Melisma

Das Melisma (von griech. melos „Lied, Weise, Gesang“) bezeichnet eine Tonfolge oder Melodie, die auf einer Silbe gesungen wird.

Bei der Syllabik ist jeder Note nur eine Silbe zugeordnet. Im Gegensatz dazu kommen im melismatischen Gesang mehrere Noten auf einen Vokal. Ein Beispiel ist die Vertonung des Gloria, bei der dem auf dem Vokal o zahlreiche verschiedene Töne intoniert werden (Glo-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-o-ria). Die musikalische Gattung des melismatischen Gesangs, der im Früh- und Hochmittelalter beispielsweise im Gregorianischen Choral und im orthodoxen Kultgesang große Bedeutung hatte, wird Melismatik genannt. In der Gregorianik sind melismatische Teile häufig in Gruppenneumen oder in Mehrgruppenneumen gesetzt, während in den syllabischen Teilen Einzeltonneumen vorherrschen. Der Terminus Melisma ist auch die Bezeichnung für die Satztechnik einer melismatischen Passage innerhalb z. B. einer Motette oder eines Madrigals.

Siehe auch

• Jubilus
• Koloratur
• Ligatur

Literatur

• Melismatisch. In: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 114 (online. Bei: Zeno.org.).

Weblinks

Wiktionary: Melisma – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen