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Malters
Malters | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Luzern (LU) |
Wahlkreis: | Luzern-Land |
BFS-Nr.: | 1062 |
Postleitzahl: | 6102 |
Koordinaten: | (656594 / 209725)47.036158.18325512Koordinaten: 47° 2′ 10″ N, 8° 11′ 0″ O; CH1903: (656594 / 209725) |
Höhe: | 512 m ü. M. |
Höhenbereich: | 456–919 m ü. M.[1] |
Fläche: | 28,57 km²[2] |
Einwohner: | 7108 (31. Dezember 2016)[3] |
Einwohnerdichte: | 249 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
13,0 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.malters.ch |
Malters | |
Lage der Gemeinde | |
Malters ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Luzern-Land des Kantons Luzern in der Schweiz.
Geographie
Malters liegt 12 km westlich der Stadt Luzern. Von der Kleinen Emme führt die Gemeindegrenze dem Renggbach entlang bis Renggloch. Dort schwenkt sie nach Westen – dem stark bewaldeten Nordhang des Blatterbergs entlang. Die grössten Waldgebiete an diesem Nordhang sind der Blattenwald, Sitenwald, Gspanwald und weiter westlich der Vogelwald. Bis zum Rümlig verläuft die Gemeindegrenze dann in südwestlicher Richtung. Sie folgt dann nordwärts bis zur Einmündung des Rümlig in die Kleine Emme dessen Bachlauf. Sie geht in der Kleinen Emme kurz westwärts, ehe sie bei Muffenhus den Flusslauf verlässt und nach kurzem Norddrall entlang des Hinteren Emmenbergs nach Osten abbiegt. Bei der Holzhubelhöhe (763 m.ü.M.) dreht sie bis zum Hellbühler Rotbach in nördliche Richtung ab. Nach kurzem Grenzverlauf entlang dieses Gewässers geht's südostwärts bis zum Thorenbergkanal westlich des Elektrizitätswerks Thorenberg. Danach noch zur Kleinen Emme im Südwesten und in dieser westwärts zurück bis zur Einmündung des Renggbachs in die Kleine Emme.
Das Dorf Malters liegt südlich der Kleinen Emme an der Strasse Luzern-Wolhusen und ist mit den früheren Weilern Feld und Schachen zusammen gewachsen. Der Ortsteil Blatten (479 m.ü.M.) liegt 3 km östlich des Dorfs[6]. Noch weiter östlich liegt der Weiler Rengg (4,2 km; 539 m.ü.M.).
Im Westen des Dorfs, an der Strasse nach Wolhusen, finden sich die Weiler Ettisbühl (1,5 km; 507 m.ü.M.; durchflossen vom Kesselbach), Ennigen (2,3 km; 513 m.ü.M.) und direkt östlich des Rümligbachs Zil (3 km vom Dorf entfernt; 520 m.ü.M.).
Ein nicht unbedeutender Teil des Gemeindegebiets liegt nördlich der Kleinen Emme. Für kurze Zeit (1798–1803) bildete dieses die selbständige Gemeinde Brunau. Es besteht aus Dutzenden von Weilern, Häusergruppen und Einzelhöfen. Bis auf den grossen Buggenringerwald und die kleineren Waldstücke Gischwald und Brüschwald ist die Gegend gerodet worden. Die drei grössten Siedlungen sind Zinggen (2,7 km nordnordöstlich des Dorfs; 654 m.ü.M.), Buggenringen (3,7 km nordöstlich; 562 m.ü.M.) und Brunauerhof (2,3 km nordöstlich; 478 m.ü.M.).
Vom Gemeindeareal wird 64,7 % landwirtschaftlich genutzt. Rund ein Viertel (24,7 %) ist von Wald bedeckt und knapp ein Zehntel (9,5 %) Siedlungsfläche.
Malters grenzt an Entlebuch, Kriens, Luzern, Neuenkirch, Ruswil, Schwarzenberg und Werthenstein.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
---|---|
Jahr | Einwohner |
1798 | 2'043 |
1850 | 3'524 |
1888 | 2'939 |
1910 | 3'380 |
1941 | 4'021 |
1970 | 5'100 |
1980 | 4'900 |
1990 | 5'586 |
2000 | 6'127 |
2010 | 6'662 |
Zwischen 1798 und 1850 stieg die Bevölkerung sehr stark an (1798-1850:+72,5 %). Malters war 1850 nach der Stadt Luzern und Ruswil die drittgrösste Gemeinde des Kantons Luzern. Im Gefolge der allgemeinen Landflucht aufgrund der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlor Malters bis 1888 einen bedeutenden Teil seiner Einwohner (1850-1888:-16,6 %). Bis 1980 folgte dann ein auf und ab bei den Einwohnerzahlen - insgesamt aber ein Wachstum um zwei Drittel (1888-1980:+66,7 %). Die folgenden zwanzig Jahre brachten einen starken Bevölkerungsanstieg (1980-2000:+25,0 %). Seither hat eine Stagnationsphase eingesetzt.
Sprachen
Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 93,16 % Deutsch, 2,79 % Albanisch und 0,82 % Serbokroatisch als Hauptsprache an.
Religionen - Konfessionen
Früher war die gesamte Einwohnerschaft Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Landschaft wie folgt aus. Es gibt 75,91 % römisch-katholische- und 9,53 % evangelisch-reformierte Christen. Daneben findet man 4,98 % Konfessionslose, 3,84 % Muslime und 1,01 % Angehörige anderer nichtchristlicher Bekenntnisse. Die Muslime sind abgesehen von wenigen Bosniaken Albaner aus dem Kosovo und Mazedonien. Bei den Angehörigen anderer nichtchristlicher Bekenntnisse handelt es sich um Hindus tamilischer Herkunft.
Herkunft - Nationalität
Ende 2014 waren von den 6'923 Einwohnern 6'130 Schweizer und 793 (= 11,5 %) Ausländer.[7] Die Einwohnerschaft bestand aus 88,5 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2013 stammten die ausländischen Einwohner aus Deutschland (32,8 %), Serbien inklusive Kosovo (17,1 %), Portugal (4,9 %), Italien (4,5 %), Spanien (2,4 %) und der Türkei (1,6 %). 26,3 % stammten aus dem übrigen Europa und 10,4 % waren aussereuropäischer Herkunft.[8]
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Strecke Luzern-Langnau i.E.-Bern und hat einen eigenen Bahnhof. Der Bahnhof Malters wird in den Hauptverkehrszeiten im zwanzigminuten Takt bedient, zu Randzeiten im Halbstundentakt. Der Bahnhof besteht aus einer dreigleisigen Anlage mit einem Mittelperron. Im Bahnhofsgebäude ist ein Kiosk untergebracht. Täglich steigen in Malters 1400 Personen ein und aus. 2005 wurde der Bahnschalter aufgehoben und der Bahnhof automatisiert. Seither wird er von Luzern aus ferngesteuert. Ab Herbst 2010 wurde der Bahnhof für 15 Millionen Franken saniert.[9] Die Einweihung erfolgte am 17. November 2011, seither bietet der Bahnhof eine behindertengerechte Unterführung zum neu geschaffenen und teilweise überdachten Mittelperron mit Wartesaal.[10]
Folgende Züge halten am Bahnhof Malters:
- RegioExpress Langnau i.E.-Bern
- S6 (S-Bahn Luzern) Luzern-Wolhusen-Huttwil-Langenthal sowie Luzern-Wolhusen-Schüpfheim-Langnau i.E. (verkehrt im Flügelkonzept, wird in Wolhusen jeweils geteilt und wieder zusammengeführt)
- S61 (S-Bahn Luzern) Luzern-Schachen LU (Nur in Hauptverkehrszeiten)
Vom Bahnhof Malters aus verkehrt eine Postautolinie nach Schwarzenberg. Malters liegt an der Hauptstrasse Luzern-Wolhusen(-Bern) und besitzt eine Einfahrt zur Autostrasse zwischen Littau und Werthenstein. Der nächste Autobahnanschluss in Emmen an der A2 ist 12 km entfernt.
Geschichte
Malters wird geschichtlich erstmals um 840 in einer Urkunde des Benediktinerklosters im Hof in Luzern unter dem lateinischen Namen Maltrensi marcha (Mark Malters) erwähnt. In einer in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts verfassten Urkunde schenkten zwei Adlige ihre Güter in Malters dem Benediktinerkloster Luzern[11]. Später – vor 1135 – ging es zusammen mit dem Kloster Luzern in den Besitz des Klosters Murbach im Elsass über. 1291 erwarben die Habsburger die Gemeinde und teilten sie dem Amt Rothenburg zu. Nach der Schlacht von Sempach verlor Habsburg die Kontrolle. Die Familien von Moos und später Mantzet herrschten über die Gemeinde. 1477 erwarb die Stadt Luzern den Ort. Zusammen mit Littau war Malters von 1481 bis 1798 eine Landvogtei. Seit 1803 gehört es zum Amt Luzern. Die Luzerner Regierungstruppen besiegten in der Nacht vom 30. auf den 31. März 1845 die fliehenden Truppen der Freischaren (siehe Gefecht bei Malters). Da das im Talboden gelegene Malters konservativ war und der obere Ortsteil liberal, wurde letzterer durch Parlamentsbeschluss zur selbständigen Gemeinde Schwarzenberg gemacht und von Malters getrennt. Der schweizerische Familienname Bucheli stammt ursprünglich aus Malters.
Sehenswürdigkeiten
Im Ortsteil Blatten steht die Wallfahrtskirche St. Jost. Aus einer Kapelle (1391) entstand durch verschiedene An- und Ausbauten im Laufe der Zeit die heutige, vom Rokoko geprägte Kirche[12].
Bilder
Literatur
- Adolf Reinle: St. Jost in Blatten. (Schweizerische Kunstführer, Band 521). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1992, ISBN 3-85782-521-9.
- Barbara Hennig, André Meyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band II: Das Amt Luzern. Die Landgemeinden. (Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 116). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2009, ISBN 978-3-906131-90-0, S. 301–348.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Malters
- Gemeindeprofil auf der Website des Kantons (PDF; 202 kB)
- Waltraud Hörsch: Malters im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 29. August 2017, abgerufen am 20. September 2017.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ https://www.pxweb.bfs.admin.ch/Selection.aspx?px_language=de&px_db=px-x-0102020000_201&px_tableid=px-x-0102020000_201\px-x-0102020000_201.px&px_type=PX
- ↑ Barbara Hennig, André Meyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band II: Das Amt Luzern. Die Landgemeinden. (Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 116). Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2009, ISBN 978-3-906131-90-0 S. 323–347.
- ↑ https://www.pxweb.bfs.admin.ch/Selection.aspx?px_language=de&px_db=px-x-0102020000_201&px_tableid=px-x-0102020000_201\px-x-0102020000_201.px&px_type=PX
- ↑ https://www.lustat.ch/files/lustat/daten/profile/de/gp_1062_gb2015.pdf
- ↑ Andreas Töns: Bahnhof Malters: Den Kredit gibts trotz Kritik. In: „Neue Luzerner Zeitung“ vom 22. März 2010.
- ↑ SBB News: Malters: SBB weiht neuen Mittelperron ein.
- ↑ Die Kunstdenkmäler des Kanton Luzern, Neue Ausgabe Band II: Das Amt Luzern, die Landgemeinden, Seite 301
- ↑ Adolf Reinle: St. Jost in Blatten. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 521). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1992, ISBN 978-3-85782-521-7.
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