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Methyleugenol

Aus Jewiki
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Strukturformel
Struktur von Methyleugenol
Allgemeines
Name Methyleugenol
Andere Namen
  • 4-Allyl-1,2-dimethoxybenzol
  • Eugenolmethylether
Summenformel C11H14O2
CAS-Nummer 93-15-2
PubChem 7127
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit angenehmem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 178,23 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,04 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−4 °C[1]

Siedepunkt
  • 255 °C[2]
  • 128–130 °C (13,2 hPa)[1]
Dampfdruck

<1 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (0,5 g·l−1[1]) und Glycerin, löslich in verschiedenen Ölen[2]

Brechungsindex

1,50[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1][3]
08 – Gesundheitsgefährdend 07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​315​‐​319​‐​335​‐​351
P: 261​‐​281​‐​305+351+338 [1]
Toxikologische Daten

810 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Methyleugenol ist ein Naturstoff. Methyleugenol gehört zu einer Gruppe von lipophilen Phenylpropanoiden mit einer allylischen Seitenkette, die nach Tierversuchen bei oraler Aufnahme in höherer Konzentration krebserzeugend und erbgutverändernd wirken können.[4]

Vorkommen und Herstellung

Methyleugenol ist ein natürlicher Bestandteil – oft zusammen mit Eugenol – ätherischer Öle aus Fenchel, Rosen, Basilikum, Anis, Piment, Muskatnuss, Bay oder Lorbeer. Es findet sich auch in weiteren ätherischen Ölen, darunter in Pinienöl und Zimtöl. Synthetisches Methyleugenol wird aus Eugenol durch Methylierung hergestellt.[4]

Metabolisierung

Methyl eugenol metabolization.svg

Sicherheitshinweise

Da die Substanz vielfach in Teeaufgüssen festgestellt wurde, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung 2001 auf die Dringlichkeit hingewiesen, dass in derartigen Teeerzeugnissen Methyleugenol nicht nachweisbar sein darf – insbesondere da diese Getränke häufig an Säuglinge und Kleinkinder verabreicht werden.[5] In der Aromenverordnung für Lebensmittel sowie der deutschen Kosmetik-Verordnung wurde seither ein Verwendungsverbot der Substanz Methyleugenol festgelegt. Methyleugenol darf weder bei der Herstellung noch der Behandlung von kosmetischen Mitteln verwendet werden. Ausgenommen sind normale Gehalte in den verwendeten natürlichen ätherischen Ölen unter der Voraussetzung, dass die Konzentration folgende Werte nicht übersteigt:[6]

  • 0,01 % in Parfüm
  • 0,004 % in Eau de Toilette
  • 0,002 % in Cremeparfüm
  • 0,001 % in auszuspülenden/abzuspülenden Mitteln
  • 0,0002 % in sonstigen Mitteln, die auf der Haut/im Haar verbleiben, und Mundmittel.

Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) fand 2008 erhöhte Konzentrationen in Teebaumöl-haltigen Kosmetika.[7] Die IARC stufte Methyleugenol im Jahr 2013 als möglicherweise krebserzeugend ein.[8]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Eintrag zu Methyleugenol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 2,2 Datenblatt methyl eugenol bei Good Scents Company (englisch).
  3. GESTIS-Hinweis: Die Herstellereinstufung berücksichtigt nicht die Stellungnahme der Europäischen Kommission „Gesundheit und Verbraucherschutz“ (PDF; 34 kB). Danach ist der Stoff krebserzeugend und sollte mit H350 gekennzeichnet werden.
  4. 4,0 4,1 Eugenolmethylether. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 24. Juli 2011.
  5. Gehalte an Methyleugenol und Estragol in teeähnlichen Erzeugnissen (PDF; 35 kB) Stellungnahme des BgVV vom 12. November 2001.
  6. Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009 über kosmetische Mittel (PDF, 3,3 MB), abgerufen am 2. März 2017.
  7. 7. Sitzung der BfR-Kommission für kosmetische Mittel, Protokoll der Sitzung vom 19. Mai 2011 (PDF; 72 kB) Punkt 7: Ätherische Öle/Teebaumöl, S. 4f.
  8. IARC Monograph 101 - Methyleugenol, 2013

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Methyleugenol aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.