Die diversen Beteiligungen (u. a. Infront) werden von der 1994 gegründeten Jacobs Holding AG mit Sitz in Zürich verwaltet.

Eigentlich wollte sich Jacobs an seinem 65. Geburtstag aus dem Geschäftsleben zurückziehen und auf seiner Pferdefarm (Newsells Park Stud) in der Nähe von Oxford, England, zur Ruhe setzen (das Gestüt Fährhof, von seinem Vater Walther J. Jacobs aufgebaut, gehört ebenfalls der Familie Jacobs). Ab August 2006 stand er jedoch kurzzeitig wieder an der Spitze von Adecco, nachdem es im Verwaltungsrat von Adecco Meinungsverschiedenheiten mit seinem Geschäftspartner Philippe Foriel-Destezet gegeben hatte.[2]

Soziales Engagement

Jacobs war sozial engagiert und rief im Jahre 1995 den Chairman’s Award ins Leben. Er gründete 1988 die Jacobs Stiftung, die sich der Jugendförderung verschrieben hat. Das Stiftungskapital hatte zum Zeitpunkt des Vermögensübertrags 2001 einen Effektivwert von 1,5 Milliarden Schweizer Franken, mit Stand 31. Dezember 2007 lag der Wert bei 3,38 Milliarden Schweizer Franken. Sie ist damit eine der größten Wohltätigkeitsstiftungen der Schweiz. Jährlich werden von ihr 35–40 Millionen Franken ausgegeben. Im November 2006 investierte Jacobs 200 Millionen Euro in die private International University Bremen, welche in der Folge in Jacobs University umbenannt wurde.[3]

Jacobs war außerdem ein bedeutender Kunstmäzen.

Jacobs war Mitglied der World Scout Foundation, die die internationale Pfadfinderbewegung finanziell unterstützt, von 1996 bis 1998 war er Präsident der Freunde des Nationalparks Hohe Tauern, ab 2003 mehrere Jahre Mitglied im Verwaltungsrat der Opernhaus Zürich AG und Mitglied im Vorstand der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth.

Familie

Jacobs hatte zwei Söhne aus erster Ehe (Christian Jacobs und Andreas Jacobs) sowie zwei Söhne und zwei Töchter aus zweiter Ehe (mit Renata Jacobs, geborene Fraschetti).

Jacobs starb am 11. September 2008 im Alter von 71 Jahren nach langer Krankheit an einem Hirntumor.[4] Er hatte sich im Juni 2007 einen Hirntumor entfernen lassen und bis April 2008 gehofft, die Krankheit überwunden zu haben.[5]

Stammbaum

Vorlage:Stammbaum Daniel Jacobs

Klaus J. Jacobs Awards

Der Klaus J. Jacobs Research Prize und der Klaus J. Jacobs Best Practice Prize werden jährlich zu Ehren des 2008 verstorbenen Unternehmers und Mäzens Klaus J. Jacobs verliehen. Die erste Preisverleihung fand am 3. Dezember 2009 statt. Die Preise werden von der Zürcher Jacobs Foundation verliehen.

Die Preise würdigen „herausragende wissenschaftliche und praktische Leistungen, die wegweisend zur erfolgreichen Entwicklung junger Menschen beitragen“.

Siehe Jacobs Foundation#Klaus J. Jacobs Awards

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 2005 wurde Jacobs Ehrendoktor der Fakultät für Psychologie der Universität Basel.
  • 2005 erhielt er den Bildungspreis der Pädagogischen Hochschule Zürich für seine Bildungs- und Jugendprojekte.[6]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Klaus J. Jacobs aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.