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Laienbewegung

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Unter Laienbewegung versteht man einen Zusammenschluss von Laien, meist mit einem bestimmten Ziel oder einer Aufgabe. Laienbewegungen gibt es vor allem in der römisch-katholischen Kirche.

Kirchliche Lehre

Der Codex iuris canonici definiert in Can. 207, § 1:

„Kraft göttlicher Weisung gibt es in der Kirche unter den Gläubigen geistliche Amtsträger, die im Recht auch Kleriker genannt werden, die übrigen dagegen heißen auch Laien.“

Die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils und das nachsynodale apostolische Schreiben Christifideles laici Papst Johannes Pauls II. unterstreichen die Teilhabe aller Gläubigen am Amt Christi und an der der Kirche anvertrauten Sendung in der Welt. Das Kirchenrecht führt aus, dass „unter allen Gläubigen eine wahre Gleichheit in ihrer Würde und Tätigkeit“ bestehe, „kraft der alle je nach ihrer eigenen Stellung und Aufgabe am Aufbau des Leibes Christi mitwirken“ (Can. 208, § 1). Diese „wahre Gleichheit'“ schließt demgemäß sendungsspezifische Unterschiede nicht aus. Es ist also weiterhin zu unterscheiden zwischen dem Klerus (gr. kleros, „Los, Anteil, Erbteil“) und den Laien (gr. laikos, dem Volk zugehörig), die sich dem Wesen, nicht nur dem Grade nach, unterscheiden.

Das Zweite Vatikanische Konzil unterscheidet zwischen den Klerikern, den Personen des geweihten Lebens und den Laien. Alle zusammen nennt die Apostolische Konstitution Lumen Gentium das Volk Gottes, die Christgläubigen, die am priesterlichen, prophetischen und königlichen Amt Christi „auf ihre Weise teilhaben“. Den Laien sei dabei der Weltcharakter (indoles saecularis) „in besonderer Weise eigen“, ihnen sei aufgetragen, „kraft der ihnen eigenen Berufung in der Verwaltung und gottgemäßen Regelung der zeitlichen Dinge das Reich Gottes zu suchen.“[1] Benedikt XVI. führt in seiner Enzyklika Deus caritas est aus, dass eigens den Laien die Aufgabe zukomme, für eine gerechte Ordnung in der Gesellschaft zu wirken.[2]

Geschichte

Besonders starken Zulauf erhielten christliche Laienbewegungen im Mittelalter mit dem Aufkommen der Bettelorden. An der Wende zum 13. Jahrhundert organisierte sich eine große Anzahl von Laien in eigenen Gemeinschaften. Ihr Kennzeichen war ein Lebensideal der Vita apostolica. Dazu gehörten freiwillig gewählte Armut, Bibelstudium, Werke der Nächstenliebe und die Laienpredigt. Die bedeutendsten frühen Gemeinschaften waren die Katharer, die Waldenser, die Humiliaten, die Beginen und Begarden. Da diese Laienbewegungen vor allem vom Armutsideal getragen wurden, werden sie deshalb auch als „Armutsbewegungen“ bezeichnet. Auch solche fromme Laienvereinigungen beiderlei Geschlechts gehen die Dritten Orden zurück, die sich aus religiösen und sozialen Gründen bestehenden Ordensgemeinschaften anschlossen. Die Dritten Orden entstanden auch aus der Absicht einzelner Menschen, nach der Spiritualität eines bestimmen Ordens zu leben, obwohl sie durch Lebensumstände am Eintritt in ein Kloster gehindert waren. Solche Dritten Orden gehen auf den heiligen Franziskus zurück, der, als 1221 sehr zahlreiche Männer und Frauen Aufnahme in Klöster verlangten, ihnen eine Regel gab.

In der jüngeren Geschichte ist die lateinamerikanische Befreiungstheologie stark von Laien mitgestaltet worden. Spirituelle Laienbewegungen im engeren Sinne sind manche der als Geistliche Gemeinschaft charakterisierten Movimenti. Viele der neueren Ordensgemeinschaften und Kongregationen, etwa die Kleinen Schwestern Jesu, begannen als Laienbewegung.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, Nr. 31
  2. Benedikt XVI., Enzyklika Deus caritas est, Nr. 29, 2005
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Laienbewegung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.