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Mark Wischnitzer

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Mark Wischnitzer (geb. 10. Mai 1882 in Rowno ; gest. 15. Oktober 1955 in Tel Aviv) war ein deutsch-amerikanischer Historiker des Judentums.

Leben

Wischnitzer wuchs im österreichischen Galizien auf und studierte in Brody an einer Jeschiwa. Von 1902 bis 1906 studierte er in Wien und Berlin Geschichtswissenschaften und russische Geschichte.

Ab 1908 hielt er sich in Russland auf und war Redakteur der russisch-jüdischen Enzyklopädie in Sankt Petersburg und Mitarbeiter der Zeitschrift Russkaja Mysl. Dort heiratete er Rachel Wischnitzer-Bernstein im Jahr 1912, mit der er einen Sohn, Leonard (* 1924), hatte. In St. Petersburg war er zwischen 1914 und 1916 Herausgeber der jüdischen Zeitschrift „Istoriya Yevreyskogo Naroda“. Ab 1921 arbeitete er in London als Journalist, war dort von 1922 bis 1924 zusammen mit seiner Frau Herausgeber der jiddischen Kunst-Zeitschrift „Milgroim“ und ging 1925 als Redakteur der Encyclopaedia Judaica nach Berlin. Er war seit 1922 Generalsekretär im Jüdischen Hilfsverein und reiste in dessen Auftrag zu jüdischen Siedlungen in Litauen, Polen, Ungarn, Rumänien und in der Tschechoslowakei, sowie mit Paul Nathan in der Sowjetunion.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten im Deutschland 1933 konzentrierte er seine Arbeit zunehmend auf die Auswanderung der deutschen Juden. 1938 emigrierte er selbst zunächst nach Frankreich und war dort tätig für das Joint Distribution Committee. Nach Kriegsausbruch wurde er dort 1939 interniert und floh 1940 über Spanien, Portugal und die Dominikanische Republik in die Vereinigten Staaten, wo er 1948 Professor für Soziologie und jüdische Geschichte an der Yeshiva University New York wurde.

Auf Einladung von Ben-Zion Dinur hatte er ein Forschungssemester zur jüdisch-russischen Geschichte in Israel und starb kurz vor der Rückreise.

Schriften

  • Visas to freedom : the history of HIAS, Cleveland : World Pub. Co., 1956. Vorwort von Solomon Dingol.
  • Die Juden in der Welt. Gegenwart und Geschichte des Judentums in allen Ländern, Reiss : Berlin 1935
  • Die jüdische Zunftverfassung in Polen und Litauen im 17. und 18. Jahrhundert, Stuttgart : W. Kohlhammer, [ca. 1927]
  • Die Universität Göttingen und die Entwicklung der liberalen Ideen in Russland im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts, Berlin, Ebering, 1907

Literatur

  • Joseph Walk (Hrsg.), Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München : Saur, 1988 ISBN 3-598-10477-4
  • Walter Tetzlaff, 2000 Kurzbiographien bedeutender deutscher Juden des 20. Jahrhunderts, Askania-Verlag, Lindhorst 1982 ISBN 3-921730-10-4
  • Salomon Wininger: Große jüdische National-Biographie. Kraus Reprint, Nendeln 1979, ISBN 3-262-01204-1 (Nachdr. d. Ausg. Czernowitz 1925). Band 7, S. 497
  • Ernst G. Lowenthal : Juden in Preussen, Berlin : Reimer , 1982 ISBN 3-496-01012-6
  • Lemma Wischnitzer, Mark, in: Cecil Roth [Hrsg.], Encyclopaedia Judaica, Jerusalem  : Encyclopaedia Judaica [u.a.] , 1971, vol. 16, p. 554

Weblinks

Literatur von und über Mark Wischnitzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

  • Wischnitzer, Mark 1882-1955 bei worldcat
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mark Wischnitzer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.