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Lotte Medelsky
Lotte Medelsky (geb. 20. Mai[1] 1880 in Wien; gest. 4. Dezember 1960 in Nußdorf am Attersee, Oberösterreich[2]; gebürtig Karoline Medelsky) war eine österreichische Schauspielerin.
Leben
Die Tochter eines Gaskassierers der I.C.G.A.[3] und einer Weißnäherin erhielt ab 1894 eine Ausbildung am Wiener Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde. Auf Empfehlung ihres Lehrers, des Hofschauspielers Alexander Strakosch, wurde sie im Alter von 17 Jahren am Burgtheater engagiert, wo sie bis zu ihrer Pensionierung 1946 blieb. Sie gab ihr Debüt am 23. November 1896 in dem Lustspiel Krieg im Frieden, anschließend verkörperte sie Hedwig Ekdal in Ibsens Die Wildente. Weitere wichtige Rollen waren Gretchen in Faust (1897) und Christine in Liebelei (1898), die sie auch in späteren Jahren immer wieder darstellte.
Zu ihrem über 200 Rollen umfassenden Repertoire gehörten das Dienstmädchen Rosl in der Uraufführung von Anton Wildgans Dies Irae (1919), Julia in Romeo und Julia oder Amalie in Die Räuber. Sie übernahm die Titelrolle der Jungfrau von Orleans und die Rolle der Cordelia in König Lear. In Stücken von Ludwig Anzengruber war sie als Horlacher-Lies in Der G'wissenswurm und Vroni in Der Meineidbauer zu sehen. Häufig wirkte sie auch in Aufführungen von Werken Gerhart Hauptmanns und Arthur Schnitzlers mit.
Sie gab zahlreiche Gastspiele und war bei den Salzburger Festspielen von 1933 bis 1947 Marthe Schwerdtlein in den Faust-Inszenierungen sowie 1947 und 1949 bis 1952 Jedermanns Mutter in Jedermann und 1948 Heros Mutter in Des Meeres und der Liebe Wellen von Franz Grillparzer. Filmauftritte blieben eine Ausnahme.
Lotte Medelsky war seit 1901 mit dem Schauspieler Eugen Frank (eigentlich Krauspe) verheiratet und lebte abwechselnd in der Villa Bergauer in Hietzing und in Nußdorf am Attersee. Sie hatte eine Schwester, Hermine, die am 29. August 1901 im Volkstheater debütierte. Ihre Kinder Liselotte (1907-1981) und Hans († 1946) wurden ebenfalls Schauspieler. Ihre letzte Rolle war das Holzweiberl in Der Verschwender.
Ihr ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof (Gruppe 34, Nummer 24I).
Auszeichnungen
- 1899: Ernennung zur Hofschauspielerin
- 1924: Ehrenmitglied des Burgtheaters
- 1926: Ritterkreuz I. Klasse des Österreichischen Verdienstordens
- 1936: Verdienstkreuz für Kunst und Wissenschaft anlässlich ihrer 40-jährigen Bühnentätigkeit
- 1937: Ehrenring der Stadt Wien
- 1947: Professorin am Max-Reinhardt-Seminar
Filmografie
- 1916: Bogdan Stimoff
- 1934: Der Musikant von Eisenstadt
- 1935: Viereinhalb Musketiere
- 1955: Dunja
Literatur
- Lorenz Mikoletzky: Medelsky, Lotte. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, S. 595 f. (Onlinefassung).
Weblinks
- Lotte Medelsky in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Biografie
- Eintrag über Lotte Medelsky im: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz - online (auf AEIOU)
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag über Lotte Medelsky im: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz - online (im Österreichischen Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik). IMDb nennt 18. Mai als Geburtsdatum.
- ↑ Sterbeort laut aeiou. IMDb und rororo Theaterlexikon 2, (2007) nennen dagegen Wien als Sterbeort, IMDb zudem den 5. Dezember als Sterbedatum.
- ↑ Medelsky, Hermine. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950. 2. überarbeitete Auflage. (online) (kostenpflichtige Registrierung notwendig)
Personendaten | |
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NAME | Medelsky, Lotte |
ALTERNATIVNAMEN | Medelsky, Karoline; Medelsky, Charlotte |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1880 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 4. Dezember 1960 |
STERBEORT | Nußdorf am Attersee, Oberösterreich, Österreich |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lotte Medelsky aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |