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Paul Hubschmid
Paul Hubschmid (* 20. Juli 1917 in Aarau; † 1. Januar 2002 in Berlin) war ein Schweizer Film- und Theaterschauspieler.
Leben
Der Sohn eines Buchhalters absolvierte 1937 das Max Reinhardt Seminar in Wien und gab sein Bühnendebüt am dortigen Deutschen Volkstheater unter Walter Bruno Iltz. Es folgten Engagements am Theater in der Josefstadt sowie Gastspiele in Berlin (unter Heinz Hilpert), Düsseldorf und Frankfurt.
1938 erhielt Hubschmid seine ersten Filmrollen in den Schweizer Produktion Füsilier Wipf und Die missbrauchten Liebesbriefe, die ihn zum Publikumsliebling machten. Von 1948 bis 1953 arbeitete er in Hollywood unter dem Pseudonym Paul Christian. Dabei spielte er neben Maureen O’Hara und Vincent Price die Hauptrolle in Die schwarzen Teufel von Bagdad, neben María Montez in Der Dieb von Venedig sowie die Hauptrolle in dem Science-Fiction-Film Panik in New York. Darüber hinaus war er seinerzeit unter der Regie von Don Siegel in der in Wien gedrehten Komödie No Time for Flowers zu sehen.
Im Jahr 1953 kehrte er nach Deutschland zurück und spielte tragende Rollen neben Marika Rökk (Maske in Blau) und Lilo Pulver (Die Zürcher Verlobung). Besonders populär wurde er in der Hauptrolle des Abenteuerfilms Der Tiger von Eschnapur unter der Regie von Fritz Lang sowie dessen Fortsetzung Das indische Grabmal (ein Remake der Stummfilme von 1921; Regie führte damals aber Joe May).
Daneben trat Hubschmid immer wieder in internationalen Produktionen auf. In diesem Zusammenhang ist seine Hauptrolle im ersten Science-Fiction-Film der italienischen Filmgeschichte im Jahr 1958 sicherlich von besonderem Interesse, aber auch seine Auftritte 1964 neben Lilli Palmer in Die Unmoralischen, 1966 neben Michael Caine im Agenten-Thriller Finale in Berlin (nach einem Roman von Len Deighton) und 1967 neben Catherine Deneuve in Hemmungslose Manon.
Ausserdem wirkte Hubschmid in vielen Fernsehproduktionen mit, u. a. in dem Krimi-Mehrteiler Wie ein Blitz (nach Francis Durbridge), in Helmut Dietls preisgekrönter TV-Satire Kir Royal und in einer Staffel der ZDF-Vorabendserie Forsthaus Falkenau sowie in seinem letzten TV-Auftritt als Hauptdarsteller der ARD-Serie Jolly Joker. 1980 wurde er für sein langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet.
Darüber hinaus arbeitete Hubschmid umfangreich als Darsteller und Sänger in Musicals. So spielte er ab 1961 den Professor Higgins in der deutschen Erstaufführung von My Fair Lady und in über 2000 Vorstellungen in Wien, München und Berlin.
Paul Hubschmid war in erster Ehe mit der Schauspielerin Ursula von Teubern († 1963)[1] verheiratet. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, der in Hamburg lebende Journalist Peter Christian Hubschmid ist mit der Schriftstellerin Carmen Korn verheiratet. Aus Paul Hubschmids zweiter Ehe mit Eva Renzi, die von 1967 bis 1980 dauerte, stammt seine Adoptivtochter, die Schauspielerin Anouschka Renzi. In den 1980er Jahren bewarb er die Praline Mon Chéri des italienischen Herstellers Ferrero.[2] Von Juli 1985 bis zu seinem Tode war er in dritter Ehe mit der Schauspielerin Irène Schiesser verheiratet.
