Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Martin Pape

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Martin Pape (* 6. November 1927; † 26. Mai 2011 in Stuttgart) war ein deutscher Politiker.

Der kaufmännische Angestellte Pape wurde am 28. März 1967 vom Zentralbüro der Unabhängigen Arbeiter-Partei als kommissarischer Landesleiter von Baden-Württemberg bestellt und am 24. November 1968 wegen „Untätigkeit“ seines Amtes enthoben. Eine Woche zuvor, am 18. November, hatte er die Sozial-Liberale Deutsche Partei (SLP) gegründet. Ab 1969 gab er die Monatszeitung Deutscher Standpunkt heraus. Katholizismus, und insbesondere Jesuiten hielt er für Weltverschwörer.

Als Einzelbewerber beteiligte er sich in Stuttgart an den Bundestagswahlen 1969 und 1976, an den Landtagswahlen 1972 sowie an der Oberbürgermeister-Wahl 1974.

Am 15. März 1978 benannte er seine SLP mit 196 Mitgliedern um in Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei (FAP). 1980 beteiligte er sich an den Landtagswahlen, wobei er ein mittelständisches Programm vertrat, ein „Primat der deutschen vor der europäischen Einigung“ forderte, und einen „freien Staat, in dem weder Kommunisten noch Jesuiten bestimmen" wünschte. Pape verlangte die Heimholung aller "Volksdeutschen" und die "Rückführung der Fremdarbeiter", wetterte gegen Alimente und Chaos an den Schulen. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Carl-Dieter Spranger (CSU), befand laut Angaben des Spiegel über das Programm: „Bei einer Gesamtwürdigung können eindeutig rechtsextremistische Tendenzen nicht festgestellt werden.“[1]

Als im Jahr 1983 Michael Kühnen eine längere Haftstrafe antreten musste und dessen Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten verboten wurde, empfahl Kühnen seinen Mitstreitern, in die kleine FAP als neuen „legalen Arm der Bewegung“ einzutreten. Anfangs fand Pape Gefallen an der territorialen Ausdehnung mit neuen Landesverbänden in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Etwa 1000 Unterwanderer machten in den folgenden Jahren mit gewalttätigen Aktionen Schlagzeilen. Pape, der auf dem Bundesparteitag 1986 wiedergewählt wurde, versuchte erfolglos mittels Strafanzeigen und Anrufung des Verfassungsschutzes Beistand zu erlangen. 1988 wurde er von Friedhelm Busse als Bundesvorsitzender (der sieben Jahre später verbotenen) FAP verdrängt. Zur Europawahl in Deutschland 1989 trat er noch als Kandidat der FAP an.[2]

Danach völlig in die Isolation geraten, gründete Pape im September 1990 die Deutsche Freiheits- und Arbeiterpartei (DFA), mit der er am am 4. November 1990 zur Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart antrat. Einer der vorderen Plätze blieb ihm jedoch mit 341 Wählerstimmen versagt. Als Direktkandidat bei den Bundestagswahlen 1994 konnte er noch weniger Wähler überzeugen. Eine erneute Kandidatur bei der Oberbürgermeisterwahl 1996 schied für ihn aus Altersgründen aus[3]

Literatur

  • Parteien-Handbuch: die Parteien der Bundesrepublik Deutschland, 1945-1980; Band 39 (1984); S. 2348
  • Dokumenten-Anhang in des Kühnl-Schülers Georg Christians "Die Reihen fest geschlossen"; 1990

Quellenangabe

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Martin Pape aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.