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Metaphysik
Die Metaphysik (lateinisch metaphysica, von griechisch μετά, metá, „danach, hinter, jenseits“, und φύσις, phýsis, „Natur, natürliche Beschaffenheit“) ist eine Grunddisziplin der Philosophie. Metaphysische Systementwürfe behandeln in ihren klassischen Formen die zentralen Probleme der theoretischen Philosophie: die Beschreibung der Fundamente, Voraussetzungen, Ursachen oder „ersten Gründe“, der allgemeinsten Strukturen, Gesetzlichkeiten und Prinzipien sowie von Sinn und Zweck der gesamten Wirklichkeit bzw. allen Seins.
Konkret bedeutet dies, dass die klassische Metaphysik „letzte Fragen“ verhandelt, beispielsweise: Gibt es einen letzten Sinn, warum die Welt überhaupt existiert? Und dafür, dass sie gerade so eingerichtet ist, wie sie es ist? Gibt es einen Gott/Götter und wenn ja, was können wir über ihn/sie wissen? Was macht das Wesen des Menschen aus? Gibt es so etwas wie „Geistiges“, insbesondere einen grundlegenden Unterschied zwischen Geist und Materie? Besitzt der Mensch eine unsterbliche Seele, verfügt er über einen Freien Willen? Verändert sich alles oder gibt es auch Dinge und Zusammenhänge, die bei allem Wechsel der Erscheinungen immer gleich bleiben?
Gegenstände der Metaphysik sind dabei, so der klassische Erklärungsanspruch, nicht durch empirische Einzeluntersuchungen zugängliche, sondern diesen zugrundeliegende Bereiche der Wirklichkeit. Der Anspruch, überhaupt Erkenntnisse außerhalb der Grenzen der sinnlichen Erfahrung zu formulieren, wurde vielfach auch kritisiert – Ansätze einer allgemeinen Metaphysikkritik begleiten die metaphysischen Systemversuche von Anfang an, sind insbesondere aber im 19. und 20. Jahrhundert entwickelt und oftmals als ein Kennzeichen moderner Weltanschauung verstanden worden. Andererseits hat man Fragen nach einem letzten Sinn und einem systematisch beschreibbaren „großen Ganzen“ als auf natürliche Weise im Menschen angelegt, als ein „unhintertreibliches Bedürfnis“ verstanden (Kant), ja den Menschen sogar als „animal metaphysicum“, als ein „metaphysiktreibendes Lebewesen“ bezeichnet (Schopenhauer). Seit Mitte des 20. Jahrhunderts werden, klassischer analytisch-empiristischer und kontinentaler Metaphysikkritik zum Trotz, wieder komplexe systematische Debatten zu metaphysischen Problemen von Seiten meist analytisch geschulter Philosophen geführt.
Begriffsgeschichte
Der Begriff „Metaphysik“ stammt nach heutiger Mehrheitsmeinung aus einem Werk des Aristoteles, das aus 14 Büchern allgemeinphilosophischen Inhalts bestand. Der Peripatetiker Andronikos von Rhodos (1. Jahrhundert) ordnete in der ersten Aristotelesausgabe diese Bücher hinter dessen 8 Bücher zur „Physik“ ein (tà metà tà physiká). Dadurch entstand der Begriff der „Metaphysik“, der also eigentlich bedeutet: „das, was hinter der Physik im Regal steht“, aber gleichzeitig didaktisch meint: „das, was den Ausführungen über die Natur folgt“ bzw. wissenschaftlich-systematisch bedeutet: „das, was nach der Physik kommt“. Welchen von beiden Gesichtspunkten man für ursprünglicher hält, ist unter Philosophiegeschichtlern umstritten. Die genaue damalige Bedeutung des Wortes ist unklar. Erstmalig belegt ist der Begriff bei Nikolaos von Damaskus. Aristoteles selber verwendete den Begriff nicht.[1]
Seit der Spätantike wird mit „Metaphysik“ auch eine eigenständige philosophische Disziplin benannt. In der Spätantike und vereinzelt im Frühmittelalter erhält die Metaphysik auch den Namen Epoptie (von griechisch schauen, erfassen).[2] Auf der anderen Seite wurde das Adjektiv „metaphysisch“ besonders seit dem 19. Jahrhundert aber auch in abwertender Weise im Sinne von „zweifelhaft spekulativ“, „unwissenschaftlich“, „sinnlos“, „totalitär“ oder „nicht-empirische Gedankenspielerei“ gebraucht.
Einführung
Themen der Metaphysik
Ziel der Metaphysik ist die Erkenntnis der Grundstruktur und Prinzipien der Wirklichkeit. Je nach philosophischer Position kann sich Metaphysik auf unterschiedliche, i. a. sehr weit gefasste Gegenstandsbereiche erstrecken.
Darüber hinaus stellt die klassische Metaphysik eine Grundfrage, die sich etwa wie folgt formulieren lässt:
- Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?[3] Worin besteht die Wirklichkeit des Wirklichen – was ist das Sein des Seienden?[4]
Diese Frage nach einer letzten Erklärung dessen, was die Wirklichkeit als solche ausmacht, ist grundsätzlicherer Art als die speziellen Einzelfragen der klassischen Metaphysik. So wird in der allgemeinen Metaphysik beispielsweise gefragt, wodurch ein Zusammenhang alles Seienden konstituiert wird, sowie klassischerweise oft auch, wie dieser Gesamtzusammenhang sinnvoll deutbar ist.
