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Meyer Kayserling
Dr. Moritz Meyer Kayserling (auch: Meir bzw. Moritz Kayserling; geb. 17. Juni 1829 in Gleidingen bei Hannover; gest. 21. April 1905 in Budapest) war ein deutscher Rabbiner und Historiker, der insbesondere über Literatur und Geschichte der sephardischen Juden gearbeitet hat.
Leben
Seine (talmudische) Bildung und Ausbildung erwarb er in Halberstadt (Gerson Josaphat), Nikolsburg (S. R. Hirsch), Prag (S. J. Rapoport), Würzburg (S. B. Bamberger; von ihm erhielt er das Rabbinerdiplom) und Berlin, um sich dann der Geschichte und der Philosophie zu widmen. Von Leopold von Ranke in seinen historischen Studien bestärkt, konzentrierte er sich auf die Geschichte und Literatur der iberischen Halbinsel, wobei ihn auch der Anteil der Juden an der Entdeckung Amerikas interessierte.
1861 wurde er von der aargauischen Kantonsregierung zum Rabbiner von Endingen und Lengnau ernannt und übte das Amt bis 1870 aus. Während seiner Zeit in der Schweiz entwickelte er große Aktivitäten zur Emanzipation der Juden und musste sich deshalb starker Angriffe erwehren. Im Jahr 1870 nahm er einen Ruf als Rabbiner und Prediger in Pest an.
Er war der Schwiegersohn Ludwig Philippsons.
Werke (Auswahl)
- Moses Mendelssohn’s philosophische und religiöse Grundsätze mit Hinblick auf Lessing, 1856 in der Google Buchsuche
- Sephardim. Romanische Poesien der Juden in Spanien, 1859 in der Google Buchsuche
- Geschichte der Juden in Navarra, den Baskenländern und auf den Balearen (Geschichte der Juden in Spanien), 1861 in der Google Buchsuche
- Menasse ben Israel. Sein Leben und Wirken. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Juden in England, 1861
- Der Dichter Ephraim Kuh. Ein Beitrag zur Geschichte der Deutschen Literatur, 1864
- Geschichte der Juden in Portugal, 1867 in der Google Buchsuche
- Die Rituale Schlachtfrage, oder ist Schächten Thierquälerei? 1867
- Bibliothek Jüdischer Kanzelredner. Eine Chronologische Sammlung der Predigten, Biographien und Charakteristiken der Vorzüglichsten Jüdischen Prediger. Nebst einem Homiletischen und Literarischen Beiblatte, 2 Bde., 1870-1872 in der Google Buchsuche
- Die Judeninsel und der Schiffbruch bei Koblenz, 1871
- Die Jüdischen Frauen in der Geschichte, Literatur und Kunst, 1879 in der Google Buchsuche
- Das Moralgesetz des Judenthums in Beziehung auf Familie, Staat und Gesellschaft, (anonym publiziert) Wien 1882
- Die Blutbeschuldigung von Tisza-Eszlár Beleuchtet, Budapest 1882
- Der Wucher und das Judenthum, 1882
- Moses Mendelssohn. Ungedrucktes und Unbekanntes von Ihm und über Ihn, Leipzig 1883 in der Google Buchsuche
- Refranos é Proverbios de los Judios Españoles, Budapest 1889
- Biblioteca Española-Portugueza-Judaica. Dictionnaire Bibliographique, Strasburg 1890
- Dr. W. A. Meisel. Ein Lebens- und Zeitbild, 1891
- Sterbetage aus Alter und Neuer Zeit, Prag 1891
- Gedenkblätter. Hervorragende Jüdische Persönlichkeiten des Neunzehnten Jahrhunderts. In Kurzen Charakteristiken, 1892
- Christopher Columbus and the Participation of the Jews in the Spanish and Portuguese Discoveries (translated from the author's manuscript by Charles Gross), New York 1894 (auch übersetzt ins Deutsche und Hebräische)
- Die Jüdische Litteratur von Moses Mendelssohn bis auf die Gegenwart, (Reprint Winter-Wünsche) 1896
- Ludwig Philippson. Eine Biographie, 1898 in der Google Buchsuche
- Die Juden als Patrioten, Berlin 1898
- Die Juden von Toledo, Leipzig 1901
- Isaak Aboab III. Sein Leben und Seine Dichtungen (hebräisch), Berditschew 1902
Literatur
- Salomon Wininger: Große Jüdische National-Biographie. Band 3. Cernăuţi, Druck Orient 1928
- Lexikon des Judentums. Bertelsmann, Gütersloh etc. 1971, ISBN 3-570-05964-2
- Hans Lamm: Kayserling, Meyer. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, S. 386.
- Michael Brocke, Julius Carlebach (Hrsg.), Biographisches Handbuch der Rabbiner I/2, 521 ff. (2004)
- Cecil Roth: KAYSERLING, MEYER. In: Encyclopaedia Judaica, 2. Aufl. Band 12, Detroit, New York u.a. 2007, ISBN 978-0-02-865940-4, S. 42–43 (englisch).
Weblinks
- Literatur von und über Meyer Kayserling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Robert Uri Kaufmann: Kayserling, Meyer im Historischen Lexikon der Schweiz
- Werke von Meyer Kaiserling in der Judaica-Sammlung Frankfurt
Andere Wikis
Personendaten | |
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NAME | Kayserling, Meyer |
ALTERNATIVNAMEN | Kayserling, Meir; Kayserling, Moritz |
KURZBESCHREIBUNG | jüdischer Gelehrter |
GEBURTSDATUM | 17. Juni 1829 |
GEBURTSORT | Gleidingen, Hannover |
STERBEDATUM | 21. April 1905 |
STERBEORT | Budapest |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Meyer Kayserling aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 2.658 Artikel (davon 1.535 in Jewiki angelegt und 1.123 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |