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Lindhorst

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Dieser Artikel beschreibt die Gemeinde Lindhorst in Niedersachsen. Für weitere gleichnamige Ortschaften und andere Bedeutungen siehe Lindhorst (Begriffsklärung).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Lindhorst
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lindhorst hervorgehoben
52.3588333333339.283388888888961
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Schaumburg
Samtgemeinde: Lindhorst
Höhe: 61 m ü. NN
Einwohner:

4.348 (31. Dez. 2013)[1]

Postleitzahl: 31698
Vorwahl: 05725
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 03 2 57 020
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 55
31698 Lindhorst
Bürgermeister: Hans-Otto Blume (SPD)
Lage der Gemeinde Lindhorst im Schaumburg
Karte

Lindhorst ist eine Gemeinde nahe Stadthagen im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen. Lindhorst bildet zusammen mit den Gemeinden Beckedorf, Heuerßen und Lüdersfeld die Samtgemeinde Lindhorst.

Geografie

Das Gebiet der Gemeinde Lindhorst liegt im Bereich des historischen Dülwalds, östlich der Kreisstadt Stadthagen und westlich von Bad Nenndorf, zwischen dem Bückeberg im Süden und dem Mittellandkanal mit der Stadt Sachsenhagen im Norden.

Lindhorst gliedert sich in Ottensen, Schöttlingen, Eichhöfe und Teile von Eichenbruch.

Geschichte

St.-Dionysius-Kirche

Der Name Lindhorst kommt von der „Linde“, einer Anhebung im historischen Dülwald, der im 13. Jahrhundert zunehmend für die Anlage zahlreiche dörflicher Siedlungen gerodet wurde. Auch Lindhorst und die anderen Orte der Gemeinde sind in dieser Zeit erstmals urkundlich erwähnt.

Spärlich besiedelt war das Gebiet aber bereits seit frühgeschichtlicher Zeit, und einige Dörfer, wie beispielsweise Lindhorst, haben vermutlich ihren Ursprung in der Zeit der Frankenherrschaft im 9. und 10. Jahrhundert.

Die kleinen Siedlungen im Gemeindegebiet entwickelten sich nur langsam. Erst die Verbesserung der Infrastruktur durch den Bau der Bahnstrecke Hannover–Minden 1847 mit dem Lindhorster Bahnhof und des Mittellandkanals 1916 mit dem Kanalhafen Sachsenhagen brachten einen leichten Aufschwung. Die Landwirtschaft war häufig die einzige Einnahmequelle. In Ottensen wurde eine Ziegelei errichtet, in der Steine gebrannt wurden, die für ihre außergewöhnliche Härte bekannt waren.

Beide Weltkriege behinderten die weitere Entwicklung, doch nach 1945 wurden zahlreiche Weltkriegs-Flüchtlinge aufgenommen und der Steinkohlenbergbau wurde weiter auf die „Schaumburger Mulde“ ausgedehnt. Es entstand eine weitere Schachtanlage in Lüdersfeld, und Lindhorst wurde mit der Verdoppelung seiner Einwohnerzahl zu einer großen Bergmannssiedlung.

Gedenk-Lore am Bahnhof Lindhorst

Im Juli 1954 wurde die „Magister-Nothold-Schule“ in Lindhorst eingeweiht und 1957 die katholische Kirche, die für die vielen zugezogenen Menschen katholischen Glaubens gebaut wurde. Sie trägt den Namen der Schutzpatronin der Bergleute „St. Barbara“. Neben den Flüchtlingen und Vertriebenen aus dem Osten kamen auch evakuierte Bergleute aus dem Ruhrgebiet, die hier wieder Arbeit fanden.

Bereits 1960 kam das jähe Ende des Schaumburger Kohlebergbaus. Die relativ geringe Menge und Qualität und billigere Konkurrenz machten den Bergbau unrentabel. Die Schachtanlagen wurden geschlossen und später wieder verfüllt.

Auch in der Landwirtschaft gingen seither viele Arbeitsplätze verloren. Mit der Ansiedlung zahlreicher Gewerbebetriebe konnte nur ein Teil davon kompensiert werden, und der Bereich „Gewerbliche Wirtschaft“ bleibt weiterhin ein Schwerpunktthema der Gemeindeverwaltung.

Heute wohnen viele Berufspendler in der verkehrsgünstig gelegenen Gemeinde, die auch landschaftlich eine bevorzugte Lage zwischen den Naturparks Weserbergland Schaumburg-Hameln und Steinhuder Meer besitzt.

Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Ottensen und Schöttlingen eingegliedert.[2]

Religion

Politik

Bürgermeister

Gemeindebürgermeister ist Hans-Otto Blume (SPD). Die Verwaltung wird vom nebenberuflichen Gemeindedirektor Jens Schwedhelm geführt.

Gemeinderat

Seit den Kommunalwahlen am 11. September 2011 besteht der Rat aus 15 Mitgliedern:

         ||   SPD    ||      CDU    ||    Grüne     ||
               8              4             3

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Evangelische St.-Dionysius-Kirche in Lindhorst, errichtet um 1180, Turm von 1565.
  • Katholische Kirche St. Barbara in Lindhorst, 1957 erbaut.
  • Mausoleum Ottensen, Privatmausoleum der Ziegeleibesitzerfamilie Philippsohn. Errichtet wurde das Bauwerk 1952 vom jüdischen Besitzer der Ziegelei, Oskar Philippsohn. Er hatte das KZ Theresienstadt überlebt. Steine und Dachziegel stammen aus der familieneigenen Dampfziegel. Auf dem Dach ist ein Davidstern mit einem Kreuz angebracht. Beigesetzt sind hier die evangelische Ehefrau des Erbauers und deren Bruder.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen / Museen

  • Beheiztes Freibad mit Lehrschwimmhalle in Lindhorst
  • Sporthalle in Lindhorst
  • Bergbaumuseum im Hof Gümmer in Lindhorst mit integrierter Ausstellung über die ehemalige Ziegelei Ottensen.

Bildung

  • Magister Nothold Schule, Haupt- und Realschule (auslaufend) in Lindhorst. Nachfolgeschule ist eine Oberschule.
  • Grundschule in Lindhorst
  • Kindergarten in Lindhorst und Kindertagesstätte in Ottensen.

Verkehr

Weblinks

 Commons: Lindhorst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, 102 Bevölkerung - Basis Zensus 2011, Stand 31. Dezember 2013 (Tabelle K1020014) (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 201.
  3. Auszug aus der Hinweistafel am Gebäude, erstellt durch die "Schaumburger Landschaft"

Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Schaumburg

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lindhorst aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.