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Marcello Mastroianni
Marcello Mastroianni (geb. 28. September 1924 in Fontana Liri; gest. 19. Dezember 1996 in Paris) war ein italienischer Filmschauspieler, der zunächst lebenslustige junge Männer und Liebhaber darstellte. Später verkörperte er den Archetyp des krisengeschüttelten Mannes im mittleren Alter sowie das künstlerische „Alter Ego“ seines Lieblingsregisseurs Federico Fellini, in dessen Filmen er mehrfach die Hauptrolle spielte.
Leben
Marcello Mastroianni, Sohn einer jüdischen Mutter, wuchs in Turin und Rom auf. Er war ein Neffe des italienischen Bildhauers Umberto Mastroianni (1910–1998). Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er von der Wehrmacht interniert, konnte aber fliehen. Ab 1945 arbeitete er für ein Filmunternehmen und nahm Schauspielunterricht. 1948 debütierte er in dem Film I miserabili („Die Elenden“) nach dem gleichnamigen Roman von Victor Hugo.
Internationale Bekanntheit erlangte er mit dem Film La Dolce Vita („Das süße Leben“) aus dem Jahr 1960, in dem er unter Fellinis Regie an der Seite von Anita Ekberg die männliche Hauptrolle spielte. Für diese bekam er einen Preis von der italienischen Vereinigung der Filmjournalisten Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani.
Mastroianni war von 1948 bis zu seinem Tod mit der Schauspielerin Flora Carabella verheiratet, mit der er eine Tochter hatte. Seiner Beziehung mit Catherine Deneuve entstammt die Tochter Chiara Mastroianni. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde der Marcello-Mastroianni-Preis ins Leben gerufen, mit dem alljährlich auf dem Filmfestival von Venedig der beste Nachwuchsdarsteller geehrt wird.
Marcello Mastroianni erlag im Alter von 72 Jahren in Paris einer Krebserkrankung.[1] Er wurde auf dem Cimitero Campo Verano, dem größten Friedhof Roms, beerdigt.[2]
Filmografie (Auswahl)
- 1948: Die Elenden (I miserabili)
- 1950: Ein Sonntag im August (Domenica d’agosto)
- 1950: Einer war zuviel (Atto di accusa)
- 1952: Die Drei vom spanischen Platz (Le ragazze di piazza di Spagna)
- 1952: Schwarze Federn (Penne Negre)
- 1954: Schade, daß du eine Kanaille bist (Peccato che sia una canaglia)
- 1954: Tage der Liebe (Giorni d’amore)
- 1954: Aufstand im Inselparadies (La Principessa delle Canarie)
- 1955: Eine Frau für schwache Stunden (La bella Mugnaia)
- 1955: Wie herrlich, eine Frau zu sein (La fortuna di essere donna)
- 1957: Weiße Nächte (Le notti bianche)
- 1957: Väter und Söhne (Padri e figli)
- 1957: Der schönste Augenblick (Il momento più bello)
- 1958: Diebe haben’s schwer (I soliti ignoti)
- 1959: Wo der heiße Wind weht (La legge)
- 1959: Mein schöner Ehemann (Il nemico di mia moglie)
- 1960: Das süße Leben (La dolce vita)
- 1960: Bel Antonio (Il bell’Antonio)
- 1961: Die Nacht (La notte)
- 1961: Scheidung auf italienisch (Divorzio all’italiana)
- 1961: Das Spukschloß in der Via Veneto (Fantasmi a Roma)
- 1961: Trauen Sie Alfredo einen Mord zu? (L’assassino)
- 1963: Achteinhalb (8½ bzw. Otto e mezzo)
- 1963: Gestern, heute und morgen (Ieri, oggi, domani)
- 1963: Die Peitsche im Genick (I compagni)
- 1964: Hochzeit auf italienisch (Matrimonio all’italiana)
- 1965: Casanova ’70
- 1965: Das zehnte Opfer (La Decima Vittima)
- 1966: Mohn ist auch eine Blume (The Poppy Is Also a Flower)
- 1967: Der Fremde (Lo straniero)
- 1970: Sonnenblumen (I girasoli)
- 1970: Die Frau des Priesters (La moglie del Prete)
- 1970: Eifersucht auf italienisch (Dramma della gelosia)
- 1971: Das passiert immer nur den anderen (Ça n’arrive qu’aux autres)
- 1972: Was? (Che?)
- 1972: Allein mit Giorgio (Liza)
- 1972: Fellinis Roma (Roma)
- 1973: Schmutziges Wochenende (Mordi e fuggi)
- 1973: Das große Fressen (La Grande bouffe)
- 1973: Die Umstandshose (L’Événement le plus important depuis l’homme a marché sur la lune)
- 1973: Mach’s gut, Nicolas (Salut, l’artiste)
- 1974: Berühre nicht die weiße Frau (Touchez pas la femme blanche)
- 1974: Allonsanfan (Allonsanfàn)
- 1975: Die Puppe des Gangsters (La pupa del gangster)
- 1977: Ein besonderer Tag (Una giornata particolare)
- 1978: Bleib wie du bist (Così come sei)
- 1978: Stau (L’ingorgo – una storia impossibile)
- 1980: Fellinis Stadt der Frauen (La città delle donne)
- 1980: Die Terrasse (La terrazza)
- 1981: Die zwei Gesichter einer Frau (Fantasma d’amore)
- 1981: Die Haut (La pelle)
- 1982: Flucht nach Varennes (La Nuit de Varennes)
- 1983: Die Geschichte der Piera (Storia di Piera)
- 1985: Romanverfilmung Mattia Pascal
- 1986: Ginger und Fred (Ginger e Fred)
- 1986: Der Bienenzüchter (O melissokomos)
- 1987: Fellinis Intervista (Intervista)
- 1987: Schwarze Augen (Oci ciornie)
- 1989: Splendor
- 1989: Wie spät ist es? (Che ora è?)
- 1990: Allen geht’s gut (Stanno tutti bene)
- 1990: Am Ende des Tages (Verso sera)
- 1991: Der schwebende Schritt des Storches (To meteoro vima tou pelargou)
- 1992: Die Herbstzeitlosen (Used People)
- 1993: Eins, zwei, drei, Sonne (Un, deux, trois, soleil)
- 1994: Prêt-à-Porter
- 1995: Hundert und eine Nacht (Les Cent et une nuit de Simon Cinéma)
- 1995: Jenseits der Wolken (Al di là delle nuvole)
- 1995: Erklärt Pereira (Sostiene Pereira)
- 1996: Drei Leben und ein Tod (Trois vies et un seule mort)
- 1997: Reise an den Anfang der Welt (Viagem ao princípio do mundo)
Auszeichnungen
- 1955: Nastro d’Argento (Bester Hauptdarsteller) für „Tage der Liebe“
- 1958: Nastro d'Argento (Bester Hauptdarsteller) für „Weiße Nächte“
- 1961: Nastro d'Argento (Bester Hauptdarsteller) für „Das süße Leben“
- 1962: Nastro d'Argento (Bester Hauptdarsteller) für „Scheidung auf italienisch“
- 1963: British Film Academy Award (Bester ausländischer Darsteller) für „Scheidung auf Italienisch“
- 1963: Golden Globe Award (Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical) für „Scheidung auf Italienisch“
- 1963: Oscar-Nominierung (Bester Hauptdarsteller) für „Scheidung auf Italienisch“
- 1964: British Film Academy Award (Bester ausländischer Darsteller) für „Gestern, heute und morgen“
- 1964: David di Donatello (Bester Hauptdarsteller) für „Gestern, heute und morgen“
- 1965: David di Donatello (Bester Hauptdarsteller) für „Hochzeit auf italienisch“
- 1978: Oscar-Nominierung (Bester Hauptdarsteller) für „Ein besonderer Tag“
- 1983: David di Donatello (Sonderpreis für das Lebenswerk)
- 1986: David di Donatello (Bester Hauptdarsteller) für „Ginger und Fred“
- 1986: Nastro d'Argento (Bester Hauptdarsteller) für „Ginger und Fred“
- 1988: David di Donatello (Bester Hauptdarsteller) für „Schwarze Augen“
- 1988: Nastro d'Argento (Bester Hauptdarsteller) für „Schwarze Augen“
- 1988: Oscar-Nominierung (Bester Hauptdarsteller) für „Schwarze Augen“
- 1989: Coppa Volpi (Bester Hauptdarsteller) für „Wie spät ist es?“
- 1990: Goldener Löwe (Sonderpreis für sein Lebenswerk)
- 1991: Nastro d'Argento (Bester Hauptdarsteller) für „Am Ende des Tages“
- 1995: Goldene Kamera für sein Lebenswerk
- 1995: David di Donatello (Bester Hauptdarsteller) für „Erklärt Pereira“
- 1997: David di Donatello (Sonderpreis für sein Lebenswerk)
- 1997: Nastro d'Argento (Sonderpreis für sein Lebenswerk)
Literatur
- Tazio Secchiaroli und Giovanna Bertelli: Marcello Mastroianni. Collection Rolf Heyne, München 2006, ISBN 3-89910-313-0.
Dokumentarfilm
- Marcello Mastroianni – Italiener par excellence. (OT: Marcello Mastroianni, l'Italien idéal.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2015, 52:50 Min., Buch und Regie: Emmanuelle Nobécourt, Produktion: arte France, Program 33, Avrotos, Erstsendung: 25. Mai 2015 bei arte, Inhaltsangabe von arte.
Weblinks
- Marcello Mastroianni in der Internet Movie Database (englisch)
- Marcello Mastroianni - Fernseh-Sendetermine bei prisma
- Marcello-Mastroianni-Biografie bei „Who's Who“
- Literatur von und über Marcello Mastroianni im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Andreas Kilb: Ein Nachruf auf Marcello Mastroianni: Der Mann, der alle Männer war. In: Die Zeit, 27. Dezember 1996
Einzelnachweise
- ↑ Gestorben - Marcello Mastroianni. In: Der Spiegel, 23. Dezember 1996.
- ↑ knerger.de: Das Grab von Marcello Mastroianni
Personendaten | |
---|---|
NAME | Mastroianni, Marcello |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Filmschauspieler |
GEBURTSDATUM | 28. September 1924 |
GEBURTSORT | Fontana Liri, Italien |
STERBEDATUM | 19. Dezember 1996 |
STERBEORT | Paris, Frankreich |
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