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Marabu
Marabu | ||||||||||
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Marabus (Leptoptilos crumeniferus) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Leptoptilos crumeniferus | ||||||||||
Lesson, 1831 |
Der Marabu (Leptoptilos crumeniferus) ist eine in Afrika vorkommende Vogelart aus der Familie der Störche (Ciconiidae). Der Marabu ist im subsaharischen Afrika beheimatet.
Kennzeichen
Unter den Störchen gehört der Marabu mit einer Gesamtlänge von 140 cm zu den größten Vertretern. Seine Spannweite von 300 cm reicht an die des Andenkondors mit 325 cm heran. Kopf und Hals des Marabu sind nur leicht bedaunt. Sein Gefieder ist am Rücken, Flügel und Schwanz dunkelgrau mit grünem Glanz, die Unterseite ist weiß. Charakteristisch ist auch der Kehlsack, der nicht als Kropf dient.
Lebensweise
Als Aasfresser benutzt der Marabu seinen äußerst kräftigen, ca. 35 cm langen Schnabel zum Aufbrechen der Bauchdecke verendeter Tiere, um an deren Eingeweide zu kommen. Auch sein nackter Kopf weist ihn, wie auch die Geier, als Aasfresser aus. Federlos lässt er sich leichter von Blut und Fleischresten befreien, die beim Eindringen in Tierleichen haften bleiben und aus hygienischen Gründen entfernt werden müssen. Das Reinigen der Kopffedern fällt den Vögeln naturgemäß schwer. Auch das Flugbild der Marabus erinnert an das von Geiern, da er mit weit ausgebreiteten Schwingen schwebend nach Kadavern Ausschau hält und dabei wie die Geier den Hals einzieht. Marabus siedeln sich bevorzugt in Gegenden an, in denen das Nahrungsaufkommen reichlich ist, und sind deshalb auch häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen anzutreffen, wo sie gerne auch die Müllhalden durchsuchen. Daneben ernähren sich Marabus auch von Heuschrecken und anderen Insekten, von den Jungtieren kleiner Säugetiere (z. B. Mungos), von Küken der Flamingos und zudem von den in den schrumpfenden Tümpeln zusammengedrängten Fischen und Amphibien.
Fortpflanzung
Da in der Trockenzeit besonders viele Tiere verenden, legen die Marabus ihre zwei bis drei Eier so, dass die Jungen außerhalb der Trockenzeit schlüpfen, wenn für Marabus das Nahrungsangebot groß ist. Die Brutkolonien werden auf Bäumen oder auf Felsenklippen angelegt. Die Brutzeit beträgt etwa 30 Tage, wobei beide Elternteile das Gelege bebrüten. Die Jungtiere müssen anschließend etwas mehr als vier Monate von den Eltern versorgt werden.
Sonstiges
Da diese Vögel als Aas- und Schädlingsvertilger äußerst nützlich sind, liegt es im Interesse der Menschen, sie vor Verfolgung möglichst gut zu schützen. Ihrer weichen Unterschwanzdecken des Brutgefieders wegen, die in der Modeindustrie und seit je her in der Kriminalistik Verwendung finden, sind diese Vögel in manchen Gegenden stark bejagt und gefährdet.
Noch heute werden zur Sichtbarmachung eines Fingerabdrucks bei Tatortaufnahmen der Kriminalpolizei diese Federn verwendet. Mittels der Federn wird Rußpulver auf den möglichen Spurenträger aufgetragen. Die Federn ermöglichen einen schonenden Auftrag des Pulvers, so dass Rußspuren in den abgedrückten Papillarleisten hängen bleiben.
Weblinks
- Leptoptilos crumenifer in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 31. Januar 2009
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Leptoptilos crumeniferus in der Internet Bird Collection
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Marabu aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |