Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Moritz Jellinek (Mediziner)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Moritz Jellinek (geb. 7. Juli 1829 in Neuraußnitz in Mähren; gest. 25. Jänner 1914 in Wien-Speising) war ein Arzt in Wien, der im Revolutionsjahr 1848 sein Medizinstudium unterbrochen hatte, „um den Ungarn in der Bekämpfung des Rebellen Jellačić beizustehn“,[1] wobei er schwer verwundet wurde. Eine verwandtschaftliche Beziehung zum gleichnamigen Moritz Jellinek, einem Mitglied der gleichfalls aus Mähren stammenden bedeutenden jüdischen Familie des Adolf Jellinek, das ebenfalls aktiven Anteil an der Revolution in Wien nahm, scheint nicht zu bestehen.

Der zwar begeisterte, doch über den Metternich’schen Despotismus empörte Monarchist hatte 1847 sein Medizinstudium an der Wiener Universität aufgenommen, war dann als Mitglied des Sicherheitsausschusses der Akademischen Legion[2] ein Teilnehmer jener Abordnung, die den im Zusammenhang mit der Märzrevolution nach Innsbruck geflüchteten und am 12. August 1848 zurückkehrenden Kaiser Ferdinand feierlich wieder nach Wien einholte. Noch im selben Revolutionsjahr folgte er dem Aufruf zur Bildung eines Freikorps zur Unterstützung des ungarischen Freiheitskampfes und trat in die „erste Kompagnie“ der Wiener Elitelegion[1] ein, mit der er als Leutnant unter General Józef Bem den siebenbürgischen Feldzug mitmachte. Bei Ihazy in der Nähe von Pápa im Komitat Veszprém lag der unter György Kmety, einem „Untergeneral“[1] von General Görgey, zum Oberleutnant Beförderte drei Tage lang mit durch russische Kartätschensplitter zerschmettertem Oberschenkel auf dem Schlachtfeld, ehe er gefunden wurde. Nach dem Feldzug denunzierte man ihn als Teilnehmer der ungarischen Revolution, doch General Franz von Schlik, der Kommandant von Mähren und Schlesien, schlug die Untersuchung nieder.

1850 konnte Jellinek dann sein Medizinstudium fortsetzen, das er 1855 mit der Promotion zum Dr. med. et chir.[3] abschloss. Danach wirkte er als Arzt in Wien, bis er nach einem offenbar nicht sonderlich ereignisreichen Leben als einer der letzten überlebenden Ungarn-Legionäre aus dem Jahr 1848 vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges verstarb.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Neue Freie Presse v. 28. Jänner 1814, S. 9
  2. ÖBL, Bd. 3, S. 102
  3. ÖBL, Bd. 3, S. 103

Literatur

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Moritz Jellinek (Mediziner) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.