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Latifa Ibn Ziaten

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Madame Ibn Ziaten im November 2015 bei Überreichung des Chirac-Preises
Imad Ibn Ziaten

Latifa Ibn Ziaten (* 1. Januar 1960 in Rhili (Tétouan, Marokko) ) ist Gründerin eines interreligiösen Friedenswerks in Frankreich.

Ihr Sohn Imad war zuvor als erster französischer Militärangehöriger von einem islamistischen Attentäter ermordet worden.[1]

Leben

Latifa Ibn Ziaten wurde 1960 in Tétouan im nördlichen Marokko geboren. Die praktizierende Muslima zog 1977 nach Frankreich und heiratete Ahmed Ibn Ziaten, der damals in Toulouse bei der Eisenbahngesellschaft SNCF tätig war. Zu ihren fünf Kindern zählte ihr Sohn Imad Ibn Ziaten, der dem 1. Fallschirmjägerregiment des französischen Heeres in Francazal angehörte. Sie arbeitet im Kunstmuseum von Rouen als Empfangsdame und bei der Museumsaufsicht.

Tod ihres Sohnes

Ihr Sohn kam im Rahmen der Anschlagserie in Midi-Pyrénées im März 2012 ums Leben. Er war am 11. März mit einem Kopfschuss ermordet worden, als er in Zivil eine Sporthalle in Toulouse verließ. Er wollte dort privat ein Motorrad verkaufen und hatte sich mit dem Attentäter hierfür verabredet.[2] Kurz nach der Ermordung ihres Sohns besuchte sie den Wohnort des Attentäters Mohammed Merah, den (berüchtigten) Stadtteil Les Izards-Trois Cocus im Norden von Toulouse. Dort stieß sie auf eine Horde Jugendlicher, die den Attentäter als Held und Märtyrer des Islams bejubelten. Erst als sie von ihr erfuhren, dass er ihren Sohn ermordet hatte, entschuldigten sie sich.

Engagement

Durch diese Begegnung angeregt, beschloss sie im April 2012, den Verein "Imad-Ibn-Ziaten pour la Jeunesse et la Paix" (dt.: "Imad-Ibn-Ziaten Jugend- und Friedenswerk") zu gründen. Er solle die Ziele verfolgen, Jugendlichen in Schwierigkeiten zu helfen, die religiöse Neutralität des Staates und den Dialog zwischen den Religionen zu fördern.[3] Der Schauspieler Jamel Debbouze übernahm die Bürgschaft für den Verein und der Pariser Kommunalpolitiker Christophe Girard unterstützte den Verein lokal.

Im Februar 2014 würdigten Innenminister Manuel Valls und der Dachverband der jüdischen Organisationen Frankreichs (Crif) die Arbeit ihres Vereins mit einer Auszeichnung.[4] Eine jährliche finanzielle Förderung durch das französische Kultusministerium wurde ihr zugesagt.

Öffentliche Ehrungen

Im Januar 2015 wurde sie von Präsident François Hollande in die Große Synagoge von Paris eingeladen, um dort zu Ehren der siebzehn Opfer des Anschlags gegen Charlie Hebdo und des Anschlags an der Porte de Vincennes eine Kerze zu entzünden. Im Juli 2015 wurde sie zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt.[5] Am 19. November überreichte die Jacques-Chirac-Stiftung ihrer Stiftung „Imad-Ibn-Ziaten pour la Jeunesse et la Paix“ den Preis für Konfliktprävention 2015.[6] Man würdigte hiermit ihre Bemühungen um einen interreligiösen Dialog und eine Konfliktminimierung sowie ihren Kampf gegen die Radikalisierung arbeitsloser muslimischer Jugendlicher.

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Latifa Ibn Ziaten aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.