Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Macmillan Publishers)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH
Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1948
Sitz Stuttgart, Deutschland
Leitung Stefan von Holtzbrinck, Vorsitzender der Geschäftsführung
Mitarbeiter 10.152 (2012)[1]
Umsatz 1,880 Mrd. Euro (2012)[1]
Branche Medien
Website holtzbrinck.com
Zentrale der Holtzbrinck-Holding auf der Gänsheide in Stuttgart

Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH (GvH) besteht als Holding seit dem Jahr 1971. Sie ist eines der großen Medienunternehmen Deutschlands und auch im Ausland tätig. Gesellschafter der Verlagsgruppe sind die Geschwister Stefan von Holtzbrinck und Monika Schoeller. Nach der Umstrukturierung von 2009 konzentriert sich die GvH auf Buch- und Fachzeitschriftenverlage, während die abgetrennte Dieter von Holtzbrinck Medien (DvH Medien) ihren Schwerpunkt bei Presse und Publikumszeitschriften hat.

Unternehmensbereiche

Die Verlagsgruppe gliedert sich wie folgt:[2]

  1. Science and Education:
    Nature Publishing Group, Scientific American, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, Bedford/St. Martin’s, W.H. Freeman, Worth Publishers, Palgrave Macmillan, Macmillan Education, J.B. Metzler
  2. Publishers:
    S. Fischer Verlag, Rowohlt Verlag, Kiepenheuer & Witsch, Droemer Knaur, Argon Verlag, Henry Holt, Tom Doherty Associates, Farrar, Straus and Giroux, Macmillan Audio, Picador, Pan Macmillan, St. Martin’s Press
  3. Digital, Information & Services:
    Holtzbrinck Digital, Zeitverlag, Spotlight Verlag, Prognos

Holtzbrinck Digital ist die strategische Internet-Beteiligungsholding und fokussiert sich auf drei Themenbereiche:[3]

  • Digitale Bildung: Tutoria, Patience.io, Bettermarks, Lecturio

Zusätzlich ist Holtzbrinck Digital am unabhängigen Risikokapitalgeber Holtzbrinck Ventures beteiligt.[4]

Geschichte

Beginn als Zeitschriften- und Buchwerbeunternehmen 1931

Der Grundstein der Verlagsgruppe war der von Georg von Holtzbrinck bereits seit 1931 betriebene Aufbau eines Zeitschriften- und Buchwerbungsgeschäfts. Dessen Erfolg ermöglichte ihm 1936 den Erwerb der Deutschen Verlagsexpedition (Devex), die einen Vertrag mit der Deutschen Arbeitsfront (DAF) abschloss. Seine NSDAP-Mitgliedschaft seit 1933 und Beziehungen eines Verwandten zur Privatkanzlei Hitlers waren dabei hilfreich. Die Devex übernahm für zwei Jahre den Vertrieb der DAF-Zeitschriften Schönheit der Arbeit und Freude und Arbeit.

Neugründungen und Erweiterungen nach 1945

Bei der Entnazifizierung 1948 mit einer Geldstrafe von 1200 RM belegt,[5] konnte der Grundstein für die Nachkriegszeit in Form der Stuttgarter Hausbücherei, gegründet 1948 von Georg von Holtzbrinck stattfinden. Sie firmierte ab etwa 1959 unter Deutscher Bücherbund.

Ab den 1960er-Jahren wurden der S. Fischer Verlag und Beteiligungen an Rowohlt, Droemer Knaur und Kindler Verlag dazugekauft sowie der Einstieg bei der Saarbrücker Zeitung und beim Handelsblatt – was Anlass zur Gründung der Holding gab – realisiert.

Mitte der 1980er-Jahre begann die Ausdehnung in das englischsprachige Ausland, zunächst in die USA (mit der Übernahme der Verlage Scientific American und Henry Holt), des Erwerbs der restlichen 33 Prozent am Rowohlt Verlag von der New York Times 1984 und seit Mitte der 1990er Jahre durch die Unternehmensübernahme Macmillan Publishers (mit der Zeitschrift Nature) in die Länder des Commonwealth sowie in die Märkte Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. 1992 wurde der Stuttgarter Gustav Fischer Verlag übernommen der 1999 mit dem seit 1998 ebenfalls zum Konzern gehörenden Verlag Urban & Schwarzenberg zum zweitgrößten Medizin-Verlag im deutschsprachigen Raum Urban & Fischer verschmolzen wurde. Der Deutsche Bücherbund wurde verkauft, um stärker in elektronische Medien investieren zu können.

2002 strebte die Verlagsgruppe eine Fusion mit Berliner Medien an, welche aber 2003 untersagt wurde. 2003 verkaufte die Verlagsgruppe Holtzbrinck den Urban & Fischer Verlag an den niederländischen Wissenschaftsverlag Elsevier. Im Oktober 2005 beschloss das Unternehmen den Verkauf der Anteile am Berliner Verlag (Verlag der Berliner Zeitung).

