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Koreanische Buschmücke
Koreanische Buschmücke | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aedes koreicus | ||||||||||||
(Edwards, 1917)[1] |
Die Koreanische Buschmücke (Aedes [Hulecoeteomyia] koreicus, auch Aedes [Finlaya] koreicus, ursprünglich Ochlerotatus koreicus) ist eine zunächst aus Korea bekannte, aber auch in Japan, Nordostchina und im angrenzenden Russland beheimatete Art der Stechmücken. Als Überträger von Krankheitserregern wie den Viren der Japanischen Enzephalitis, des Chikungunya-Virus sowie des Herzwurms und von Brugia malayi ist Aedes koreicus für den Menschen bedeutsam. Im Jahr 2008 wurde der Art erstmals auch in Europa nachgewiesen.
Aussehen und Lebensweise
Erwachsene Exemplare von Aedes koreicus sind relativ groß und an den Beinen und an anderen Körperteilen schwarz-weiß gemustert, verursacht durch weiße Flecken auf schwarzem Hintergrund. Sie ähneln stark der Asiatischen Buschmücke (Aedes japonicus), da sie – wie diese – auch mehrere deutlich erkennbare Längslinien am Halsschild haben, was sie von der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) unterscheidet. Das Hauptunterscheidungsmerkmal von der Asiatischen Buschmücke ist das Vorhandensein einer vollständigen, hellen Basalbande auf dem vorletzten Fußglied (e4) der Hinterbeine bei Aedes koreicus.[2]
Eine Besonderheit der Funde aus Belgien und Italien war, dass diese Mücken am Krallenglied (e5) eine unvollständige helle Basalbande aufweisen, wie sie auf dem koreanischen Festland nicht vorkommt, wohl aber auf der koreanischen Insel Jeju-do.
Ähnlich wie Aedes japonicus überwintert Aedes koreicus in Form von frost- und austrocknungswiderständigen Eiern, aus denen im Frühling – sobald die Umweltbedingungen günstiger werden – die nächste Generation hervorgeht.
Ausbreitung in Europa seit 2008
In Europa wurde die Koreanische Buschmücke erstmals im Jahr 2008 in Belgien in unmittelbarer Nähe des Industriegebiets von Maasmechelen nachgewiesen. Auch aus Italien, Ungarn, Slowenien, der Schweiz und aus diversen weiteren Staaten gab es danach Fundmeldungen.[3] Nach ihrem Erstnachweis in Italien im Mai 2011 wurde in einer den Fund beschreibenden Studie angemerkt, dass nur wenige Informationen zur Biologie und zum Verhalten der Art bekannt seien; sie ernähre sich vom Blut der Menschen, seiner Nutztiere sowie seiner Haustiere und sei gut angepasst an ein Leben in urbaner Umgebung.[4]
Der Nachweis in Belgien war der erste Fund dieser Art außerhalb ihres bis dahin bekannten Verbreitungsgebiets in Asien. Als wahrscheinlichster „Zugangsweg“ der Stechmücken wurde in einem Forschungsbericht der internationale Handel mit gebrauchten Reifen benannt.[5] Eine belgisch-amerikanische Forschergruppe berichtete 2012, zwischen Sommer 2008 und Oktober 2009 seien im Umkreis von vier Kilometern um den ersten Fundort weitere Tiere gefangen worden. Ihrer Einschätzung zufolge war dort seinerzeit eine stabile Population entstanden, begünstigt durch den Umstand, dass die Wintertemperaturen sowie die Anzahl der Frosttage und -nächte in Belgien in den als Vergleich herangezogenen Jahren 2004 bis 2008 ähnlich den Verhältnissen in Südkorea gewesen seien.[6] Im Juni 2018 berichtete die belgische Zeitung De Morgen, die Koreanische Buschmücke sei in Maasmechelen etabliert: „Die Population ist jedoch klein und führt nicht zu Belästigungen“ und werde von Forschern des Instituut voor Tropische Geneeskunde überwacht.[7] Auf der Website des Instituts wurde im März 2019 erläutert, die Population von Aedes koreicus besiedele inzwischen eine Fläche von 113 km².[8]
2015 wurde erstmals auch in Deutschland ein einzelnes Exemplar bei Augsburg entdeckt, 2017 vier Individuen in Wiesbaden, und erneut 2018 mehrere Exemplare – darunter Larven und Puppen – am gleichen Fundort in Wiesbaden. Aus den Wiesbadener Funden leiteten Forscher der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in einer im März 2019 veröffentlichten Studie ebenfalls ab, dass die Mücken der Art in Europa überwintern, sich reproduzieren und – wie bereits andere Arten der Gattung Aedes – als Neozoen sich in Europa möglicherweise etablieren und ausbreiten können.[9]
Weblinks
- Diverse Abbildungen von Aedes koreicus
- Aedes koreicus - Factsheet for experts. Auf: ecdc.europa.eu, zuletzt eingesehen am 6. März 2019
- Aedes koreicus – current known distribution. Verbreitung in Europa (Stand: Januar 2019), auf ecdc.europa.eu
Einzelnachweise
- ↑ F.W. Edwards (1917): Notes on Culicidae, with descriptions of new species. Bulletin of Entomological Research 7 (3): 201-229, auf S.212-213.(Volltextlink (Memento vom 19. März 2016 im Internet Archive))
- ↑ Han-Il Ree (2007): Taxonomic Review and Revised Keys of the Korean Mosquitoes (Diptera: Culicidae). Entomological Research 33 (1): 39-52. doi:10.1111/j.1748-5967.2003.tb00047.x
- ↑ Neue exotische Mückenart siedelt sich in Hessen an. Auf: senckenberg.de vom 6. März 2019
- ↑ Gioia Capelli et al.: First report in italy of the exotic mosquito species Aedes (Finlaya) koreicus, a potential vector of arboviruses and filariae. In: Parasit & Vectors. Online-Publikation. 2011; 4: 188, doi:10.1186/1756-3305-4-188
- ↑ Projekt Mosquito vectors of disease: spatial biodiversity, drivers of change, and risk, Abschlussbericht aus dem Jahr 2012, S. 89–91. Auf: belspo.be, eingesehen am 7. März 2019
- ↑ V. Versteirt et al.: Bionomics of the Established Exotic Mosquito Species Aedes koreicus in Belgium, Europe. In: Journal of Medical Entomology. Band 49, Nr. 6, 2012, S. 1226–1232, doi:/10.1603/ME11170
- ↑ Vorig jaar geen tijgermuggen gespot in België. (Memento vom 28. Juni 2018 im Internet Archive) Online-Veröffentlichung vom 7. Juni 2018
- ↑ Memo Project - Exotic Mosquitoes in Belgium. Auf: itg.be, eingesehen am 7. März 2019
- ↑ Antje Steinbrink, Sina Zotzmann, Sarah Cunze und Sven Klimpel: Aedes koreicus — a new member of the genus Aedes establishing in Germany? In: Parasitology Research. Band 118, Nr. 3, 2019, S. 1073–1076, doi:10.1007/s00436-019-06232-x
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Koreanische Buschmücke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |