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Kobayashi Issa

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Kobayashi Issa

Kobayashi Issa (jap. 小林 一茶; * 15. Juni 1763 in Kashiwabara, Provinz Shinano (heute: Stadtteil von Shinano, Präfektur Nagano); † 5. Januar 1828 ebenda; bürgerlicher Name: Kobayashi Nobuyuki (小林 信之), Kindheitsname: Kobayashi Yatarō (小林 弥太郎)) war ein japanischer Haiku-Dichter. Issa zählt zu den „Großen Vier“ der japanischen Haiku-Dichtkunst: Matsuo Bashō, Buson, Shiki, Issa.

Arm geboren, konnte sich Issa nie aus den bescheidenen Verhältnissen befreien. Schon als Dreizehnjähriger begab er sich zur Ausbildung nach Edo (Tōkyō). Aufenthalte in Kyōto, Ōsaka und anderen Zentren japanischer Kultur sind nachgewiesen, bevor sich Issa wieder in seine Heimat begab. Mit 25 Jahren begann er Haikus zu schreiben. Mehrere Schicksalsschläge prägten ihn nachhaltig, so unter anderem der Verlust seiner Frau und mehrerer Kinder. Erst später konnte er seine Lebensumstände mit dem Antritt einer kleinen Erbschaft etwas aufbessern.

Die Haikus Issas durchbrechen oft die nach Bashō erstarrte 5-7-5-Versform. Sie zeichnen sich durch eine tiefe Liebe zur Natur, selbst zu kleinsten und unbedeutenden Wesen aus. Weinbergschnecken, Frösche, Schwalben, Spatzen, Mäuse oder Heuschrecken flicht er ganz selbstverständlich in seine Werke ein. Die Haikus zeigen seinen Respekt und seine Achtung vor diesen Mitgeschöpfen. Damit führt er das Haiku von einer elitären und hochkomplizierten Kunst zu einer auch einfachen Menschen verständlichen und zu Herzen gehenden Ausdrucksform.

Die Inhalte seiner Haikus werden von einem unvergleichlichen, liebevollen Humor getragen, der selbst die eigene Person nicht schont. In feiner Selbstironie vergleicht er sich manchmal gar mit Vogelscheuchen am Wegesrand.

Er wird zeit seines Lebens seine Armut nicht los – also thematisiert er sie. Dabei ist nirgendwo auch nur der kleinste Ansatz von Verbitterung oder Traurigkeit zu erkennen. Fröhlichkeit, buddhistische Genügsamkeit und Zufriedenheit bestimmen Issas Werke.

„Katatsumuri / sorosoro nobore / fuji-no yama“
„Die kleine Schnecke / ganz langsam steigt sie hinauf / auf den Berg Fuji.“

Literatur

  • Issa: Die letzten Tage meines Vaters. Aus dem Japanischen übertragen, Nachwort und Anmerkungen von G.S. Dombrady. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung. Mainz 1985, ISBN 978-3-87162-003-4.
  • Makoto Ueda: Dew on the grass: the life and poetry of Kobayashi Issa. Brill, Leiden 2004, ISBN 90-04-13723-8.
  • Shōzō Miyawaki, Horst Hammitzsch (Hrsg.): Kobayashi Issa: Haiku. Ostasien-Verlag, Berlin 1981, ISBN 3-89036-401-2.

Weblinks

Japanische Namensreihenfolge Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Kobayashi der Familienname, Issa der Vorname.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kobayashi Issa aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.