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Lisa della Casa

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Lisa della Casa (geb. 2. Februar 1919 in Burgdorf BE; gest. 10. Dezember 2012 in Münsterlingen[1]) war eine Schweizer Opernsängerin in der Stimmlage Sopran. Sie galt als eine der herausragenden Strauss- und Mozart-Interpretinnen.[2]

Leben

Nach dem Gesangsstudium in Bern und Zürich bei Margarethe Haeser und ersten Auftritten 1941 als Schauspielerin und Konzertsängerin und als Opernsängerin in Solothurn-Biel debütierte sie 1943 am Stadttheater Zürich, wo sie bis 1950 zum Ensemble gehörte. Im Film Füsilier Wipf (1938) von Leopold Lindtberg mit Paul Hubschmid in der Hauptrolle spielte della Casa das Vreneli (Sprechrolle).

Della Casa war ab 1947 Mitglied der Wiener Staatsoper, von 1953 bis 1968 der Metropolitan Opera in New York[3] sowie ständiger Gast der Bayerischen Staatsoper München und der Salzburger Festspiele. 1951 trat sie bei den Festspielen in Glyndebourne auf.

1950 erwarb sie mit ihrem Mann Dragan Debeljevic Schloss Gottlieben am Bodensee, wo sie bis zu ihrem Tod in völliger Zurückgezogenheit lebte. Das Ende der Karriere hatte mit einem persönlichen Schicksalsschlag – der schweren Erkrankung ihrer Tochter – zu tun.

Die Eltern von Lisa della Casa begründeten in Bern unter dem Familiennamen ein bekanntes Restaurant, das noch heute existiert.

Werk

Lisa della Casa war eine der massstabsetzenden Persönlichkeiten der Nachkriegszeit vor allem im Mozart- und Richard-Strauss-Fach. Die Schönheit ihrer Erscheinung, die aristokratische Noblesse ihres Auftretens, das silberne Timbre, die fast unkörperliche Makellosigkeit ihrer gesanglichen Linie und die Glaubhaftigkeit ihrer Gestaltung, die Eleganz mit Intensität verband, machten sie zur Ausnahmeerscheinung.

Als Arabella in Strauss' gleichnamiger Oper war sie nach allgemeinem Konsens eine bis heute nicht mehr erreichte Idealbesetzung. Sie sang die Partie in zwei Gesamtaufnahmen, eine unter Solti mit George London, eine unter Keilberth mit Dietrich Fischer-Dieskau. Sie war eine der wenigen Künstlerinnen, die im Rosenkavalier alle drei Frauenpartien – Marschallin, Octavian, Sophie – verkörpert hat. Nicht minder legendär im Strauss-Repertoire waren die Titelrolle in Ariadne auf Naxos, die Chrysothemis in Elektra und die Gräfin in Capriccio.

Im Mozart-Fach verkörperte sie alle bedeutenden Sopranrollen ihres Fachs, vor allem die Gräfin in Le nozze di Figaro, Donna Elvira und Donna Anna in Don Giovanni, Fiordiligi in Così fan tutte, Ilia in Idomeneo und Pamina in der Zauberflöte.

In Bayreuth sang sie nur einmal die Eva in den Meistersingern. Ausflüge ins hochdramatische Fach hielten sich in Grenzen. So versuchte sie die Salome nur einmal in München. Im modernen Fach trat sie als Uraufführungssängerin der Oper Der Prozess von Gottfried von Einem 1953 bei den Salzburger Festspielen unter Karl Böhm hervor, in Zürich hatte sie in Uraufführungen 1947 bei der Operette Tic-Tac von Paul Burckhard und 1949 bei der Oper Die schwarze Spinne von Willy Burkhard mitgewirkt. Als Liedinterpretin trat della Casa gemeinsam mit dem Pianisten Sebastian Peschko hervor.

Ehrungen

Lisa della Casa wurde mehrfach geehrt, u. a. mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, der Goldenen Medaille der Stadt Wien, dem Hans Reinhart-Ring und der Golden Opera Medal. Sie war Österreichische und Bayerische Kammersängerin, sowie Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. Im Juli 2012 ernannte sie Frankreich zum Commandeur im Ordre des Arts et des Lettres.[2]

Literatur und Filmporträt

  • Dragan Debeljevic: Ein Leben mit Lisa della Casa oder „In dem Schatten ihrer Locken“. 2. Auflage. Atlantis, Zürich 1990, ISBN 978-3-254-00164-1.
  • Paul Suter: Lisa Della Casa. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 1. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 442 f.
  • Gunna Wendt, Monika Faltermeier-Prestl: Lisa Della Casa. Von der Arabella zur Arabellissima. Frauenfeld, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7193-1484-2.
  • Wolfgang Wunderlich, Thomas Voigt: Lisa della Casa – Liebe einer Diva. 2008 (57-minütiges Filmporträt zum 90. Geburtstag der Sängerin).
  • Karl Josef Kutsch; Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Dritte Auflage, Berlin 2000, S. 5517ff

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lisa della Casa aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.