Im Einzelnen behandelt die klassische Metaphysik Themen wie:
- Wie sind die Grundbegriffe und Prinzipien der Ontologie zu analysieren – darunter: Sein & Nichts, Werden & Vergehen, Wirklichkeit & Möglichkeit, Freiheit & Notwendigkeit, Geist & Natur, Seele & Materie, Zeitlichkeit und Ewigkeit, usw.?
- Was entspricht den Bausteinen unserer Sätze und Gedanken, worauf nehmen diese Bezug, wodurch werden sie wahr gemacht? Wie ist beispielsweise die Beziehung zwischen Individuellem (einzelnen Gegenständen) und Allgemeinem (etwa der Eigenschaft, rot zu sein) beschaffen? Kommt dem Allgemeinen eine unabhängige Existenz zu? Existieren Zahlen? (siehe auch den Artikel Universalienproblem)
- Wie steht es mit der Referenz von normativen und deskriptiven, Wert- und Seinsaussagen? Wie mit religiösen Überzeugungen? Was macht diese jeweils wahr? Gibt es moralische Objekte (Werte, Tatsachen)? Gibt es ein erstes Prinzip der Wirklichkeit, das mit Gott identifizierbar ist? Wie wären diese beschaffen? Wie genau wäre ihr Bezug zu uns beschaffen?
Die Metaphysik entwickelt Grundbegriffe wie Form/Materie, Akt/Potenz, Wesen, Sein, Substanz usw.
Sofern diese Grundbegriffe von allem Seienden aussagbar sind, heißen sie etwa bei Aristoteles, Kant und auf diese bezugnehmenden Autoren Kategorien. Allerdings ist in der Interpretation teilweise unklar, ob Kategorien bloße Worte oder Begriffe sind oder diesen unabhängig existierende Objekte bzw. Typen von Objekten entsprechen.
Auf metaphysischen Konzepten bauen verschiedene philosophische Einzeldisziplinen auf, mittelbar auch verschiedene Einzelwissenschaften. Insofern kann die Metaphysik als grundlegend für Philosophie überhaupt betrachtet werden.
Der Begriff „Sein“
Von entscheidender Bedeutung für die Aussagen der jeweiligen Metaphysik ist der zugrunde gelegte Seinsbegriff. In der Tradition gibt es dabei zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze:
In einem univoken Seinsverständnis wird „Sein“ als das aller-allgemeinste Merkmal beliebiger Dinge (genannt „Seiendes“ oder „Entitäten“) verstanden. Es ist das, was allen Seienden nach Abzug der jeweils individuellen Eigenschaften immer noch gemeinsam ist: dass sie sind, oder anders ausgedrückt: dass ihnen allen Sein zukommt (vgl. ontologische Differenz). Dieser Seinsbegriff führt zu einer „Wesensmetaphysik“. „Wesen“ (essentia) bezieht sich hier auf Eigenschaften (etwa das, was einen jeden Menschen zu einem Menschen macht), „Sein“ (existentia) auf die Existenz. So unterscheidet beispielsweise Avicenna sowie in seiner Rezeption etwa (der frühe) Thomas von Aquin (prägnant und bekannt in De ente et essentia).
In einem analogen Seinsverständnis wird „Sein“ als das verstanden, was allem zukommt, wenn auch auf je verschiedene Weise (Analogia entis). Das Sein ist das, worin einerseits alle Gegenstände übereinkommen und worin sie sich zugleich unterscheiden. Dieses Seinsverständnis führt zu einer (dialektischen) „Seinsmetaphysik“. Der Gegenbegriff zum Sein ist hier das Nichts, da nichts außerhalb des Seins stehen kann. Sein wird hier als Fülle verstanden. Ein Beispiel für diesen Ansatz liefert die Spätphilosophie des Thomas von Aquin (Summa theologica).
Systematik und Methodik
Traditionell wird die Metaphysik in einen allgemeinen (metaphysica generalis) und einen speziellen (metaphysica specialis) Zweig geschieden; den ersten bildet die Ontologie, der andere umfasst die philosophische Theologie, Psychologie und Kosmologie:
- Die allgemeine Metaphysik hat von allen Wissenschaften die höchste Abstraktionsstufe; sie fragt nach den allgemeinsten Kategorien des Seins und heißt deshalb auch Fundamentalphilosophie. Sie beschäftigt sich damit, was Dinge, Eigenschaften oder Prozesse ihrem Wesen nach sind und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Sofern sie das Seiende als Seiendes untersucht, spricht man von Ontologie bzw. Seinslehre.
- Die rationale Theologie fragt nach der ersten Ursache allen Seins, d. h. nach Gott als dem höchsten Sein und als Grund aller Wirklichkeit. Diese philosophische Teildisziplin wird auch Philosophische oder Natürliche Theologie genannt.
- Die rationale Psychologie beschäftigt sich mit der Seele bzw. dem (menschlichen) Geist als einfacher Substanz (Anthropologie).
- Die rationale Kosmologie untersucht das Wesen der Welt, d. h. den Zusammenhang alles Seienden im Ganzen. Als Lehre des Aufbaus der materiellen Welt als einem natürlichen System physischer Substanzen fällt sie schon seit der Antike im Wesentlichen mit der Naturphilosophie zusammen.
Metaphysik kann verschieden vorgehen:
- Sie ist spekulativ, wenn sie von einem obersten Grundsatz ausgeht, von dem aus sie schrittweise die Gesamtwirklichkeit deutet. Ein solches höchstes Prinzip könnte etwa die Idee, Gott, das Sein, die Monade, der Weltgeist oder auch der Wille sein.
- Sie ist induktiv, wenn sie im Versuch, die Ergebnisse aller Einzelwissenschaften in einer Gesamtschau vereint zu betrachten, ein metaphysisches Weltbild entwirft.
- Sie lässt sich aber auch als reduktiv (weder empirisch-induktiv noch spekulativ-deduktiv) begreifen, wenn man sie nur als spekulative Überhöhung jener Überzeugungen auffasst, die Menschen immer schon voraussetzen müssen, um überhaupt erkennen und handeln zu können.
Eine kritische Reflexion ihrer eigenen Grundbegriffe, Grundsätze und Argumentationsstrukturen gehörte ebenso von Beginn an zur Metaphysik wie eine Abgrenzung gegenüber den übrigen philosophischen Disziplinen und zu den Einzelwissenschaften (Physik, Mathematik, Biologie, Psychologie usw.).
Metaphysische Positionen
Metaphysik vor Immanuel Kant
Antike
Bereits bei den Vorsokratikern scheint das zentrale Motiv der Metaphysik in der Frage auf, aus welchem Stoff oder Element alles besteht, d. h., schon am Beginn der Philosophie steht der Versuch, das Weltganze aus einem einzelnen, einigendem (Ur-)Prinzip (Arché) zu begreifen.
Parmenides gilt als der Begründer der Ontologie. Er verwendet zum ersten Mal den Begriff des Seienden in seiner abstrakten Form. Für ihn gibt es nur ein Seiendes, das vollständig, einheitlich und erkennbar ist. Denken und Sein sind dasselbe. Nicht-Seiendes existiert nicht, da es nicht gedacht werden kann. Das Seiende ist ungeworden und unvergänglich. Vielheit, Veränderung und Bewegung der Seienden sind bloßer Schein; ihre Annahme beruht auf den Irrtümern der Wahrnehmung, die nicht zur Wahrheit führt. Diese ist allein für das Denken erreichbar. Parmenides hatte einen großen Einfluss auf den weiteren Fortgang der metaphysischen Diskussion. Seine Gedanken wirkten weiter über Platon, Aristoteles bis zur christlichen Theologie und Philosophie des Mittelalters.
Mittelpunkt der Philosophie Platons ist die Idee (idea). In den Platonischen Dialogen fragt Sokrates nach dem, was gerecht, tapfer, fromm, gut usw. ist. Die Beantwortung dieser Fragen setzt die Existenz der Ideen, die in den Allgemeinbegriffen ausgedrückt werden, voraus. Die Idee ist das, was in allen Gegenständen oder Handlungen dasselbe bleibt, so sehr sich diese auch voneinander unterscheiden mögen. Sie ist die Form (eidos) oder das Wesen (usia) der Dinge. Die Ideen werden bei Platon durch eine Art geistiger „Schau“ (theoria) erkannt. Diese Schau erfolgt im Dialog, der die Kunst der richtigen Gesprächsführung (Dialektik) voraussetzt. Sie ist eine „Wiedererinnerung“ (anamnesis) der unsterblichen Seele an die vorgeburtlich geschauten Ideen.
Die Ideen sind das „Urbild“ (paradeigma) aller Dinge. Sie sind den Einzeldingen vorgeordnet, die an ihnen nur teilhaben (methexis). Nur sie sind im wahren Sinn des Wortes seiend. Die sichtbaren Einzeldinge stellen nur mehr oder minder vollkommene Abbilder der Ideen dar. Ihr Ort ist zwischen Sein und Nicht-Sein.
Die höchste Idee ist bei Platon die Idee des Guten. Sie ist das Prinzip aller anderen Ideen und gehört einer höheren Ordnung an. Zugleich ist sie letztes Ziel und Sinn allen menschlichen Handelns. Nicht allein die Tugenden, sondern das Wesen von allem wird erst durch das Gute erkannt. Denn nur wenn der Mensch weiß, wofür ein Ding „gut“, was also sein Ziel (telos) ist (vgl. auch Teleologie), ist er in der Lage, sein wahres „Wesen“ zu erkennen. Hier zeigt sich also der letztlich ethische Hintergrund der platonischen Metaphysik.
Platons Ideenlehre wurde in der Tradition häufig so verstanden, dass er eine separate Existenz der Ideen angenommen habe. Diese Zweiweltenlehre (Dualismus) führt im Mittelalter zum Universalienstreit.
Für Aristoteles (384 v. Chr.–322 v. Chr.), der die Metaphysik als eigenständige Disziplin begründet, markiert diese den absoluten Anfang aller Philosophie, die allen einzelwissenschaftlichen Fragestellungen vorangeht. Deren Forschungen beschäftigen sich jeweils nur mit bestimmten Teilgebieten oder Aspekten der Wirklichkeit bzw. des Seienden, nicht aber mit den zugrundeliegenden Voraussetzungen dieser Wirklichkeit bzw. des Seienden. Weil in ihr die Grundgesetze der theoretisch thematisierten Wirklichkeit untersucht werden, nennt Aristoteles die Metaphysik auch „Erste Philosophie“ (Philosophia prima), die der Secunda philosophia („Zweite Philosophie“), nämlich der Untersuchung der Natur („Physik“) vorausgeht.
Die aristotelische Metaphysik ist Wissenschaft vom Wesen des Seienden wie den ersten Gründen des Seins. Sie versucht das, was ist, begrifflich zu bestimmen, d. h. sie reflektiert die begrifflichen Strukturen der Wirklichkeit und ihrer Erfassung – auch in Hinblick auf die Erfahrungswissenschaften. Aristoteles unternimmt den Versuch, mit Hilfe allgemeingültiger logischer Prinzipien wie dem Satz vom Widerspruch oder dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten die Philosophie auf sicherem Boden zu begründen.
Die Klärung der ontologischen Grundlagen ist zugleich die Suche nach der Einheit und All-Einheit des Seienden als Grund aller Wirklichkeit. Als alleinige Ursache allen Seins sieht Aristoteles Gott an. Die Metaphysik geht also zwangsläufig zusammen mit der philosophischen bzw. natürlichen Theologie. Zusammen mit einigen Platonischen Dialogen, deren idealistische Ansätze Aristoteles verwandelnd aufnimmt, blieb die Metaphysik des Aristoteles bis heute das Grundbuch der Metaphysik, das die metaphysische Fachterminologie (s. o.) geformt hat (siehe auch Aristotelismus).
Da Philosophen früherer Zeiten oftmals Universalgelehrte waren, finden sich unter den Schriften des Aristoteles sowohl Schriften metaphysischen Inhalts als auch Abhandlungen über Botanik und Zoologie etc. Eine vollständige Trennung von Metaphysik und Naturwissenschaften wird sich erst in der Renaissance durchsetzen. Für die Gelehrten der Antike war es nur konsequent, sich sowohl mit den erfahrbaren Dingen zu beschäftigen, als auch Fragen nach dem letzten (bzw. ersten) Grund für diese Dinge zu stellen. Aus der Beschäftigung mit den konkreten Erscheinungen entstanden die Naturwissenschaften, die sich mit den Verhältnissen der Dinge (des Seienden) befassen und deren Zustände und Wechselwirkungen innerhalb der von Menschen erkennbaren Natur beschreiben.
Mittelalter
Im Mittelalter wird die Metaphysik als die „Königin der Wissenschaften“ (Thomas von Aquin) betrachtet. Sie steht vor der Aufgabe, die antike Überlieferung mit den Vorgaben der christlichen Lehre zu vereinen. Vorbereitet durch den spätantiken Neuplatonismus versucht sie, das „wahre Sein“ und Gott spekulativ, d. h. mit Hilfe der reinen Vernunft zu erkennen.
Zentrale Themen der mittelalterlichen Metaphysik sind die Unterschiede zwischen dem göttlichen und dem weltlichen Sein (Analogia entis), die Lehre von den Transzendentalien und die Gottesbeweise. Gott ist der unzweifelhafte, absolute Grund der Welt. Er hat diese aus dem Nichts geschöpft (creatio ex nihilo) und in ihrer Ordnung „nach Maß und Zahl“ (Weish 11,20 EU) gefügt. Beeinflusst von der antiken platonischen Philosophie manifestiert sich Metaphysik als eine Art 'Dualismus' von „Diesseits“ und „Jenseits“, von „bloßer sinnlicher Wahrnehmung“ und „reinem Denken als vernünftigem Erkennen“, von innerweltlicher „Immanenz“ und außerweltlicher „Transzendenz“.
Eine Grundfrage der mittelalterlichen – wie der gesamten Metaphysik – ist es, wie es der menschlichen Rationalität überhaupt möglich sein kann, an den ewigen und absoluten göttlichen Wahrheiten Anteil zu haben. Die pauschale Leugnung dieser Möglichkeit ist jedoch ebenso widersprüchlich wie eine radikale Metaphysik-Ablehnung (siehe unten).
Beginn der Neuzeit
Mit Beginn der Neuzeit, die den Beginn des Niedergangs der traditionellen ontologisch-theologischen Metaphysik markiert, wird der Mensch zum alleinigen Maßstab der Philosophie (Subjektivismus): René Descartes (1596–1650) verfolgt als erster den methodischen Ansatz, die Metaphysik in das Subjekt „hineinzuholen“ und sie auf reiner, von empirischer Erfahrung freier, subjektiver Gewissheit zu gründen. Er nahm an, dass der Mensch angeborene Ideen (ideae innatae) von Phänomenen wie „Gott“ oder der „Seele“ besitze, die von höchster, unhinterfragbarer Klarheit bzw. Evidenz sind. Der Empirismus (John Locke, David Hume (1711–1776), der sie mit „Greifen wir irgend einen Band heraus, etwa über Gotteslehre oder Schulmetaphysik, so sollten wir fragen: Enthält er irgend einen abstrakten Gedankengang über Größe und Zahl? Nein. Enthält er irgend einen auf Erfahrung gestützten Gedankengang über Tatsachen und Dasein? Nein. Nun so werft ihn ins Feuer, denn er kann nichts als Blendwerk und Täuschung enthalten“ verteufelte) hingegen bestritt die Existenz solcher angeborener Ideen als Grundlage der Wirklichkeitserkenntnis und stand damit naturgemäß der Metaphysik skeptisch gegenüber.
