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La Santé

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Das Gefängnis La Santé in Paris von Süden
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La Santé ist eines der bekanntesten Gefängnisse in Frankreich. Es hat den Status Maison d'arrêt und ist als solches für – ausschließlich männliche – Untersuchungshäftlinge und verurteilte Täter mit Strafen unter zwei Jahren bestimmt. Es liegt im 14. Arrondissement der Hauptstadt Paris. Benannt ist es nach der Straße, an der das Haupttor steht, der Rue de la Santé.[1] Seit 2014 ist das Gefängnis für Renovierungsarbeiten geschlossen, die bis 2019 dauern sollen.[2]

Nordfassade des Gefängnisses La Santé, fotografiert vom Boulevard Arago.

Geschichte

Das Gefängnis wurde von 1861 bis 1867 unter der Leitung des Architekten Émile Vaudremer erbaut. Es wurde in der Form eines Trapezes gebaut und wird begrenzt durch folgende Straßen:

  • im Norden durch den Boulevard Arago,
  • im Osten durch die Rue de la Santé,
  • im Süden durch die Rue Jean-Dolent und
  • im Westen durch die Rue Messier.

Im frühen 19. Jahrhundert, nach dem Abriss des früheren Gefängnisses de la Grande Roquette, ist es das letzte Gefängnis innerhalb der Mauern von Paris, die damaligen Neuzugänge waren zum Tode Verurteilte. Folglich wurde bald beschlossen, dass die öffentlichen Hinrichtungen auf dem Boulevard Arago, direkt neben dem Gefängnis, stattfanden. Am 5. August 1909 wurde der Vatermörder Henri Duchemin als erste Person direkt neben dem Gefängnis mit der Guillotine hingerichtet. Als 1939 öffentliche Hinrichtungen verboten wurden, zog die Guillotine in den Innenhof des Gefängnisses, dort wurden am 15. März 1940 die Vocoret-Brüder als erste hingerichtet.

Während des Zweiten Weltkrieges waren in dem Gefängnis einfache Kriminelle und Gegner der deutschen Besatzung inhaftiert. Am 14. Juli 1944, kurz bevor die alliierten Truppen Paris erreichten, revoltierten die Gefangenen. Die Revolte wurde mit großer Brutalität von der Milice française niedergeschlagen, wobei zahlreiche Häftlinge ums Leben kamen.

1970 wurde in der Santé ein Hochsicherheitstrakt eingerichtet.[1] Bis kurz vor Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich im Jahr 1981 diente das Gefängnis als Hinrichtungsstätte. Die letzten Enthauptungen fanden am 28. November 1972 statt, betroffen waren die Mörder Roger Bontems und Claude Buffet.

Im Jahr 2000 veröffentlichte die Chefärztin des Gefängnisses, Veronique Vasseur, ein Buch, in dem sie die sehr schlechten Haftbedingungen – Schmutz, Krankheit usw. – anprangert. Das Buch war ein Schock für die Öffentlichkeit und führte zu einer Ermittlung durch das Parlament.[3]

Im Jahr 2014 wurde das Gefängnis zum Zweck einer grundlegenden Renovierung geschlossen. Der Großteil der Gefangenen wurde auf die zwei weiteren Maisons d’arrêt des Großraums Paris in Fleury-Mérogis und Fresnes verteilt. Nach der Vollendung der Bauarbeiten soll das Gefängnis 800 Plätze bieten.[2]

Gefängnisblöcke

Bis zum Jahr 2000 war das Gefängnis in vier Blöcke unterteilt, sortiert nach dem Alphabet. Jeder einzelne Block beherbergte nur Insassen aus derselben geografischen Region oder ethnischer Herkunft.

Berühmte Gefangene

In der Kunst

  • Die Romanfigur Arsène Lupin wurde in La Santé inhaftiert.
  • Der Film Das Loch schildert einen Ausbruch aus dem Gefängnis.

La bonne Santé

Gegenüber dem Gefängniseingang lag ein Café, genannt À la bonne Santé. Dort trafen sich die Angehörigen und ehemalige Gefangene. Diese Szene wurde in mehreren Filmen benutzt. Das Cafe wurde 1980 geschlossen. Zurzeit gehört es der Verwaltung des Gefängnisses.

Weblinks

 Commons: La Santé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 La Santé. Justizministerium (Frankreich), 15. Dezember 2006, abgerufen am 20. Januar 2016 (français).
  2. 2,0 2,1 Simon Piel: La mythique prison de la Santé vidée de ses détenus avant une large rénovation. In: Le Monde. 4. August 2014, abgerufen am 20. Januar 2016 (français).
  3. 10 qm, 4 Betten, 1 Toilette Die Zeit, 17. Februar 2000.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel La Santé aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.