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Konstantin IV. (Byzanz)

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Konstantin IV. und sein Gefolge. Mosaik in Sant’Apollinare in Classe (Ravenna).
Solidus Konstantins IV.

Konstantin IV. (* um 650; † 685; lateinisch Flavius Constantinus, griechisch Κωνσταντίνος Δ′) war von 668 bis 685 byzantinischer Kaiser. Der ihm bisweilen zugeschriebene Beiname Pogonatos (Πωγωνάτος‚ „der Bärtige“) dürfte in Wahrheit auf seinen Vater Konstans II. zu beziehen sein.

Konstantin IV. war der älteste Sohn Kaiser Konstans’ II.; er hatte zwei jüngere Brüder Herakleios und Tiberios. Während der letzten Jahre seines Lebens hatte Konstans seine Residenz nach Sizilien verlegt und vergeblich verlangt, seine Söhne und Mitkaiser und deren Mutter Fausta Arschakuni sollten ihm dorthin folgen. Als Konstans dann 668 ermordet worden war, wurde in Syrakus der Armenier Mizizios zum Augustus ausgerufen. Nach Ausweis einiger Quellen soll Konstantin IV. daraufhin persönlich mit einer Flotte von Konstantinopel nach Sizilien gesegelt sein, um die Usurpation niederzuschlagen; ob dies zutrifft, ist in der Forschung umstritten. Sicher ist nur, dass Mizizios nach wenigen Monaten sein Ende fand.

Konstantin, der seine beiden Brüder 681 absetzte und verstümmeln ließ, um sie von der Macht auszuschließen, konnte einige wichtige Erfolge für sich verbuchen. So wehrte er 678 die erste Belagerung Konstantinopels durch die Araber ab, wobei er deren Flotte vernichtend schlagen konnte. Anschließend mussten die Araber mit ihm einen (685 erneuerten) Friedensvertrag abschließen, der ihnen wenige Jahre zuvor noch unannehmbar erschienen wäre. Ein weiterer Erfolg war die Integration der Sermesianoi, offenbar Nachfahren der römischen Provinzialbevölkerung in Pannonien und der dort 616 angesiedelten römischen Gefangenen, die unter Führung des Bulgarenfürsten Kuver 680 nach Makedonien gezogen waren, wo Kuver ein Khaganat errichtet hatte. Auch brachte ein von Berbern und dem Exarchen von Karthago gemeinsam erzielter Abwehrerfolg gegen die Araber bei Biskra 683 in Nordafrika eine kleine Atempause. Kirchenpolitisch erfolgte die Versöhnung mit dem Papst (681), der die Absage an den Monotheletismus zugrunde lag.

Lediglich den Einfall der Protobulgaren 679 unter dem Bruder Kuvers, dem Khan Asparuch, in die inzwischen großenteils slawisierte Provinz Mösien konnte Konstantin IV. nicht verhindern, so dass er das neu gegründete Bulgarenreich anerkennen musste. 680 erkannte er das Langobardenreich in Italien als eigenständig an. Konstantin starb im Jahr 685; er hinterließ seinen 681 zum Mitkaiser erhobenen Sohn Justinian II. als Alleinherrscher.

Literatur

  • John F. Haldon: Byzantium in the Seventh Century. 2. Aufl. Cambridge 1997, S. 63ff.
  • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 239–241.
  • Friedhelm Winkelmann u.a.: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 1. Abteilung, Bd. 2, De Gruyter, Berlin 2000, ISBN 3-11-016672-0, S. 488–491, Nr. 3702.
  • Constantin Zuckerman: On the title and the office of the Byzantine basileus. In: Travaux et Mémoires du Centre de recherche d'Histoire et Civilisation de Byzance 16 (= Mélanges Cécile Morrisson), 2010, ISSN 0577-1471, S. 865−890 (online; PDF; 1,4 MB).

Weblinks

 Commons: Konstantin IV. – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Konstans II. Kaiser von Byzanz
668–685
Justinian II.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Konstantin IV. (Byzanz) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.