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Münzkabinett
Ein Münzkabinett ist eine Münzsammlung.
Nach ersten Sammlungen historischer Münzen im 14. und 15. Jahrhundert entstanden parallel zu den Kuriositätenkabinetten im 16. Jahrhundert erste fürstliche Münzsammlungen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts gingen viele von diesen über in öffentliche Sammlungen. Teilweise übernahmen diese geschlossene Sammlungen antiker und mittelalterlicher Münzen. Zu den Kabinetten dynastischen Ursprungs kamen im 19. Jahrhundert auch bürgerschaftliche, meist regional orientierte.
Die bedeutendsten Münzkabinette im deutschsprachigen Gebiet sind heute die Münzkabinette in Berlin (Münzkabinett Berlin), Dresden (Münzkabinett), Frankfurt a. M. (Geldmuseum der Deutschen Bundesbank), München (Staatliche Münzsammlung München), Wien (Kunsthistorisches Museum) und Winterthur (Münzkabinett und Antikensammlung der Stadt Winterthur).
Im weiteren Europa befinden sich die größten Kabinette in London (British Museum), Paris (Bibliothèque Nationale), Sankt Petersburg (Ermitage) und Stockholm. Ihre Sammlungen sind prinzipiell universellen Zuschnitts, wenn auch die Schwerpunkte unterschiedlich sind. Die nach Objektzahl größte Sammlung weltweit befindet sich im Staatlichen Historischen Museum in Moskau.
Hauptamtlich besetzte Münzkabinette bestehen ferner in Deutschland in Bonn, Frankfurt/Main (Historisches Museum), Gotha, Halle (Landesmünzkabinett Sachsen-Anhalt), Hamburg, Hannover (Niedersächsisches Münzkabinett), Jena (Universität), Karlsruhe, München (Staatliche Münzsammlung), Münster (Westfälisches Landesmuseum), Nürnberg, Schwerin, Stuttgart und Tübingen (Universität). Zu Ihren Aufgaben gehört nicht nur die Forschung, sondern sie sind teilweise auch mit der Bodendenkmalpflege vernetzt, für die sie die Erfassung und Bearbeitung der Münzfunde betreiben.
In der Studentensprache des 19. Jahrhunderts wurde der Ausdruck Münzkabinett synonym für Geldbeutel gebraucht.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Kluge/Werner Rust: Deutsche Studentensprache. Trübner, Straßburg 1895 (Neuausgabe Band 2: Studentengeschichtliche Vereinigung des Coburger Convents, Nürnberg 1985), S. 54.
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