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Eva Renzi

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Eva Renzi (* 3. November 1944 in Berlin als Evelyn Hildegard Renziehausen; † 16. August 2005 ebenda) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Nachdem Renzi sich zunächst als Model, Hostess und Telefonistin den Lebensunterhalt verdient hatte, nahm sie Schauspielunterricht und spielte ihre ersten Rollen am Theater. Später trat sie auch in zahlreichen Filmen in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und den USA auf.

Regisseur Will Tremper entdeckte sie für den Spielfilm und gab ihr 1966 die Hauptrolle in Playgirl, mit der sie als neues Glamourgirl in Deutschland berühmt und als Mischung aus Ingrid Bergman und Julie Christie gefeiert wurde. Auch Hollywood wurde aufmerksam, und so spielte sie 1967 im Finale in Berlin (Funeral in Berlin) an der Seite von Michael Caine. Im folgenden Jahr dann eine Rolle an der Seite von James Garner: The Pink Jungle. Es folgen Rollen in Taste of Excitement (1971), Das Messer (1971), in der US-Fernsehserie Primus – Gefahr unter Wasser sowie im Tatort: Kressin und der tote Mann im Fleet und in Rainer Erlers Das Blaue Palais (1976). Des Weiteren sah man sie in verschiedenen französischen und italienischen Filmen.

1970 drehte sie den Kurzfilm Professor Siebzig und seine Undine mit ihrem Mann Paul Hubschmid in der Hauptrolle, ihren einzigen Film als Regisseurin.

Die politisch engagierte Schauspielerin sorgte in den 1970er-Jahren für Aufsehen, als sie nach einer mehrmonatigen Indienreise von negativen Erfahrungen mit der Osho-Bewegung berichtete.[1] Dem Guru warf sie Drogenmissbrauch vor. Zwischen 1976 und 1986 spielte sie nur eine Rolle in Deutschland in dem Kinofilm Manuel/Jäger des Herzens (1982) unter der Regie von Peter Obrist und nur insgesamt zwei weitere, nämlich in der französischen Serie Papa Poule (1980–1982) und in Ein kleines Luder (OT: La fille prodigue), einem Film von Jacques Doillon mit Michel Piccoli und Jane Birkin.

Grabstein von Eva Renzi

In die Schlagzeilen geriet sie erneut, nachdem sie 1983 als Ensemble-Mitglied während der Bad Hersfelder Festspiele den Schirmherrn Bundespräsident Karl Carstens einen „alten Nazi“ genannt haben soll. Sie wurde daraufhin entlassen; das Bühnenschiedsgericht am Arbeitsgericht Frankfurt hob jedoch die Kündigung später auf, da die Äußerung als „nicht erwiesen“ anzusehen sei.

Ende der 1980er-Jahre folgte mit den Fernsehserien Waldhaus (1987) und Das Erbe der Guldenburgs eine Art Comeback im deutschen Fernsehen. Ein Gastauftritt bei Balko im Jahr 1995 war ihr letzter Fernsehauftritt. Jahre später kehrte sie erfolgreich zum Theater zurück.

Die gebürtige Berlinerin war von 1967 bis 1980 mit dem Schweizer Schauspieler Paul Hubschmid verheiratet, mit dem sie mehrfach zusammenspielte. Die beiden bildeten das Traumpaar des deutschsprachigen Films der späten 1960er Jahre. Renzi ist die Mutter der Schauspielerin Anouschka Renzi.

Eva Renzi starb am 16. August 2005 mit 60 Jahren in Berlin an Lungenkrebs. Ihr Grab befindet sich auf dem Luisenfriedhof III der evangelischen Luisenkirchen-Gemeinde in Berlin-Westend.

Filmografie

  • 1965: Doktor Murkes gesammelte Nachrufe (Fernsehfilm)
  • 1966: Playgirl
  • 1966: Finale in Berlin (Funeral in Berlin)
  • 1967: Die Zeit der Kirschen ist vorbei (Le grand dadais)
  • 1967: Negresco****
  • 1968: Die Schurken vom Bolivar (The Pink Jungle)
  • 1969: Eine Frau sucht Liebe
  • 1970: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (L’uccello dalle piume di cristallo)
  • 1970: Spezialkommando Wildgänse (Appuntamento col disonore)
  • 1970: Beiß mich, Liebling
  • 1970: Das Grauen kam aus dem Nebel (La morte risale a ieri sera)
  • 1970: Taste of Excitement
  • 1971: Tatort: Kressin und der tote Mann im Fleet
  • 1971: Das Messer (Dreiteiler)
  • 1971–1972: Gefahr unter Wasser (Fernsehserie, 26 Folgen)
  • 1974: Die Abwerbung (Kurzfilm)
  • 1975: Das ohnmächtige Pferd (Fernsehfilm)
  • 1976: Das Blaue Palais (Zweiteiler)
  • 1980: Papa Poule (Fernsehserie, sechs Folgen)
  • 1981: La fille prodigue
  • 1986: Manuel
  • 1987: Waldhaus (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1989–1990: Das Erbe der Guldenburgs (Fernsehserie, fünf Folgen)
  • 1993: Sylter Geschichten (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1994: Die Gerichtsreporterin (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1995: Balko (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1997: Bruit d’amour et de guerre (Kurzfilm)
  • 2004: Trilogie von Liebe und Armut (Kurzfilm)

Hörspiele

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stefanie Rüggeberg: Abschied von Eva Renzi – Krebs: Schauspielerin starb mit 60 Jahren. (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) In: Hamburger Abendblatt, 17. August 2005; Nachruf; abgerufen am 3. Juni 2018
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eva Renzi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.