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Müggelsee
Müggelsee | ||
---|---|---|
Lage des Müggelsees in Berlin | ||
Geographische Lage | Mitteleuropa, Deutschland, Berlin | |
Zuflüsse | Müggelspree, | |
Abfluss | Müggelspree | |
Städte am Ufer | Berlin-Rahnsdorf, Berlin-Friedrichshagen | |
Daten | ||
Koordinaten | 52° 26′ 0″ N, 13° 39′ 0″ O52.43333333333313.6532.3Koordinaten: 52° 26′ 0″ N, 13° 39′ 0″ O | |
| ||
Höhe über Meeresspiegel | 32,3 m ü. NHN | |
Fläche | 7,433 km² | |
Länge | 4,3 km | |
Breite | max. 2,6 km | |
Volumen | 36.560.000 m³ | |
Maximale Tiefe | 7,7 m | |
Mittlere Tiefe | 4,9 m | |
Seengebiete im Südosten Berlins |
Der Müggelsee ist mit über 7,4 km² Wasserfläche der größte der Berliner Seen. Zur Abgrenzung von dem mit ihm verbundenen, nur 15 Hektar (0,15 km²) großen Kleinen Müggelsee wird er als Großer Müggelsee bezeichnet. Der Müggelsee gehört zum Berliner Bezirk Treptow-Köpenick und ist aufgeteilt unter dessen Ortsteile Köpenick (größter Teil, Süden), Friedrichshagen (Südwesten) und Rahnsdorf (Südosten, Kleiner Müggelsee). Das Südufer des Kleinen Müggelsees bildet die Grenze zum Ortsteil Müggelheim.
Der Müggelsee ist Bestandteil der Bundeswasserstraße Müggelspree (MgS) als Wasserstraßenklasse III, die rechtlich zur Spree-Oder-Wasserstraße[1] gehört; zuständig ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin.
Geographie
Der See hat eine Wasserfläche von über 7,4 Quadratkilometern (maximal 4,3 Kilometer lang; 2,6 Kilometer breit; dies schließt Die Bänke im Osten ein) und ist bis zu acht Meter tief. Der See und die am Südrand gelegenen Müggelberge, mit 115 Metern die höchsten Berliner Erhebungen, entstanden während des Pleistozäns. Auf dem Kleinen Müggelberg wurde 1961 der vielbesuchte heutige Müggelturm errichtet, der einen weitreichenden Ausblick über den See und die Wälder bis hin zur Silhouette Berlins bietet.
Durch den Müggelsee fließt die Spree, die von Große Tränke, vier Kilometer westlich von Fürstenwalde, bis Köpenick als Müggelspree bezeichnet wird. Auf der Ostseite mündet das Fredersdorfer Mühlenfließ von Nordnordosten kommend in den See. Das am Nordufer des Müggelsees gelegene Wasserwerk Friedrichshagen entnimmt dem See einen Großteil seines Rohwassers. Außerdem befinden sich zahlreiche Tiefbrunnen in Ufernähe, die neben einem geringen Anteil Grundwasser vor allem Uferfiltrat fördern. Seit 2013 liegt jedoch die Sulfatbelastung im Müggelsee regelmäßig über den Trinkwassergrenzwerten, was langfristig problematisch für die Trinkwasserversorgung der Hauptstadt sein könnte. Die Sulfate stammen zum großen Teil aus den ehemaligen Tageabbaugebieten des Lausitzer Braunkohlereviers.[2]
Rund 750 Meter südlich des Großen Müggelsees liegt der kleine Teufelssee.
Etymologie
Die ersten Nennungen des Wortbestandteils „Müggel“ finden sich laut Gerhard Schlimpert im „Codex diplomaticus Brandenburgensis“: 1394 als den Tyns in der Miggel und 1487 als von der Miggelseh. Die Etymologie bleibt unklar. Die traditionelle Ableitung aus dem urslawischen mogyla = Grab, Grabhügel, Erdhügel weist Schlimpert als nicht haltbar zurück. Wahrscheinlicher sei eine vorslawische, germanische Herkunft aus der indogermanischen Wurzel migh-, mighla = Nebel, Wolke, wozu beispielsweise das niederländische miggelen = staubregnen gehöre. Den Wortbestandteil „Heim“ im Namen des heutigen Berliner Ortsteils Müggelheim brachten nach Schlimperts Analysen um 1750 Pfälzer Siedler bei der Anlage des Dorfes aus ihrer Heimat Odernheim mit.
