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Matthias Spanlang

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Matthias Spanlang (geb. 20. Februar 1887 am Steindlgut in Stockham; gest. 5. Juni 1940 im KZ Buchenwald) war ein österreichischer christlicher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Häftling im KZ Dachau und im KZ Buchenwald.

Leben

Spanlang stammte aus einer Bauernfamilie. Aufgrund seiner Begabung legte er nach dem Besuch der Volksschule und des Kollegiums Petrinum in Linz das Abitur ab. Danach studierte er römisch-katholische Theologie. Am 31. Juli 1910 wurde er in Linz zum Priester geweiht und wirkte anschließend als Kooperator in verschiedenen Pfarreien. Am 31. Dezember 1925 wurde ihm die Pfarrei St. Martin in Kallham zur pfarramtlichen Arbeit übertragen. In den Dienstbeurteilungen wurde er als selbstbewusst mit einem Hang zu eigenmächtigem Handeln beschrieben. Er besuchte das Gasthaus, ging gern zur Jagd und pflegte einen intensiven Kontakt mit seinen Gemeindemitgliedern. Auch wurde er als guter Prediger mit origineller Ausdrucksweise beschrieben.

Bereits als 1931 Versammlungen österreichischer Nationalsozialisten in Sankt Martin abgehalten wurden, machte er sich in diesen Kreisen durch seine Predigten und Zeitungsartikel unbeliebt. Das führte schließlich dazu, dass er am 24. Mai 1938 zunächst in das Rieder Gefängnis und von dort in das KZ Dachau eingeliefert wurde. Trotz der Bereitschaft, Spanlang im Dezember 1938 aus dem KZ Dachau zu entlassen, obwohl Reisegelder vorhanden und alle Bedingungen erfüllt waren, blieb Spanlang im Konzentrationslager. Am 26. September 1939 wurde er von Dachau in das KZ Buchenwald überstellt. Nach einem Bericht eines später entlassenen Mithäftlings, des Zisterzienser-Ordensmannes Konrad Just, wurde Spanlang zusammen mit dem Priester Otto Neururer in den Arrestbunker verbracht, weil beide im Lager verbotene geistliche Handlungen – in diesem Falle die Aufnahmevorbereitungen von Häftlingen, die zum katholischen Glauben konvertieren wollten – ausgeübt hatten bzw. ausüben wollten. Laut Justs Überlieferung wurden beide dort gefoltert: Spanlang und Neururer wurden geknebelt und mit dem Kopfe nach unten gekreuzigt. Beiden wurden die Gliedmassen mit Fellen umwunden, um eventuelle Strangulierungserscheinungen zu vertuschen.

Am 8. Juni 1940 meldete das Pfarramt St. Martin an die Nachbarspfarren:[1]

Nach amtlicher Mitteilung an die Verwandten ist am 5. Juni d. J. der Hochwürdige Herr Mathias Spanlang, Pfarrer von St. Martin i. I., an plötzlicher Herzschwäche gestorben. Seine Leiche wurde eingeäschert. Hierorts findet nun am Dienstag, 11. Juni, vorm. 10 h neue Zeit ein feierl. Requiem statt, das der Hochwürdige Herr Dechant für den Verstorbenen zelebriert. Hiezu ergeht die herzl. Einladung.

Nachwirkung

  • Anlässlich seines 70. Todestages gestalteten Schüler der Pfarrei Neumarkt einen Gedenkgottesdienst und zeigten eine selbstgefertigte Ausstellung. Bei einem Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald übergaben sie eine Gedenktafel für Spanlang, die im Krematorium angebracht wird. Schon im Jahr 2002 widmeten sich Burschen und Mädchen der Hauptschule Neumarkt in einer Projektarbeit dem Leben des „Blutzeugen des Glaubens“ und gestalteten eine Broschüre.

Einzelnachweise

  1. Katholische Pfarrgemeinde Weimar: Matthias Spanlang (1887-1940) Abgerufen 30. Juni 2011

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Matthias Spanlang aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.