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Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft
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Das Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft ist eine Online-Plattform für gesellschaftswissenschaftliche Beiträge im Sinne einer kritischen Gesellschaftstheorie.[1] Themenschwerpunkte liegen unter anderem in der Kritischen Theorie, Antisemitismus, Islamismus und Rechtsextremismus sowie Hochschulpolitik.
Politische Ausrichtung
Das Kritiknetz versteht sich als Fortführung der Kritischen Gesellschaftstheorie der 1930er Jahre (Horkheimer, Adorno, Marcuse, Benjamin, Löwenthal u. a.) und damit als Gegengewicht sowohl gegen positivistisch agierende Sozialwissenschaft wie gegen einen Diskurs der Postmoderne, in dem der gesellschaftskritische Ansatz durch unspezifische Widersprüchlichkeit aufgelöst wird. In diesem mehrschichtigen Problemfeld sammelt das Kritiknetz Beiträge zu allen klassischen Teilgebieten der Kritischen Theorie der Gesellschaft.
Inhalte
Das Kritiknetz versammelt Beiträge zu allen klassischen Teilgebieten der Kritischen Theorie der Gesellschaft. Es vereint theoretische und praktische Aufsätze (Teil I: Wissenschaftliche Erörterungen; Teil II: Politische Eingriffe) mit Rezensionen und Gastbeiträgen aus anderen Zeitschriften (z. B. auch historisch der Zeitschrift für Sozialforschung).
Teil 1: Wissenschaftliche Erörterungen
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Teil 2: Politische Eingriffe
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Erscheinungsmodalitäten
Das Kritiknetz wird fortlaufend ergänzt, wobei jährlich etwa neue 50 Artikel erscheinen. Durchschnittlich vier Mal im Jahr werden die Abonnenten durch einen Newsletter über Neuerscheinungen benachrichtigt.
Autoren
Herausgeber ist Prof. Dr. Heinz Gess, pensionierter Soziologieprofessor der FH Bielefeld. Autoren, die im Kritiknetz schreiben, sind außer dem Herausgeber Wissenschaftler/innen aus allen Sozial- und Kulturwissenschaften.
Autorenliste (Auswahl):
Rezeption
Das Kritiknetz verfolgt das Ziel, sowohl wissenschaftliche, als auch öffentliche Debatten unter anderem zu Antisemitismus, Religion und Faschismus aus der Perspektive der Kritischen Theorie anzuregen. Seit der Gründung in 2005 sind über 500 Artikel erschienen, die zusammen über 1 Mio. mal abgerufen wurden.[2]
Wissenschaftliche Rezeption
Berücksichtigung in wissenschaftlichen Sammlungen
Das Kritiknetz ist u.a. gelistet in folgenden wissenschaftlichen Sammlungen:
- Elektronische Zeitschriftenbibliothek
- Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Arbeitsgemeinschaft politische Psychologie
- Philosophisches Seminar der Universität Tübingen
Berücksichtigung in wissenschaftsnahen Sammlungen
Das Kritiknetz ist u.a. gelistet in folgenden wissenschaftsnahen, politischen Sammlungen:
- Elektronische Zeitschrift der Neuen Linken
- Hamburger Studienbibliothek
- Initiative Sozialistisches Forum
- Rote Ruhr Uni
Öffentliche Rezeption
Die folgende Auflistung ist eine Auswahl an öffentlichen Debatten, die vom Kritiknetz ausgelöst wurden.
Diskussion um Synagogenbau in Bielefeld
Im Zuge der Umwandlung eines nicht mehr benötigten evangelischen Kirchenbaus in die Synagoge Beit Tikwa (Bielefeld) kam es zu einer Protestaktion von christlichen Gemeindemitgliedern, die 2007 das Gebäude besetzten. Das Kritiknetz erhob den Vorwurf eines antijudaistischen Ressentiments und wurde dafür seinerseits kritisiert.[3][4]
Debatte über die nationalsozialistische Vergangenheit von Werner Haverbeck
In einem Artikel im Kritiknetz wurde 2008 auf die nationalsozialistische Vergangenheit des Hochschuldozenten Werner Haverbeck hingewiesen. Die Fachhochschule Bielefeld wurde in dem Artikel dafür kritisiert, dass Haverbeck in den 70er Jahren trotz seiner Vergangenheit an der Fachhochschule lehren durfte. Der Vorwurf fand große Aufmerksamkeit in der überregionalen Presse und führte zu einem erfolglosen Disziplinarverfahren der Fachhochschule Bielefeld gegen den Herausgeber des Kritiknetzes.[5][6][7]
Auseinandersetzung mit der Islamischen Religionsgemeinschaft
Aufgrund eines islamkritischen Artikels im Kritiknetz von 2010, in dem in Bezug auf den Islam auf das Freudsche Konzept von Religion als „kollektiver Zwangsneurose“ verwiesen wurde, rief der Präsident der Islamischen Religionsgemeinschaft in Berlin, Abdurrahim Vural, in einer Pressemitteilung zu einer Bestrafung des Herausgebers des Kritiknetzes auf.[8][9]
Weblinks
- offizielle Website
- Heinz Gess (2005): Kritische Theorie – Was ist das? In: Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft.
- Heinz Gess (2005): Postmodernes New Age und die kritische Theorie der Gesellschaft. In: Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft.
Einzelnachweise
- ↑ Dirk Lehmann (2011), Was ist Kritische Theorie? Eine Einladung, in: Kritiknetz - Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft, Link: http://www.kritiknetz.de/index.php/kritischetheorie/1064-was-ist-kritische-theorie-eine-einladung Heinz Gess (2005), Kritische Theorie - Was ist das? in: Kritiknetz - Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft, Link: http://www.kritiknetz.de/index.php/kritischetheorie/27-kritischetheoriewasistdas
- ↑ [1] Editorial www.kritiknetz.de.
- ↑ [2]. Neue Rheinische Zeitung, Online-Flyer Nr. 161 vom 27. August 2008.
- ↑ [3]. Der Tagesspiegel, 6. August 2008.
- ↑ [4] taz, die Tageszeitung, 5. August 2008.
- ↑ [5] Jungle World. Die linke Wochenzeitung, 23. Oktober 2008.
- ↑ [6] Die Zeit, No 34/2008.
- ↑ [7] Mindener Tageblatt, 21. Januar 2010
- ↑ [8] EuropeNews die europäische Presseschau, 20. Januar 2010
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |