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Landfautei am Bruhrain

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Die Landfautei am Bruhrain war seit dem 14. Jahrhundert ein Amt zur Verwaltung der rechtsrheinischen Gebiete des Hochstifts Speyer und ging Ende 1802 in das badische Amt Bruchsal über.

Geschichte

Mit dem Ausbau von Udenheim zur neuen Residenzstadt der Bischöfe von Speyer seit 1338 entstand eine Amtsstruktur für die rechtsrheinischen Besitztümer des Hochstifts Speyer. Die Landfautei am Bruhrain mit einem adeligen Amtsvorstand, dem Obervogt oder Landfaut, war allen anderen Ämtern des Amtsbereichs übergeordnet, die unter einem Vogt oder Schultheiß standen. In Udenheim wurde Ende des 15. Jahrhunderts ein Amtsgebäude errichtet, so dass 1539 Schloss, Vorhof und Landfautei mit Mauer und Wassergraben umgeben eine selbständig befestigte Einheit bildeten. Der Landfaut leitete in Personalunion gleichzeitig auch das Oberamt Udenheim. 1632 wurde die Landfautei nach Bruchsal verlegt, wo die neue Residenz entstehen sollte, und schließlich die Landfautei mit dem Oberamt Bruchsal zusammengelegt. Damian Hugo von Schönborn machte Bruchsal 1719 zur Bischofsstadt und zum Sitz der zentralen Verwaltungsbehörden des Bistums. In der Folge entstand das Vizedomamt Bruchsal. Im Reichsdeputationshauptschluss wird die Auflösung der geistlichen Territorien zum 1. Dezember 1802 bestimmt und aus dem Fürstbischöflichen Vizedomamt Bruchsal wird das Markgräflich badische Oberamt Bruchsal.

Ämtereinteilung um 1765

Amtsvorstände

1396 bis 1802: Landfautei am Bruhrain in Udenheim, danach in Bruchsal

Vogt Wilhelm von Löwenstein und seine Gattin, auf ihrem Grabstein in Deidesheim
  • 1533–1537 Konrad von Helmstatt
  • 1537–1542 Hans Pleiker Landschad von Steinach
  • 1544–1553 Hans Erhart von Flersheim
  • 1553–1554 Wolf Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg
  • 1557–? Philipp von Angelach
  • vor 1560–1562 Wilhelm von Löwenstein[2][3]
  • 1581–1582 Friedrich Landschad von Steinach
  • 1586 Georg Christoph von Walbronn zu Ernsthofen
  • 1587 Friedrich Landschad von Steinach
  • 1587, 1594 Wilhelm Schliederer von Lachen (Bruder des Caspar Schliederer von Lachen)
  • 1595–1599 Philipp von Holdinghausen
  • 1599–1620 Philipp Melchior von Dalheim
  • 1620–1632 Jacob Zandt von Mörl (Landfaut)
  • 1628–1645 Jakob von Portenheim (Oberamtmann)
  • 1652–1655 Wolf Heinrich von Metternich (Landfaut)
  • 1677–1684 Matthias von Kerching (Faut)
  • 1686 Franz Arnold von Hoen de Carthylz
  • 1698 Johann Philipp von der Fels (Landfaut)
  • 1712–1730 Johann Philipp von Rollingen (Landfaut)
  • 1734–1743 von Karg zu Bebenburg (Oberhofrat)
  • 1743–1746 Karl Wilhelm von Lehrbach (Landfaut)
  • 1754–1761 Franz Adalbert von Radenhausen (Landfaut)
  • 1767–1776 Adolph von Heddersdorf (Vizedom- und Oberamtmann)
  • 1776–1783 Johann Fidel von Thurn
  • 1783–1793 Franz von Asbeck
  • 1793 Johann Wendelin Thierry (Hofrat und Amtmann)

Literatur

  • Bernd Breitkopf: Die alten Landkreise und ihre Amtsvorsteher. Die Entstehung der Landkreise und Ämter im heutigen Landkreis Karlsruhe. Biographien der Oberamtmänner und Landräte von 1803 bis 1997. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1997, ISBN 3-929366-48-7, S. 28–38.
  • Franz Gehrig: Der Bruhrain, seine Landfaute und andere Amtmänner, in: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, Folge 8, 1983, hrsg. vom Heimatverein Kraichgau, S. 73–87.

Einzelnachweise

  1. Franz Xaver Remling: Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Band 2, Mainz 1854, Seite 101 Scan aus der Quelle
  2. Pfarrkirche St. Ulrich Deidesheim, Festschrift zur Altarweihe 1987, Kath. Pfarramt Deidesheim, 1987, S. 129 u. 130
  3. Franz Xaver Remling: Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Band 2, Mainz 1854, Seite 361 (Digitalscan)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Landfautei am Bruhrain aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 10.597 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 10.597 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.