Der Konzern kaufte am 3. Januar 2007 die StudiVZ Ltd. Ein Pressesprecher erklärte, der Preis liege „über 50 Millionen Euro, aber deutlich unter 100 Millionen“, was zahlreiche Medien bezweifelten. Laut Der Spiegel wurden „rund 100 Millionen Euro“[6] bezahlt. Laut Focus habe die Axel Springer AG in letzter Minute selbst noch 120 Millionen Euro geboten.[7]

Im Juli 2007 kaufte die Internettochter Holtzbrinck eLAB GmbH die Internetportale Netdoktor.de und Golem.de der Netzeitung-Gruppe von der BV Deutsche Zeitungsholding. Zuvor war bereits Helpster.de erworben worden. Im gleichen Jahr beteiligte sich Holtzbrinck über Holtzbrinck Ventures auch an dem Startup TopTarif Internet GmbH, einem Online-Vergleichsportal für Gas, Strom und Kfz.[8]

Ebenfalls 2007 wurde mit epubli bzw. epubli.de eine Tochterfirma gegründet und in das Berliner Handelsregister eingetragen, die als Dienstleister für selbstverlegte Medien bzw. als Self-Publishing-Plattform auftritt. Dieses Unternehmen bietet an, auf elektronischem Wege übermittelte komplette Buchtexte für den Selbstverlag als Print-on-Demand, als e-Book oder direkt online zu publizieren.[9] Die Holtzbrinck Networks GmbH ist mit 69 Prozent Hauptanteilseigner an der epubli GmbH.[10]

Umstrukturierung 2009

Zum 1. Juni 2009 kam es innerhalb der Verlagsgruppe zu einer großen Umstrukturierung. Dieter von Holtzbrinck, bis dahin einer der drei jeweils mit einem Drittel an der GvH beteiligten Gesellschafter, verkaufte seine Anteile an die beiden übrigen Gesellschafter, Stefan von Holtzbrinck und Monika Schoeller. Im Gegenzug übernahm Dieter von Holtzbrinck mehrere Tochtergesellschaften der GvH, insbesondere Zeitungen und Zeitschriften mit republikweit meinungsbildender Bedeutung, und bündelte diese in einer neuen eigenen Gesellschaft, der Dieter von Holtzbrinck Medien GmbH (DvH Medien). Hierzu gehören:

  • Der Tagesspiegel, eine für die Hauptstadt Berlin bedeutende Tageszeitung mit Gruppe
  • die Verlagsgruppe Handelsblatt, mit Ausnahme dreier kleiner Verlage der Untergruppe Handelsblatt-Fachverlag, die keine Zeitungen produzieren: der Verlag der Fachzeitschrift Lebensmittelpraxis, der Buchverlag Schäffer-Poeschel und der Sprachverlag Spotlight
  • 50 % des Zeitverlags (Wochenzeitung Die Zeit) und dessen operative Führung. Die anderen 50 % verbleiben bei der GvH.[11][12]
  • den Werbevermarkter IG Media Marketing GmbH, der aber weiter auch für die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck tätig ist
  • 50 % an der Wirtschaftsdatenbank GBI-Genios (der andere Partner hierbei ist wie bisher die Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH).

Schrittweiser Rückzug aus dem Zeitungsgeschäft

Die Zeitungen mit nur regionaler Bedeutung verblieben zunächst bei GvH[13]. Die Mediengruppe Main-Post in Würzburg wurde im Dezember 2010 an die Mediengruppe Pressedruck (Augsburger Allgemeine) verkauft.[14]

Der Mehrheitsanteil an der Saarbrücker Zeitungsgruppe (Saarbrücker Zeitung mit Pfälzischer Merkur, Trierischer Volksfreund und Lausitzer Rundschau) wurde 2012 mit Wirkung zum 1. Januar 2013 an die Rheinische Post Mediengruppe verkauft.

Der Südkurier in Konstanz gehörte seit 1980 zu 25 % und seit 1990 zu 100 % der Holtzbrinck-Gruppe. Am 21. November 2011 wurde die Übernahme von 51 Prozent der Anteile am Südkurier Medienhaus durch die Mediengruppe Pressedruck (Augsburger Allgemeine) bekanntgegeben.[15] Ende 2013 übernahm Pressedruck auch die übrigen Anteile von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck.[16]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Bundesanzeiger.de: Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2012 bis zum 31.12.2012
  2. Holtzbrinck Unternehmensbereiche
  3. [1]
  4. Holtzbrinck Ventures
  5. Verurteilung als NAZI-Mitläufer 25.Feb. 1948
  6. Spiegel Online: Community-Millionendeal: Holtzbrinck schnappt sich StudiVZ, 3. Januar 2007
  7. heise online:Holtzbrinck schnappt sich StudiVZ, 3. Januar 2007
  8. Holtzbrinck-Ventures.com:Holtzbrinck investiert in TopTarif
  9. Homepage epubli
  10. Unternehmensprofil epubli GmbH Gründerszene Datenbank, abgerufen am 1. April 2010
  11. Jens Schröder: Holtzbrinck verkauft an Holtzbrinck. In: meedia.de. 26. März 2009. Abgerufen im 16 December 2015.
  12. (red): Neue Details zum Holtzbrinck-Deal. In: meedia.de. 27. März 2009. Abgerufen im 16 December 2015.
  13. Hülsen, Isabell: Millionendeal: Dieter von Holtzbrinck kauft Halbbruder Zeitungen und Zeitschriften ab. In: Spiegel Online, SpiegelNet GmbH, 26. März 2009. Abgerufen am 16 December 2015. 
  14. Horizont online/bn: Jetzt ist es offiziell: Holtzbrinck verkauft 'Main-Post'. In: horizont.net. 20. Dezember 2010. Abgerufen im 16 December 2015.
  15. Marco Saal: Holtzbrinck: Mediengruppe Pressedruck übernimmt Mehrheit am 'Südkurier'. In: horizont.net. 21. November 2011. Abgerufen im 16 December 2015.
  16. Katrin Ansorge: Zeitungsdeal: Mediengruppe Pressedruck übernimmt 'Südkurier' komplett. In: horizont.net. 20. Dezember 2013. Abgerufen im 16 December 2015.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.