Geschichte
Das heutige Strandbad Müggelsee wurde 1929/1930 nach Plänen von Martin Wagner und Friedrich Hennings erbaut, nachdem die alte Freibadanlage im September 1928 abgebrannt war.[3]
Am 24. Mai 1932 landete das Flugschiff Dornier Do X auf dem Müggelsee, das seinerzeit größte Flugzeug der Welt, nach einem zweijährigen Repräsentationsflug durch Europa und nach Süd- und Nordamerika.
Anfang des 20. Jahrhunderts war der Müggelsee ein beliebtes Ziel für Maler, darunter Ernst Oppler, Ernst Ludwig Kirchner und Walter Leistikow.
Freizeitnutzen und Verkehr
Der Müggelsee hat vor allem für die östlichen Stadtteile Berlins einen hohen Freizeit- und Erholungswert. Allein das Strandbad Müggelsee wird von über 100.000 Menschen jährlich besucht (Stand: 2009).[4] Der Große Müggelsee ist eine Binnenschifffahrtsstraße, es gilt die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung und der SBF Binnen ist notwendig (sofern die Antriebsleistung 15 PS übersteigt oder es sich um ein Segelboot handelt[5]), jedoch ist das Befahren mit Sportbooten mit in Betrieb gesetztem Verbrennungsmotor nur innerhalb der Fahrrinne in der Mitte des Sees gestattet. Nicht maschinenangetriebene Wasserfahrzeuge dürfen hingegen die gesamte Seefläche befahren. Neben dem Ausflugsverkehr mit Schiffen der Berliner Stern und Kreisschiffahrt und der Reederei Kutzker verkehrt auf der östlich angrenzenden Müggelspree auch die Fährlinie F23 Berliner Verkehrsbetriebe.
Am Müggelsee befinden sich außerdem je eine Wasserrettungsstation der DLRG in Friedrichshagen und des ASB in Rahnsdorf, die in den Sommermonaten am Wochenende besetzt sind.
Trivia
- Im Dezember 2013 erhielt ein bis dahin unbenanntes, seeähnliches Gebilde auf dem Saturnmond Titan den Namen „Müggel Lacus“.[6]
- Hai-Alarm am Müggelsee ist eine Komödie aus dem Jahr 2013. Der Film spielt in Friedrichshagen mit der vermeintlichen Existenz eines Hais im Müggelsee.
- Der Spreetunnel Friedrichshagen sichert am Übergang des Sees in die Müggelspree unter dem Wasser die Verbindung zwischen Friedrichshagen und Köpenick.
- Der Müggelsee gehört zum Regionalpark Müggel-Spree der vom Müggel-Spree-Radweg durchzogen Spree, Seenrinnen, bewaldete Höhenzüge und Dünen umfasst.
Literatur
- Gerhard Schlimpert: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 3. Die Ortsnamen des Teltow . Hermann Böhlaus Nachf., Weimar 1972, Zitate Seite 138f.
- Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Der Müggelsee
Weblinks
- www.am-mueggelsee.de - Privates Portal zum Müggelsee mit weiteren detailreichen Informationen
- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin: NATURA 2000-Gebiet Müggelspree-Müggelsee
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis E, Lfd. Nr. 55 der Chronik (Memento vom 22. Juli 2016 im Internet Archive), Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
- ↑ Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei: Sulfat in Spree und Müggelsee, abgerufen am 6. August 2018
- ↑ Entwicklungskonzept der „Stiftung Strandbad Müggelsee i. G.“ (PDF; 3,9 MB) Informationsbroschüre zum Strandbad Müggelsee mit Angaben zu Umfeld, Geschichte, Nutzungskonzept etc., März 2011, abgerufen am 18. Juli 2011.
- ↑ Riviera des Ostens: Strandbad Müggelsee soll denkmalgerecht saniert werden, Märkische Oderzeitung, 18. Mai 2010, abgerufen am 18. Juli 2011.
- ↑ gesetze-im-internet.de
- ↑ Müggelsee im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
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