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Gleidingen

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Dieser Artikel beschreibt die Ortschaft Gleidingen, ein Teil der Stadt Laatzen in der Region Hannover in Niedersachsen; zu anderen Bedeutungen siehe Gleidingen (Begriffsklärung).
Gleidingen
Stadt Laatzen
Wappen von Gleidingen
Koordinaten: 52° 17′ N, 9° 50′ O52.2759.838888888888963Koordinaten: 52° 16′ 30″ N, 9° 50′ 20″ O
Höhe: 63 m
Einwohner: 4.338 (Okt. 2005)
Eingemeindung: 1. Mrz. 1974
Postleitzahl: 30880
Vorwahl: 05102
Karte

Die Lage von Gleidingen in der Stadt Laatzen

Gleidingen ist ein Ortsteil der Stadt Laatzen in der Region Hannover in Niedersachsen.

Geschichte

Gleidingen ist der älteste Ortsteil von Laatzen. In einer Urkunde des Jahres 983 bezeugt „Hrothger de Glethingi“ mit anderen Persönlichkeiten den Grenzverlauf zwischen den Bistümern Hildesheim und Minden und damit den sächsischen Teilherzogtümern Engern und Ostfalen.

Das Geschlecht derer von Gleidingen wird in Schriften der folgenden Jahrhunderte immer wieder erwähnt und kann damit als größter Grundherr angenommen werden. Schon 1250 ist Henricus de Gledinge – die Schreibweise des Namens hatte sich zwischenzeitlich geändert – als Pfarrer bezeugt, so dass Gleidingen wohl als eine der frühesten Kirchengemeinden im heutigen Großraum Hannover bezeichnet werden darf.

1389 verlieh Bischof Gerhard von Hildesheim dem neu gegründeten Kloster des Karthäuserordens in Hildesheim einen Sattelhof mit rund 270 Morgen Land. Es handelt sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit um das heutige Rittergut.

Während der Hildesheimer Stiftsfehde von 1519 bis 1523 kam es in Gleidingen zu einem Gefecht. Herzog Erich von Calenberg schlug bei Gleidingen ein bischöflich-hildesheimisches Truppenkontingent, das vorher das Dorf Langenhagen geplündert hatte. 100 Tote und 200 Gefangene sind bezeugt. Beim Friedensschluss nach Beendigung der Stiftsfehde kam das Amt Ruthe und damit auch Gleidingen zum Fürstentum Calenberg.

Bei einem schweren Gefecht im Dreißigjährigen Krieg zwischen Truppen der katholischen Liga und einem protestantischen Kontingent blieben 1.000 Tote auf dem Schlachtfeld zurück.

1643 kam das Große Stift Hildesheim wieder unter die Hoheit der Hildesheimer Bischöfe, und den welfischen Herzogen bescherte Gleidingen eine bewegte Vergangenheit bis in unsere Zeit.

Von Bedeutung erwies sich ein Duell auf der Gleidinger Sehlwiese, heute ein Neubaugebiet mit der Benennung „Gänsewiese“, bei dem der dänisch-norwegische Vizeadmiral Peter Tordenskiold getötet wurde. Ein Gedenkstein an einer nach ihm benannten Straße erinnert an dieses Ereignis.

In den hundert Jahren von 1812 bis 1910 stieg die Einwohnerzahl Gleidingens von etwa 600 auf 1.390. Wie in den anderen, an der Leine gelegenen Ortschaften Laatzens vollzog sich auch in Gleidingen der Wandel vom reinen Bauerndorf zu einem Wohnort für Industriearbeiter.

Gleidingen wurde mit der niedersächsischen Kommunalreform vom 1. März 1974 ein Teil der Stadt Laatzen.[1]

Politik

Ortsbürgermeister ist Peter Jeßberger (SPD).

Wappen

Blasonierung: In Silber ein roter goldbewehrter Löwe mit einer rote Rose mit Goldbutzen im Rücken.

Symbolik: Das Wappen zeigt einen roten, nach rechts gewandten Löwen mit erhobenen Tatzen und Quaste auf silbernem Grund. Zwischen seinem Kopf und der Quaste befindet sich eine rote Rose. Dieses Wappen stammt von den Rittern zu Gleidingen. Ursprünglich führten diese einen gespaltenen Schild mit einer einfachen Rose, was seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts urkundlich nachgewiesen ist. Später wurde als Sinnbild der Freiheit noch der Löwe hinzugefügt, was wiederum seit etwa 1600 nachgewiesen ist.

Verkehr

Gleidingen wird über die Stadtbahnlinie 1 mit der Landeshauptstadt Hannover und Sarstedt verbunden. Die Buslinie 390 verbindet Gleidingen mit den Nachbardörfern Ingeln-Oesselse und der Nachbargemeinde Sehnde. Außerdem verläuft die Bundesstraße 6 durch Gleidingen. Die BAB Ausfahrt Laatzen ist ca. 5 km entfernt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

St.-Gertruden-Kirche
St.-Josef-Kirche

Ein Gedenkstein erinnert an ein Duell auf der Gleidinger Sehlwiese, bei dem der dänisch-norwegische Vizeadmiral Peter Wessel Tordenskiold getötet wurde. Ein weiterer Gedenkstein erinnert an „1000 Jahre Gleidingen“.

Die evangelisch-lutherische Kirche St. Gertruden, benannt nach Gertrud von Nivelles, befindet sich an der Hildesheimer Straße. Ihr Barockturm wurde 1720–1725 errichtet, das Kirchenschiff in der heutigen Form 1820/21. Die Kirchengemeinde ist dem Kirchenkreis Laatzen-Springe der Landeskirche Hannovers zugeordnet.

Die katholische Kirche St. Josef, benannt nach Josef von Nazaret, befindet sich an der Straße "Zum Anger". Sie wurde 1938/39 erbaut, und am 19. Februar 1939 von Bischof Joseph Godehard Machens benediziert. Seit 1982 gehört die Kirche zur Pfarrgemeinde St. Oliver in Laatzen, zuvor gehörte sie zur Pfarrgemeinde in Ruthe.[2]

Im Ort gibt es einen jüdischen Friedhof sowie eine alte Posthalterei.

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich John: Gleidingen 983 - 1983. Broschüre aus Anlaß der 1000-Jahrfeier der Ortschaft Gleidingen. Laatzen: Stadtdirektor – Schul- und Kulturamt, ca. 1983. GWLB-Signatur: ZEN 86/20549
  • Dr. Hans Lauenstein: Die Entwicklung eines niedersächsischen Bauerndorfes in den letzten 100 Jahren. Hildesheim u. a.: Lax, 1921. GWLB-Signatur: ZEN C 2840:6,1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 197.
  2. http://www.sankt-oliver-laatzen.de/bho/dcms/sites/bistum/pfarreien/oliverlaatzen/Gemeinde/Kirchen/st_josef.html

Vorlage:Navigationsleiste Ortsteile der Stadt Laatzen

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gleidingen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.