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Mieczysław Centnerszwer
Mieczysław Centnerszwer (geb. 10. Juli 1874 in Warschau; gest. 27. März 1944 ebenda) war ein polnischer Chemiker und Universitätsprofessor in Riga und Warschau.
Leben
Geboren in eine polnisch-jüdische Familie als Sohn des Verlegers Gabriel Centnerszwer (1841–1917) und Enkel des Mathematikers Jakub Centnerszwer (1798–1880), studierte Centnerszwer 1891 bis 1898 an der Universität Leipzig bei Wilhelm Ostwald und beendete sein Studium mit einem Doktorat. Seit 1898 auf Einladung von Paul Walden wurde er zum Lehrbeauftragten für Chemie und Elektrochemie an der Technischen Universität Riga berufen. Seit 1904 lehrte er dort auch Physik. 1917 wurde er zum Professor befördert. 1919 wurde er zum Professor für Chemie an der Universität Lettlands berufen. 1928 kam er nach Warschau, wo er 1932 den Lehrstuhl für Physikochemie an der Universität Warschau übernahm. Er wurde zum Mitglied der Polnischen Akademie der Gelehrsamkeit gewählt. 1928 wurde er mit dem Offiziersorden des Ordre des Palmes Académiques ausgezeichnet. Er führte Forschungen in den Gebieten von Chemischer Kinetik, Korrosion der Metalle, Elektrolyse und Gleichgewicht in mehrphasigen Anordnungen. Er verfasste (auch mit seinen Mitarbeitern) über 100 Abhandlungen.
Während des Studiums in Leipzig lernte Centnerszwer die Baltendeutsche Franziska Anna Beck kennen, die er am 23. September 1900 in Berlin heiratete.
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ließ sich Centnerschwer formell scheiden, um seine nichtjüdische Ehefrau vor den Rassenverfolgungen zu schützen, und kam selbst ins Warschauer Ghetto. Kurz vor dem Aufstand im Warschauer Ghetto flüchtete er und fand Zuflucht bei seiner Ehefrau außerhalb der Ghettomauern. Verraten, wahrscheinlich vom Sohn des Hausmeisters, wurde er am 27. März 1944 vor den Augen seiner Ehefrau von der Gestapo erschossen.[1] Er wurde auf dem Powązki-Friedhof bestattet, seine 70 Jahre alte Ehefrau wurde nach Deutschland zur Zwangsarbeit verschleppt.
Patente
- Gewinnung von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen mittels Elektrolyse (1932)
- Galvanische Zelle bzw. Akkumulator (1935)
Werke (in deutscher Sprache)
- Das Radium und die Radioaktivität : B. G. Teubner Verlag, Leipzig und Berlin : 1913
- Die chemische Verwandtschaft und ihre Bedeutung für die Technik : Riga : Jonck & Poliewsky, 1914
- Lösungsgeschwindigkeit des Aluminiums in alkalischen Lösungen (mit W. Wittandt) : Polska Akademia Umiejętności, Kraków : 1930
- Ebullioskopische Versuche (mit Mikołaj Łaźniewski) : Akademische Verlagsgesellschaft : 1932
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Nach dem Bericht ihrer Tochter, Jadwiga Grohman, im Jüdischen Historischen Institut Warschau AZ 6574
Personendaten | |
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NAME | Centnerszwer, Mieczysław |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Hochschulprofessor, Chemiker |
GEBURTSDATUM | 10. Juli 1874 |
GEBURTSORT | Warschau |
STERBEDATUM | 27. März 1944 |
STERBEORT | Warschau |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mieczysław Centnerszwer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |