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Etta Federn-Kohlhaas

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Etta Federn-Kohlhaas (geb. 28. April 1883 in Wien; gest. 9. Mai 1951 in Paris) hieß eigentlich Marietta Federn und war eine österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin, die auch als Etta Kirmsse oder Esperanza publizierte.

Leben

Marietta Federn stammte aus einer ursprünglich Prager jüdischen Ärztefamilie (Paul Federn, Walther Federn und Karl Federn waren ihre Brüder, Ernst Federn ihr Neffe).

Sie besuchte die Höhere Töchterschule und das Mädchengymnasium in Wien, legte Matura ab und studierte danach Griechisch, Literaturgeschichte und Germanistik in Wien und – nach dem Bruch mit ihrer Familie – in Berlin. Sie arbeitete dort als Privatlehrerin und Übersetzerin aus dem Französischen, Jiddischen, Dänischen, Russischen und Englischen, auch nach ihrer 1916 erfolgten Heirat (verh. Kohlhaas). Für das Berliner Tageblatt war sie als Literaturkritikerin tätig.

Nach dem Erscheinen ihrer Biographie über Walter Rathenau wurde sie von rechten Kreisen angefeindet, erhielt Morddrohungen und ging deswegen 1932 mit ihren Kindern nach Spanien. Dort engagierte sie sich in der Reformpädagogik und unterrichtete im Kulturzentrum der anarchosyndikalistischen Frauenbewegung von Barcelona Literatur, Sprache und Pädagogik. 1938 ging sie wegen der zunehmenden Bombardierungen Barcelonas infolge des Spanischen Bürgerkrieges nach Frankreich. Sie bemühte sich erfolglos um eine Ausreise in die USA, arbeitete als Übersetzerin und Verteilerin illegaler Schriften in der Résistance mit und lebte von 1940 bis Kriegsende versteckt in einem Kloster nahe Lyon. Weil ihr ältester Sohn als Résistance-Mitglied in einem Gefecht 1945 getötet wurde, erhielt sie die französische Staatsbürgerschaft.

Werke

  • 1915: Zwischen den Armeen (Erzählungen)
  • 1916: Christiane von Goethe. Ein Beitrag zur Psychologie Goethes
  • 1917: Das Bild des Weibes, geschaut von Mann und Frau
  • 1920: Friedrich Hebbel
  • 1922: Goethe. Sein Leben der reiferen Jugend erzählt
  • 1923: Dante. Ein Erlebnis für werdende Menschen
  • 1925: Ein Sonnenjahr
  • 1927: Goethes Faust
  • 1927: Walter Rathenau. Sein Leben und Wirken
  • 1938: Mujeres de las revoluciones (deutsche Übersetzung: Revolutionär auf ihre Art. Zwölf Skizzen unkonventioneller Frauen. Herausgegeben, mit einem Nachwort und übersetzt von Marianne Kröger, Gießen: Psychosozial Verlag, 1997; enthält Lebensporträts von Emmeline Pankhurst, Lily Braun, Angelika Balabanoff, Vera Figner, Ellen Key, Isadora Duncan und anderen)

als Herausgeberin und Übersetzerin (Auswahl)

Weblinks

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