Das erste Buch der Neuzeit, das sich eigens mit der Metaphysik beschäftigte, war die Disputationes metaphysicae (1597) des Francisco Suárez. Hieran schloss die scholastische Schulmetaphysik an, die durch die Verbindung mit der Lehre Descartes von Christian Wolff (1679–1754) zu einer abschließenden Synthese gebracht wurde, und die Kant – teilweise fälschlich – für „die klassische Form der Metaphysik“ hielt.
Gleichzeitig wird sie den Zeitgenossen aber auch immer fragwürdiger: Metaphysik wird als „dunkel“, „dogmatisch“ und „nutzlos“ empfunden; Johann Georg Walch bezeichnet sie gar als „philosophisches Lexikon dunkler Kunstwörter, das nicht den geringsten Nutzen schafft“.
Immanuel Kants Kritizismus
- siehe auch: Metaphysikkritik
Kant bedeutet auch für die Metaphysik eine „kopernikanische Wende“. Die klassische Metaphysik erscheint ihm nurmehr als eine „Worthülse“ – andererseits fühlt er sich dennoch ihrem universalen Anspruch verpflichtet. Er will eine Metaphysik begründen, „die als Wissenschaft wird auftreten können“. Dazu muss er untersuchen, ob und wie Metaphysik überhaupt möglich ist. Kants Ansatz nach sind die letzten Fragen und das allgemeine Gefüge der Wirklichkeit mit im Subjekt liegenden Bedingungen untrennbar verknüpft. Dies bedeutet für ihn, die Fundamente und Strukturen der menschlichen Erkenntnis systematisch zu beschreiben und die Grenzen ihrer Reichweite zu bestimmen, insbesondere zwischen möglichen und illegitimen Erkenntnisansprüchen zu unterscheiden (Kritizismus). Diese Analyse legt Kant mit seiner Kritik der reinen Vernunft (1781/87) vor. Entscheidend ist dabei die epistemologische Vorgabe, dass dem Menschen die Wirklichkeit prinzipiell nur so erscheint, wie dies durch die besondere Struktur seiner Erkenntnisvermögen bedingt ist. Ein Erkenntniszugriff auf „Dinge an sich“ unabhängig von diesen Erkenntnisbedingungen ist daher unmöglich.
Erkenntnis setzt für Kant Denken und Anschauung voraus. Metaphysische Gegenstände wie „Gott“, „Seele“ oder ein „Weltganzes“ sind aber nicht anschaulich gegeben. Die traditionelle Metaphysik sei daher undurchführbar. Sie müsste eine „geistige Anschauung“ voraussetzen, ein Erkenntnisvermögen, das ohne sinnliche Anschauung Zugriff auf ideelle Gegenstände hätte. Da wir ein solches Vermögen nicht besitzen, ist die traditionelle Metaphysik bloß spekulativ-konstruktiv. Kants Auffassung nach ist es beispielsweise prinzipiell nicht möglich, zu einer rationalen Entscheidung der zentralen Fragen zu kommen, ob es einen Gott, eine Freiheit des Willens, eine unsterbliche Seele gibt. Sein Fazit lautet:
„Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: dass sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann; denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann; denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.“
Ausgehend vom praktisch-sittlichen Handeln versucht Kant in der Kritik der praktischen Vernunft eine Neubegründung der Metaphysik. Die praktische Vernunft stelle notwendig „Postulate“ auf, deren Erfüllung die Voraussetzung sittlichen Handelns darstellt:
- Die Freiheit des Willens muss gefordert werden, da ein sittliches Gesetz keinen Sinn hat, wenn es nicht zugleich die Freiheit dessen gibt, der das Gesetz erfüllen soll.
- Die Unsterblichkeit der Seele ist notwendig, weil sich der konkrete Mensch in seiner natürlichen, nach Glückseligkeit suchenden Existenz dem moralischen Gesetz nur „in einem ins Unendliche gehenden Progressus“ annähern kann; diese Annäherung behält aber nur unter der Voraussetzung Sinn, dass der Tod sie nicht wertlos macht, sondern ihr „über das Leben hinaus“ Bedeutung verleiht.
- Nur durch die Existenz Gottes aber ist garantiert, dass Natur und Sittengesetz letztlich miteinander versöhnt werden. Gott ist nur vorstellbar als ein Wesen, das sowohl die „von der Natur unterschiedene Ursache der gesamten Natur“ als auch eine aus „moralischer Gesinnung“ handelnde „Intelligenz“ ist.
Der Deutsche Idealismus
Von Kant (der sich davon distanzierte und gegen ihre Anfreundungsversuche wehrte[6]) geht die Bewegung des Deutschen Idealismus aus, den einige als Höhepunkt in der Entwicklung metaphysischer Systeme ansehen, was spekulatives und systematisches Denken angeht. Diese Denkrichtung – vor allem durch Fichte, Schelling und Hegel repräsentiert – betrachtet die Wirklichkeit als geistiges Geschehen, in dem das reale in das ideale Sein „aufgehoben“ wird.
Der Deutsche Idealismus übernimmt die transzendentale Wende Kants, d. h., statt Metaphysik als das Streben nach objektiver Erkenntnis zu verstehen, beschäftigt er sich mit den subjektiven Bedingungen ihrer Möglichkeit, also inwieweit der Mensch aufgrund seiner Verfasstheit zu solchen Einsichten überhaupt in der Lage ist. Er versucht aber, die Selbstbeschränkung der Erkenntnis auf mögliche Erfahrung und bloße Erscheinung zu überwinden und zu einem Punkt zurück zu gelangen, an dem metaphysische Aussagen wieder absolute Geltung beanspruchen können: „absolutes Wissen“, wie es von Fichte bis Hegel heißt. Wenn nämlich – wie Kant meinte – die Inhalte der Erkenntnis zwar nur bezogen auf das Subjekt gelten, dieser Bezugspunkt aber nun selbst absolut ist – ein „absolutes Subjekt“ – dann habe die darauf bezogene (für das absolute Subjekt gültige) Erkenntnis ebenfalls absolute Geltung. Von diesem Ausgangspunkt aus glaubt der Deutsche Idealismus, den empirischen Gegensatz von Subjekt und Objekt (Subjekt-Objekt-Spaltung) übersteigen zu können, um das Absolute in den Griff zu bekommen.
Für Johann Gottlieb Fichte (1762–1814) ist das Absolute das „absolute Ich“ oder das absolute Subjekt. Dieses ist wesentlich durch seine Aktivität gekennzeichnet, der „Tathandlung“, in der Selbst- und Gegenstandsbewusstsein zusammenfallen. Fichte geht so weit, vom „Ich an sich“ zu sprechen. Der dem Ich entgegengesetzte Gegenstand wird bei ihm zum bloßen „Nicht-Ich“.
Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775–1854) wendet dagegen ein, dass damit die Subjekt-Objekt-Zweiheit nicht wirklich überstiegen wird, sondern das Absolute in den einen Pol des Gegensatzes, die Subjektivität, zurückfällt. Das Absolute werde als bloß ich-hafte, subjektive Größe aufgefasst, ihre Objektivität dagegen als bloßes Nicht-Ich annulliert. Das Objekt müsse als gleichwertiger Gegenpol des Subjekts verstanden und die Subjekt-Objekt-Zweiheit noch radikaler überstiegen werden. Dies führt Schelling zur „absoluten Identität“, die vor aller Differenz, auch vor der ersten und höchsten Differenz des Bewusstseins zwischen Subjekt und Objekt, „absolute Indifferenz“ ist, weder Subjekt noch Objekt oder beides zugleich in absoluter, noch undifferenzierter Einheit (vgl. Coincidentia oppositorum).
Dagegen wendet Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) ein, dass aus reiner und absoluter Identität keinerlei Differenz entspringen oder begriffen werden könne (diese Identität sei „die Nacht, in der alle Kühe schwarz sind“): Die Wirklichkeit in ihrer Vielgestaltigkeit sei damit also nicht erklärbar. Die „Identität des Absoluten“ müsse daher so gedacht werden, dass diese schon ursprünglich sowohl die Möglichkeit als auch die Notwendigkeit einer Differenzierung in sich birgt. Das heißt, dass sich das Absolute selbst in seiner Identität durch die Setzung und Aufhebung nicht identischer Momente realisiere. Der „absoluten Identität“ Schellings setzt Hegel die dialektische Identität entgegen: die „Identität der Identität und der Nicht-Identität“. Von diesem Ausgangspunkt entwickelt er in der Wissenschaft der Logik das wohl letzte große System der abendländischen Metaphysik.
Der Bruch mit der Metaphysik
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts tritt eine starke Ernüchterung gegenüber der Metaphysik ein. Das Wort vom „Zusammenbruch der metaphysischen Systeme“ macht die Runde.
Die Erfolge der Naturwissenschaften führen dazu, dass sich Materialismus und Positivismus durchsetzen. Als Aufgabe des menschlichen Geistes wird nun die Beherrschung und Berechnung der Wirklichkeit gesehen, nicht mehr die Frage nach ihrem Sinn. Die Naturwissenschaften insgesamt übernehmen nun vorläufig die Rolle der Grundlagenwissenschaften. Diese sehen in der Metaphysik nur die falschen Fragen gestellt oder reine Scheinprobleme behandelt und fordern die Abdankung einer Disziplin, die in ihrem angeblich „vorwissenschaftlichen Fragen“ (Auguste Comte) nach dem Wesen und Sinn der Dinge nur die Wirklichkeit „verfälscht“. Die Umgestaltung der Philosophie zu einer reinen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie unter Aufgabe ihres metaphysischen Charakters hat dann in der Folge zu der absehbaren Instrumentalisierung der ehemaligen Universalwissenschaft durch die Einzelwissenschaften geführt. Die Metaphysik sollte nun nur noch „Weltanschauungen“ entwerfen, die ein „allgemeines Bedürfnis“ nach Sinn und Orientierung befriedigen sollen.
Metaphysik im 20. Jahrhundert
Wegen ihrer vermeintlich unklaren Zielsetzung, komplizierten Begriffsbildungen und Mangel an intersubjektiv überprüfbarem Erfahrungsbezug wurde die Metaphysik auch im 20. Jahrhundert oft kritisiert. Dabei wurde sie insbesondere aus dem Lager der sprachanalytischen Philosophie, des Logischen Empirismus sowie der Wissenschaftstheorie angegriffen.
Vor allem der Positivismus warf der Metaphysik immer wieder vor, dass sie ihre (sprachlichen) Grundlagen nicht reflektiere und als Theorien ausgebe, was nur „Gefühle“ seien. „Metaphysiker sind Musiker ohne musikalische Fähigkeit“ sagt Rudolf Carnap (1891–1970). Für Ludwig Wittgenstein (1889–1951) ist Philosophie ein „Kampf gegen die Verhexung des Verstandes durch die Mittel unserer Sprache“. Sie sei am Ziel, wenn sie sich selbst aufgehoben hat. Selbst von seinem Tractatus Logico-Philosophicus, der naturgemäß metaphysischen Charakter hat, distanziert er sich noch zum Schluss mit den Worten „Meine Sätze erläutern dadurch, dass sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt“. Karl Popper (1902–1994), der den Positivismus kritisierte, wandte sich auch gegen dessen feindschaftliches Verhältnis zur Metaphysik. Gerhard Vollmer schwächte die Forderungen der Positivisten nach einer „metaphysikfreien Wissenschaft“ ab zu einer „Minimalen Metaphysik“, die nur noch logische Voraussetzungen des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses enthält, die selbst wissenschaftlich nicht beweisbar sind, z. B. die Einheitlichkeit der Welt.
Andererseits gab es aber im 20. Jahrhundert auch neue Zugangsversuche zur klassischen Metaphysik. Die Phänomenologie Edmund Husserls (1859–1938) orientierte sich am Begründungsideal der Ersten Philosophie. Bei Martin Heidegger (1889–1976) kam es ebenso zu einer Aufwertung der Ontologie, als er eine völlig verwandelte Seinstheorie vorlegte. Seine Fundamentalontologie, die sich der existenzialen Analytik des menschlichen Daseins verschrieben hatte, stellte einen für die Moderne radikal neuen Ansatz dar. Nicolai Hartmann (1882–1950) („kategorialanalytische Schichtontologie“) und Alfred North Whitehead (1861–1947) haben ebenfalls beachtliche Neuentwürfe gewagt. In den letzten dreißig Jahren finden sich Versuche im angelsächsischen Raum, Metaphysik zu formalisieren und zu axiomatisieren, etwa bei E. N. Zalta.
Kritik
Die Metaphysik war seit ihrer Entstehung, insbesondere jedoch seit dem 17. Jahrhundert, grundsätzlicher Kritik ausgesetzt. Häufig vertraten Kritiker der Metaphysik eine Variante der Position, die Fragen der Metaphysik seien mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln nicht in adäquater Weise zu beantworten. Während die Kritik im 17. und 18. Jahrhundert vor allem mit Bezug auf der Abhängigkeit menschlicher Erkenntnis von empirischen Gegenständen als Erkenntnisobjekten argumentierte, sind seit Ende des 19. Jahrhunderts Aspekte der gültigen Verwendung der Sprache als Medium philosophischer Erkenntnis ins Zentrum der Metaphysikkritik gerückt. Als zentraler Autor der Metaphysikkritik wird häufig Kant angesehen, der Ende des 18. Jahrhunderts argumentierte, die Grundbegriffe, mittels derer Metaphysik betrieben würde, besäßen keine Gültigkeit für die Gegenstände der Metaphysik. Er forderte jedoch nicht das Ende der Metaphysik sondern trat für eine Philosophie ein, die auf einer grundsätzlichen kritischen Reflexion ihrer Methoden aufbaut.
Zentrale Werke der Metaphysik
- Platon: Phaidon (vor 347 v. Chr.), Politeia (ca. 370 v. Chr.), Symposion (ca. 380 v. Chr.) u. a.
- Aristoteles: Metaphysik (Aristoteles) (4. Jahrhundert v. Chr.)
- Plotin: Enneaden (3. Jahrhundert n. Chr.)
- Thomas von Aquin: De ente et essentia (um 1255; deutsch Über das Sein und das Wesen), Summa theologica (ca. 1265–1273)
- Francisco Suárez: Disputationes Metaphysicae (1597)
- René Descartes: Meditationes de prima philosophia (1641)
- Gottfried Wilhelm Leibniz: Monadologie (1714)
- Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft (1781/1787)
- Johann Gottlieb Fichte: Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre (1794–1795)
- Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling: System des transzendentalen Idealismus (1800)
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Wissenschaft der Logik (1812–1816), Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften (1817)
- Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung (1819, 1844)
- Martin Heidegger: Sein und Zeit (1927)
- Alfred North Whitehead: Prozess und Realität (1929)
- Jean Paul Sartre: Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie (1943, dt. 1952))
- Theodor W. Adorno: Meditationen zur Metaphysik, in: ders., Negative Dialektik, Dritter Teil, III; Frankfurt/M. (1966)
Literatur
Philosophiebibliographie: Metaphysik – Zusätzliche Literaturhinweise zum Thema
Weitere Literatur findet sich auch bei Metaphysikkritik
Metaphysikgeschichte
- Jörg Disse: Kleine Geschichte der abendländischen Metaphysik. Von Platon bis Hegel. 3. Auflage. WBG, Darmstadt 2007, ISBN 3-534-15501-7. (Gut verständliche Einführung in die wesentlichen Etappen der Geschichte der Metaphysik)
- Heinz Heimsoeth: Die sechs großen Probleme der abendländischen Metaphysik und der Ausgang des Mittelalters. Darmstadt 1958.
- Willi Oelmüller, Ruth Dölle-Oelmüller, Carl-Friedrich Geyer: Diskurs: Metaphysik. 2. Auflage. Schöningh, Paderborn u. a. 1995, ISBN 3-506-99371-2. (Auswahl klassischer Texte der Metaphysikgeschichte mit allgemeiner Einführung)
- Wilhelm Risse: Metaphysik: Grundthemen und Probleme. München 1973.
- Heinrich Schmidinger: Metaphysik. Ein Grundkurs. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-016308-6. (Systematisch-historische Einführung, am Kritizismus Kants orientiert, mit Passagen aus Originaltexten und zum Schluss einen eigenen Entwurf vorlegend)
Systematische Einführungen
- David M. Armstrong: Universals – An Opinionated Introduction. Boulder: Westview Press 1989, ISBN 0-8133-0772-4. (Sehr klare Einführung mit Schwerpunkt Universalienproblem)
- Tim Crane, Katalin Farkas (Hrsg.): Metaphysics. A Guide and Anthology. Oxford 2004, ISBN 0-19-926197-0. (Nützliche Sammlung klassischer und jüngerer Texte)
- Peter van Inwagen: Metaphysics. 2. Auflage. Westview Press, Boulder 2002, ISBN 0-8133-9055-9.
- Friedrich Kaulbach: Einführung in die Metaphysik. 5. Auflage. WBG, Darmstadt 1991, ISBN 3-534-04853-9. (Systematische Einführung auf gehobenem Niveau)
- Jaegwon Kim, Ernest Sosa (Hrsg.): Metaphysics – An Anthology. Blackwell, Malden 1999. (Umfangreiche und nützliche Sammlung wichtiger Texte)
- Michael J. Loux: Metaphysics – A Contemporary Introduction. 2. Auflage. Routledge London 2002. (Hervorragende Einführung in die neuere systematische Metaphysik)
- E. J. Lowe: A Survey of Metaphysics. Oxford University Press, Oxford 2002, ISBN 0-19-875253-9. (Neben Loux eine der besten Einführungen in zeitgenössische Debatten)
- Friedo Ricken (Hrsg.): Lexikon der Erkenntnistheorie und Metaphysik. Beck, München 1984, ISBN 3-406-09288-8. (Artikel zu Einzelfragen von deutschen Dozenten)
- Edmund Runggaldier, Ch. Kanzian: Grundprobleme der Analytischen Ontologie. Schöningh, Paderborn 1998.
- Ted Sider, John Hawthorne, Dean Zimmerman (Hrsg.): Contemporary Debates in Metaphysics. Blackwell 2007, ISBN 1-4051-1229-8. (Stellt in jedem Kapitel zwei Aufsätze gegensätzlicher Positionen in einer Debatte gegenüber)
Weblinks
- Peter van Inwagen: Eintrag in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (englisch, inklusive Literaturangaben)
- Edward Craig: Metaphysics, in E. Craig (Hrsg.): Routledge Encyclopedia of Philosophy, London 1998.
- R. Eisler: „Metaphysik“ im Wörterbuch der philosophischen Begriffe (1904)
- J. B. Lotz, W. Brugger: Allgemeine Metaphysik, München 3. A. 1967 (nach neuscholastischer Methode)
- Jan A. Aertsen: Die Transformation der Metaphysik im Mittelalter, Information Philosophie 2008
- Christian Thies: Vorlesungsskripte
- Philipp Keller: Wenn Sachen einander brauchen – Themen der zeitgenössischen Metaphysik, Seminarunterlagen
- Metaphysik bei Kant – Ein einführendes Video (ca. 15 min) (besonders geeignet für Philosophie-Einsteiger)
- Sami Pihlström: The Return of Metaphysics? Problems with Metaphysics as a Philosophical Discipline
- METAPHYSICA (internationale Zeitschrift zur Metaphysik und Ontologie mit umfangreichen Downloads)
Quellen
- ↑ Heinrich Schmidinger: Metaphysik. Ein Grundkurs. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-016308-6, S. 13.
- ↑ Heinrich Schmidinger: Metaphysik. Ein Grundkurs. S. 14.
- ↑ Dies ist nach Martin Heidegger die „Grundfrage der Metaphysik“, vgl. z. B. „Was ist Metaphysik?“.
- ↑ Auch diese beiden Wendungen gehen auf Heideggers Wortwahl zurück, vgl. etwa Grundprobleme der Phänomenologie, GA 24, 137: „Die antike Philosophie interpretiert und versteht das Sein des Seienden, die Wirklichkeit des Wirklichen, als Vorhandensein“ und 152: „was die Wirklichkeit des Wirklichen konstituiert, die Ideen, [sind] nach Platon selbst das eigentlich Wirkliche“.
- ↑ KrV – Vorrede zur ersten Auflage
- ↑ Immanuel Kant: Erklärung in Beziehung auf Fichtes Wissenschaftslehre. Allgemeine Literatur Zeitung (Jena), Intelligenzblatt Nr. 109. 28. August 1799, S. 876–878.
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