Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Miriam Goldschmidt
Miriam Goldschmidt (geb. 8. Juli 1947 in Frankfurt am Main als Heidemarie Goldschmidt; gest. 14. August 2017 in Lörrach[1][2]) war eine deutsche Schauspielerin, Regisseurin und Autorin.
Leben und Wirken
Miriam Goldschmidt studierte Schauspiel bei Jacques Lecoq und Tanz bei Laura Shellen in Paris[3]. In diese Zeit fallen ihre ersten Arbeiten als Schauspielerin und Regisseurin. Ein frühes Werk war Ophelia 69, eine „Mischung aus Tanz und Pantomime, Schauspiel und freier Bewegung im Raum“[4].
Goldschmidt arbeitete mit vielen bekannten Regisseuren deutscher Sprache: in Darmstadt bei Harry Buckwitz, in München bei Fritz Kortner und Peter Zadek, in Basel bei Hans Hollmann[5] und Werner Düggelin, in Berlin bei Peter Stein[6] und Luc Bondy, in Bochum bei George Tabori und Matthias Langhoff.[7] Im Jahre 2000 spielte Goldschmidt in dem Stück Sweeney Agonistes von T. S. Eliot. Regie führte Thorsten Lensing.
Ihre wahre Theaterheimat fand sie, als sie 1971 zu Peter Brook nach Paris zum C.I.C.T. / Théâtre des Bouffes du Nord ging. In der jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Brook spielte sie unter anderem in: Timon d’Athene, Les Iks, Ubu, Mesure pour Mesure, La Conference d’Oiseaus, Le Mahabharata (Bühne und Film)[8]. Mit den meisten Stücken waren sie auf Welttourneen. Brook war auch der Regisseur von Glückliche Tage (Samuel Beckett) und Warum, Warum – Inszenierungen, in denen Goldschmidt ebenfalls spielte.[9]
Zur Premiere von Glückliche Tage in Basel schrieb die Süddeutsche Zeitung (22. März 2003): „Das Lachen dieser Schauspielerin ist Ereignis. Sie kann leise lächeln und traurig, manchmal auch gierig und geil – das tut sie, wenn sie genüsslich den Pistolenlauf kost. Sie kann schallend lachen, gemein, hämisch, sadistisch, schnodderig, bösartig, eklig, roh, kindlich. Manchmal wandelt sich der Freudenlaut in eine Klage. Mag sie nicht tiefer forschen, beißt sie sich auf die Lippen.“[10]
Miriam Goldschmidt war mit dem Schauspieler Urs Bihler verheiratet, mit dem sie oft den Dibbuk nach Salomon An-Ski spielte.[11] Sie starb im August 2017 im Alter von 70 Jahren in Lörrach an den Folgen einer Krebserkrankung[12].
Hörspiele
- 2011: Iris Disse O heiliger Tod, Santisima Muerte, Totentage in Mexiko. (Mutter) – Regie: Iris Disse (Hörspiel – RBB)
Werke
- Die Beweglichkeit des Schauspielers vor dem Unbekannten. In: Peter Brook: Theater als Reise zum Menschen. Der Regisseur Peter Brook. Texte und Gespräche. Berlin 2005, ISBN 3-89581-135-1, S. 216ff.
Literatur
- Spectrum. Das Kulturmagazin. Westdeutscher Rundfunk 1976 (Erstsendung 15. Mai 1976). Darin ein Interview mit Goldschmidt u.a. zu Erarbeitung von Stoffen nach Buchvorlagen.
- Brigitte Landes: Wer bist du? Ich. In. Die Zeit, Nr. 43, 21. Oktober 1983, Seite 53f. Online
- Peter Brook. Wanderjahre. Schriften zu Theater, Film & Oper 1946–1987. Berlin 1989, ISBN 3-923854-25-0. (Darin Hinweise auf zahlreiche Inszenierungen, wie z.B. König Uhu und Konferenz der Vögel.)
- Irene Bazinger: Die Masken der Verzweiflung. In: Berliner Zeitung, 5. November 1999. Online
- Thomas Blubacher: Miriam Goldschmidt. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 1. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 733.
Weblinks
- Miriam Goldschmidt bei filzfilm.de
- Miriam Goldschmidt in der Internet Movie Database (englisch)
- Erlebte Geschichten bei WDR 5
Einzelnachweise
- ↑ Schauspielerin Miriam Goldschmidt gestorben, deutschlandfunkkultur.de, 16. August 2017, abgerufen am 16. August 2017
- ↑ Miriam Goldschmidt ist tot, tagesspiegel.de, 16. August 2017, abgerufen am 16. August 2017
- ↑ http://kulturportal.de/-/kulturschaffende/detail/23171
- ↑ Josef Herbort:Heinz Ophelia als Clown. In: Die Zeit, 7. Februar 1969
- ↑ Der Dibbuk.
- ↑ Chronologie der Premieren seit der Spielzeit 1962/63
- ↑ Nachschub für die Keller der Totenwelt. Der Spiegel.
- ↑ Peter Brook. Biography
- ↑ Glückliche Tage – Schauspiel von Samuel Beckett mit Miriam Goldschmidt. Peter Brooks erste Inszenierung in deutscher Sprache.
- ↑ Miriam Goldschmidt – Leben und Wirken. Abgerufen am 8. November 2012.
- ↑ „Dibbuk“ an der Schaubühne. Artikel in: Die Zeit vom 4. Dezember 1981.
- ↑ Egon Ammann / Miriam Goldschmidt / Christa Berndl. In: DER SPIEGEL. (https://magazin.spiegel.de/SP/2017/34/152701679/index.html?utm_source=spon&utm_campaign=centerpage).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Goldschmidt, Miriam |
ALTERNATIVNAMEN | Goldschmidt, Heidemarie (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin, Regisseurin und Autorin |
GEBURTSDATUM | 8. Juli 1947 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 14. August 2017 |
STERBEORT | Lörrach |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Miriam Goldschmidt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |