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Motu proprio
Ein Motu proprio [ˌmotu'prɔprio] (auch Motuproprio, Plural Motuproprios; von lateinisch motu proprio ‚aus eigenem Beweggrund oder Antrieb; selbst veranlasst‘) ist ein apostolisches Schreiben des Papstes, das ohne förmliches Ansuchen anderer ergangen ist und vom Papst persönlich und nicht von einem seiner Kardinäle, Amtsorgane oder anderen Berater entschieden wurde. Meist handelt es sich dabei um die Bekanntgabe kirchenrechtlicher oder administrativer Entscheidungen, geringe Änderungen des kanonischen Rechts oder die Gewährung von Privilegien. Normalerweise ist ein Motu proprio ein Dekret, das nicht mit einem Siegel versehen ist (vgl. päpstliche Bulle) und nicht gegengezeichnet wurde. Das erste in der Form eines Motu proprio verfasste apostolische Schreiben wurde von Papst Innozenz VIII. im Jahr 1484 promulgiert.
Ein Motu proprio beginnt mit der Darstellung des Grundes, aus dem es verfasst wurde. Es folgt die Beschreibung der Gesetzesänderung oder der Privilegiengewährung. Das Dokument wird vom Papst selbst unterschrieben. Anschließend wird der Text veröffentlicht. Es ist selbst dann gültig, wenn es dem geltenden Codex iuris canonici oder früheren päpstlichen Entscheidungen nicht entspricht.
Einige Motu proprios der Moderne
- 22. November 1903: Papst Pius X.: Tra le sollecitudini über die Kirchenmusik
- 18. November 1907: Papst Pius X. Praestantia Scripturae über die Entscheidungen der päpstlichen Kommission zur Bibel und die Strafen gegen jene, die die Ausführungen gegen die Irrtümer der Modernisten nicht beherzigen
- 15. August 1972: Papst Paul VI.: Ministeria quaedam über die Aussetzung der Spendung einiger niederer Weihen
- 7. Juli 2007: Papst Benedikt XVI.: Summorum Pontificum über den Gebrauch der außerordentlichen Form des römischen Ritus
- 11. Oktober 2011: Papst Benedikt XVI.: Porta fidei, zur Ausrufung des Jahres des Glaubens 2012/2013
- 22. Februar 2013: Papst Benedikt XVI.: Normas nonnullas, über einige Änderungen der Normen in Bezug auf die Wahl des Papstes
- 11. Juli 2013: Papst Franziskus: Über die Gerichtsbarkeit der Rechtsorgane des Staates der Vatikanstadt im Bereich des Strafrechts
- 24. Februar 2014: Papst Franziskus: Fidelis dispensator et prudens über die Einrichtung einer neuen Koordinierungsstelle für die wirtschaftlichen und administrativen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls und des Staates der Vatikanstadt
- 8. September 2015: Papst Franziskus: Mitis Iudex Dominus Iesus über die Reform des kanonischen Verfahrens für Ehenichtigkeitserklärungen im Codex des kanonischen Rechtes.
Weblinks
- Papst Benedikt XV. Motu Proprio 1914–1920
- Papst Pius XI. Motu Proprio 1922–1936
- Papst Pius XII. Motu Proprio 1940–1957
- Papst Johannes XXIII. Motu Proprio 1959–1962
- Papst Paul VI. Motu Proprio 1963–1978
- Papst Johannes Paul II. Motu Proprio 1978–2004
- Papst Benedikt XVI. Motu Proprio 2005–2013
- Papst Franziskus Motu Proprio 2013–
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Motu proprio aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |