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Buchrain LU

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LU ist das Kürzel für den Kanton Luzern in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Buchrainf zu vermeiden.
Buchrain
Wappen von Buchrain
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton LuzernKanton Luzern Luzern (LU)
Wahlkreis: Luzern-Land
BFS-Nr.: 1052i1f3f4
Postleitzahl: 6033 (Buchrain)
6035 (Perlen)
UN/LOCODE: CH BHR
Koordinaten: (668888 / 216375)47.09488.346458Koordinaten: 47° 5′ 41″ N, 8° 20′ 46″ O; CH1903: (668888 / 216375)
Höhe: 458 m ü. M.
Höhenbereich: 411–483 m ü. M.[1]
Fläche: 4,80 km²[2]
Einwohner: 6192 (31. Dezember 2016)[3]
Einwohnerdichte: 1290 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
20,8 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.buchrain.ch
Lage der Gemeinde
BannalpseeÄgeriseeLauerzerseeRotseeSarnerseeSoppenseeSeelisbergseeVierwaldstätterseeWichelseeZugerseeKanton AargauKanton NidwaldenKanton ObwaldenKanton SchwyzKanton UriKanton ZugKanton ZürichWahlkreis EntlebuchWahlkreis HochdorfWahlkreis Luzern-StadtWahlkreis Luzern-StadtWahlkreis SurseeAmt WillisauAdligenswilBuchrain LUDierikonEbikonGisikonGreppenHonau LUHorwKriensMaltersMeggen LUMeierskappelRoot LUSchwarzenberg LUUdligenswilVitznauWeggisKarte von Buchrain
Über dieses Bild
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Buchrain (schweizerdeutsch: Bueri) ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Luzern-Land des Kantons Luzern in der Schweiz.

Geographie

Die Gemeinde Buchrain liegt auf den östlichen Ausläufern des Hundsrückens, eingebettet zwischen Reuss und Rontal. Ebenfalls zu Buchrain gehört das Dorf Perlen.

Der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich auf dem Hundsrücken auf 484 m ü. M., der tiefste an der Reuss auf 412 m ü. M.

Die Gemeinde Buchrain grenzt im Westen an Emmen, im Nordwesten an Eschenbach, im Norden an Inwil, im Osten an Root, im Südosten an Dierikon und im Süden an Ebikon.

Bevölkerung

Buchrain zählte 1850 312 Einwohner, wuchs dann zwischen 1870 und 1880 stark von 324 auf 701 Einwohner an. Bis 1960 gab es ein stetes mässiges Wachstum auf 1'395 Einwohner. Anlässlich der Volkszählung im Jahre 2000 wurden 4'976 Personen gezählt. Mittlerweile leben 6'116 Menschen in Buchrain (Stand: 31. Dezember 2017)[6], darunter 3'066 Männer und 3'066 Frauen.

Quellen: 1798–1837: Helvetische und kantonale Volkszählungen[7]; Bundesamt für Statistik; 1850 bis 2000 Volkszählungsergebnisse, 2010 ESPOP, seit 2011 STATPOP

Sprachen

88,0 % der Bewohner geben Deutsch als Hauptsprache an. Daneben sind, durch Einwanderung, Serbokroatisch (3,5 %), Albanisch sowie Italienisch (je 1,8 %) die nächstbedeutenderen Sprachen (Stand 2000).

Religionen – Konfessionen

Die Bevölkerung war bis zur Gründung der modernen Schweiz geschlossen römisch-katholisch. Durch Einwanderung aus anderen Kantonen der Schweiz und aus dem Ausland hat sich dies gewandelt. 67,3 % der Bevölkerung sind Römische-Katholiken; 13,5 % Evangelisch-Reformierte; 5,6 % Muslime; 4,0 % Orthodoxe Christen und 6,3 % Bekenntnislose (Stand 2000).

Herkunft – Nationalität

Ende 2017 zählte die Gemeinde 6116 Einwohner. Davon waren 4'985 Schweizer Staatsangehörige und 1131 (=18,49 %) Menschen anderer Staatszugehörigkeit. Die grössten Zuwanderergruppen kommen aus Deutschland (191 Menschen), Italien (136), dem Kosovo (135), Serbien (108), Portugal (48), Nordmazedonien (44), Bosnien–Herzegowina (38), Eritrea (35), Österreich (32) sowie der Türkei (31 Personen).[8]

Schulen, Bildung

Für die Schulbildung stehen das Dorfschulhaus (Primarstufe), das Haus Dorfhalde (Kindergarten), das ‹Wüesthuus› (Kindergarten und Musikschule) und das Schulzentrum Hinterleisibach (Kindergarten, Primarschule, Realschule und Sekundarschule, 1989 eröffnet) zur Verfügung. Am 2. Juni 2007 wurde die 4. Etappe des Schulzentrums Hinterleisibach eröffnet. Dazu gehören eine dritte Turnhalle und neue Garderoben, zwei Beachvolleyballfelder, ein Skaterpark, ein Kunstrasen, weitere Schulräume sowie eine neue Aula.

In Buchrain besuchten (Schuljahr 2017/2018) 125 Kinder die sieben Kindergartenklassen im Dorf, der Dorfhalde, Hinterleisibach und Wüesthaus. Die Schulhäuser Dorf und Hinterleisibach boten 410 Primarschülern (in 24 Klassen) und das Schulhaus Hinterleisibach 167 Oberstufenschülern (in 11 Klassen) eine Bildungsmöglichkeit. Für den Besuch von Mittelschulen und der Universität pendeln die Lernenden in die Stadt Luzern.

Lernende mit Schulort Buchrain

Schuljahr
(2017/2018)
Kindergarten Primarschule Sekundarstufe,
alle Niveaus
Gesamthaft
Abteilungen 7 24 11 42
Lernende 125 410 167 702

aus der Gemeinde und Nachbargemeinden; Quelle LUSTAT[9]

Lernende mit Wohnort Buchrain

Schuljahr
(2017/2018)
Kindergarten Basisstufe Primarschule Sekundarstufe,
Niveau A/B
Sekundarstufe,
Niveau C
Integrierte
Sekundarschule
Gesamthaft
Lernende 127 0 422 133 36 6 724

in der Gemeinde wohnhaft; Quelle LUSTAT[10]

Wirtschaft

Im Jahr 2016 gab es 278 Arbeitsstätten mit 2'337 Beschäftigten in Buchrain. Der Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Die Landwirtschaft bietet nur noch 2,48 % der Erwerbstätigen (58 Personen) in 8 Betrieben eine berufliche Existenz. Weit bedeutender sind heute Industrie und Gewerbe mit 69 Betrieben und 1'215 Beschäftigten und der Dienstleistungsbereich mit 201 Arbeitsstätten und 1'064 Beschäftigten. Der grösste Arbeitgeber in der Gemeinde ist die Wirth & Co AG, ein Maschinen- und Lackierbetrieb. Im Jahr 2000 gab es 841 Zugpendler und 1977 Wegpendler (v. a. in die Stadt Luzern, nach Ebikon und in den Kanton Zug).

Verkehr

Die Gemeinde Buchrain ist durch die Buslinie (Luzern-)Ebikon-Buchrain-Perlen(-Gisikon-Root) (VBL Linie 22) an den Öffentlichen Verkehr angeschlossen. Seit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2004 besitzt Buchrain eine eigene S-Bahn Haltestelle an der Bahnstrecke Zug–Luzern.

Durch die Gemeinde führen die Kantonsstrasse von Inwil nach Ebikon und die Autobahn A14, an welche Buchrain seit dem 22. Juni 2011 angeschlossen ist.

Geschichte

Luftbild (1953)

Hof des Klosters Murbach

Die Geschichte Buchrains ist über 1000 Jahre alt. Zu Beginn war Buchrain ein Dinghof (landwirtschaftliche Liegenschaft zur Pacht mit grundherrlichem Beamten, welcher unter anderem auch die Zinsen eingezogen und die Gerichtsbarkeit ausgeübt hat) des Benediktinerklosters St. Leodegar zu Luzern. Im Jahre 840 verlor das Kloster seine Selbständigkeit und wurde eine Propstei des Klosters Murbach im Elsass. 1178 wurde dann «Buorren» erstmals als Ortschaft erwähnt.

Österreichische Herrschaft

Im Jahre 1291 geriet der Abt von Murbach in grosse Geldnot und musste seine Dinghöfe an König Rudolf von Habsburg verkaufen. So geriet Buchrain unter österreichische Herrschaft und wurde der Vogtei Rothenburg zugeteilt. 1332 schloss sich Luzern dem Bund der Eidgenossen an, viele Buchrainer sympathisierten mit den Luzernern und kämpften bei der Schlacht bei Sempach 1386 auf der Seite der Eidgenossen. Danach ging Buchrain mitsamt der Vogtei Rothenburg an Luzern.

Handelswege, Wallfahrtsort und Gaststätte

Buchrain lag im Mittelalter an einem der wichtigsten Handelswege durch die Schweiz, welcher vom Grimsel- und Brünigpass nach Luzern und bis zum Rhein führte. Zeugen von der Bedeutung dieses Handelsweges sind die Burgen Nünegg, Richensee, Hallwil und Lenzburg. Im Jahre 1455 wurde die Weihe der Buchrainer Kirche urkundlich erwähnt, dies führte zu verschiedenen Kreuzgängen aus der Nachbarschaft. Man verehrte die Schutzpatronin gegen Feuersbrunst, die Heilige Agatha. 1759 wurde die etablierte Gaststätte «Adler» mit Wirtsrecht eröffnet. Von 1807 bis 1811 diente sogar ein Raum im «Adler» als Schulzimmer für den Unterricht. Die Schulchronik berichtet, dass Buchrain eine der ältesten Dorfschulen des Kantons Luzern besass.

Industrielle Entwicklung

August Bell, Maschinenfabrikant, löste im Jahre 1862 mit dem Bau des Reusskanals und des Kraftwerks Perlen eine industrielle Entwicklung in Buchrain aus. Fabrikanlagen wurden gebaut, es entstand eine Holzstofffabrik und die heute noch sehr bedeutende Papierfabrik Perlen. Im Jahre 1883 wurde schliesslich die Fabrik an das Schienennetz mit der Bahnstation Gisikon verbunden.

1907 wurde die erste Brücke über die Reuss gebaut und der bis anhin so wichtige Fährbetrieb konnte eingestellt werden. Eine weitere Verkehrserleichterung brachte schliesslich die Autobusverbindung von Luzern über Buchrain nach Perlen, welche den Betrieb im Jahre 1928 aufnahm.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Buchrain setzt sich wie folgt zusammen[11]:

  • Ivo Egger (SP): Gemeindepräsident
  • Heinz Amstad (FDP): Bauvorsteher
  • Patrick Bieri (FDP): Finanzvorsteher
  • Stephan Betschen (FDP): Sozialvorsteher
  • Mirjam Urech (CVP): Bildungsvorsteherin

Kantonsratswahlen

Bei den Kantonsratswahlen 2015 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Buchrain: CVP 26,8 %, SVP 22,9 %, FDP 22,1 %, SP 13,5 %, glp 6,7 %, GPS 4,8 %.[12]

Nationalratswahlen

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2015 betrugen die Wähleranteile in Buchrain: SVP 27,8 %, FDP 22,3 %, CVP 19,4 %, SP 13,6 %, glp 7,6 %, GPS 4,9 %, BDP 2,5 %.[13]

Sehenswürdigkeiten

Die 1455 errichtete Pfarrkirche St. Agatha und Jakobus d. Ä. Ein erstes Gotteshaus befand sich an diesem Platz bereits im Jahre 1257. Bei der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Agatha der Zürcher Architekten Naef, Studer und Studer aus den Jahren 1971–72 wurde die organische Raumform des Kirchenraums einer klar ablesbaren kubischen Raumform einbeschrieben. Kapellen, der skulpturale Glockenturm sowie Eingang und Treppenhäuser sind dem Sichtbetonbau angesetzt, farbige Akzente unterstreichen diese additive Komposition.[14]

Regelmässige Veranstaltungen

Bueri Chilbi: Alle Jahre am letzten vollen Wochenende im Oktober findet in Buchrain die Bueri Chilbi statt. Die Veranstaltung dauert zwei Tage und findet auf dem Areal des Dorfschulhauses seit 1972 statt. Organisiert wird dieser Event von der Aktivriege des STV Buchrain.

Literatur

  • Die Luzerner Gemeinden und ihre Wappen. Chapelle-sur-Moudon 1987 ISBN 2-88114-006-8
  • Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Kanton Luzern; Band 1. Basel 1946.
  • 100 Jahre Perlen 1873–1973. Jubiläumsschrift, 1973.
  • Barbara Hennig, André Meyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band II: Das Amt Luzern. Die Landgemeinden. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2009 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 116). ISBN 978-3-906131-90-0. S. 46–64.

Weblinks

 Commons: Buchrain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 29. August 2017, abgerufen am 20. September 2017.
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde (Memento vom 1. Januar 2015 im Internet Archive) (Ständige Wohnbevölkerung)
  6. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde (Memento vom 1. Januar 2015 im Internet Archive) (Ständige Wohnbevölkerung)
  7. Quelle:Robert Gubler, Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftliche Wandlungen im Kanton Luzern.Schluss Tabelle 1
  8. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach demographischen Komponenten, institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit und Geschlecht (Bundesamt für Statistik, STAT-TAB)
  9. Anzahl Klassen und Lernende
  10. LUSTAT, Seite 241
  11. Verband Luzerner Gemeinden: Gemeinderatswahlen 2020. Abgerufen am 17. April 2020.
  12. LUSTAT: Gemeindeprofil Buchrain (Memento vom 7. Mai 2016 im Internet Archive)
  13. Nationalratswahlen 2015: Stärke der Parteien und Wahlbeteiligung nach Gemeinden. In: Ergebnisse Nationalratswahlen 2015. Bundesamt für Statistik, 2016, abgerufen am 1. Juni 2016.
  14. Christa Zeller: Schweizer Architekturführer 1920-1990; Band 1: Nordost- und Zentralschweiz. Zürich: Werk Verlag 1996. ISBN 3-909145-11-6. S. 227
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