Filmografie
- 1938: Füsilier Wipf
- 1939: Maria Ilona
- 1940: Mein Traum
- 1940: Die missbrauchten Liebesbriefe
- 1940: Mir lönd nüd lugg
- 1942: Meine Freundin Josefine
- 1942: Der Fall Rainer
- 1943: Wilder Urlaub
- 1943: Altes Herz wird wieder jung
- 1944: Der gebieterische Ruf
- 1944: Liebesbriefe
- 1945: Das seltsame Fräulein Sylvia
- 1948: Arlberg-Express
- 1948: Gottes Engel sind überall
- 1948: Der himmlische Walzer
- 1949: Geheimnisvolle Tiefe
- 1949: Bagdad / Die schwarzen Teufel von Bagdad
- 1949: Das Gesetz der Liebe
- 1950: Der Dieb von Venedig (Il ladro di Venezia)
- 1952: No Time for Flowers
- 1952: Palast Hotel (Palace Hotel)
- 1952: Die Venus vom Tivoli
- 1953: Mit siebzehn beginnt das Leben
- 1953: Panik in New York (The Beast from 20,000 Fathoms)
- 1953: Musik bei Nacht
- 1953: Maske in Blau
- 1954: Schule für Eheglück
- 1954: Ungarische Rhapsodie
- 1954: Glückliche Reise
- 1955: Die Frau des Botschafters
- 1955: Ingrid – Die Geschichte eines Fotomodells
- 1955: Il tesoro di Rommel
- 1956: Liebe, die den Kopf verliert
- 1956: Heute heiratet mein Mann
- 1956: Du bist Musik
- 1956: Die goldene Brücke
- 1956: Salzburger Geschichten
- 1957: Glücksritter
- 1957: Die Zürcher Verlobung
- 1957: Italienreise – Liebe inbegriffen
- 1958: Scampolo
- 1958: La morte viene dallo spazio
- 1958: Meine schöne Mama
- 1958: Ihr 106. Geburtstag
- 1958: Der Tiger von Eschnapur
- 1959: Das indische Grabmal
- 1959: Liebe, Luft und lauter Lügen
- 1959: Alle Tage ist kein Sonntag
- 1959: Auskunft im Cockpit
- 1959: Zwei Gitarren
- 1959: Marili
- 1960: Heldinnen
- 1960: Die Rote Hand
- 1960: Die junge Sünderin
- 1960: Schwarze Rose, Rosemarie (Festival)
- 1961: Die große Reise (TV)
- 1961: Kaiserliche Hoheit (Napoléon II L’Aiglon)
- 1961: Isola Bella
- 1962: Im Namen des Teufels
- 1962: Ich bin auch nur eine Frau
- 1963: Elf Jahre und ein Tag
- 1963: Das große Liebesspiel
- 1964: Die Diamantenhölle am Mekong
- 1964: Die Lady
- 1964: Die Unmoralischen (Le grain de sable)
- 1964: Heirate mich, Chéri
- 1964: Die schwedische Jungfrau
- 1965: Caroline und die Männer über vierzig (Moi et les hommes de 40 ans)
- 1965: Dis-moi qui tuer
- 1965: Die Herren
- 1965: Blonde Fracht für Sansibar (Mozambique)
- 1965: Le majordome
- 1966: Playgirl
- 1966: Der Mann mit den 1000 Masken
- 1966 Ich suche einen Mann
- 1966: Ein Gewissen verlangen
- 1966: Karriere (A belles dents)
- 1966: Finale in Berlin (Funeral in Berlin)
- 1968: Hemmungslose Manon (Manon 70)
- 1968: In Enemy Country
- 1968: Negresco****
- 1969: Hotel Royal (TV)
- 1969: A Taste of Excitement
- 1970: Professor Siebzig und seine Undine
- 1970: Biografie – Ein Spiel (TV)
- 1970: Skullduggery
- 1970: Wie ein Blitz (TV-Dreiteiler)
- 1972: Das Jahrhundert der Chirurgen (TV-Serie)
- 1972: Versuchung im Sommerwind
- 1973: Eine Frau bleibt eine Frau (TV-Serie)
- 1974: Der Kommissar – Traumbilder
- 1975: Das ohnmächtige Pferd (TV)
- 1981: Zurück an den Absender (TV)
- 1985: Bolero
- 1986: Kir Royal – Königliche Hoheit
- 1988: Klassezämekunft
- 1989: Forsthaus Falkenau (12 Folgen)
- 1991: Linda
- 1991: Jolly Joker (2 Folgen)
Literatur
- Felix Aeppli: Hubschmid, Paul im Historischen Lexikon der Schweiz.
- Paul Hubschmid: Schöner Mann, was nun? ISBN-13: 978-3813525939 Albrecht Knaus Verlag, 1998.
- Mats Staub: Paul Hubschmid. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 2. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 885 f.
Weblinks
- Charmeur mit Selbstironie. 100. Geburtstag von Paul Hubschmid von Michael Wenk, Neue Zürcher Zeitung vom 19. Juli 2017
- Literatur von und über Paul Hubschmid im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Paul Hubschmid in der Internet Movie Database (englisch)
- Bilder von Paul Hubschmid In: Virtual History
Einzelnachweise
- ↑ Der zweite Versuch war tödlich: Hubschmids Frau vergiftete sich. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 21. November 1963, S. 5.
- ↑ Mon Chéri – Wer kann dazu schon Nein sagen? In: Mon Chéri. Abgerufen am 5. Mai 2016.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hubschmid, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Christian, Paul (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 20. Juli 1917 |
GEBURTSORT | Aarau, Schweiz |
STERBEDATUM | 1. Januar 2002 |
STERBEORT | Berlin, Deutschland |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Paul Hubschmid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |