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Mykolajiw
Mykolajiw | |
(Миколаїв) | |
Basisdaten | |
---|---|
Oblast: | Oblast Mykolajiw |
Rajon: | Kreisfreie Stadt |
Höhe: | keine Angabe |
Fläche: | 259,83 km² |
Einwohner: | 505.777 (2012) |
Bevölkerungsdichte: | 1.947 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 54xxx |
Vorwahl: | +380 512 |
Geographische Lage: | 46° 58′ N, 31° 59′ O46.96666666666731.990833333333Koordinaten: 46° 58′ 0″ N, 31° 59′ 27″ O |
KOATUU: | 4810100000 |
Verwaltungsgliederung: | 4 Stadtrajone |
Adresse: | Адміральська 20 54009, м. Миколаїв |
Website: | www.gorsovet.mk.ua |
Statistische Informationen |
Mykolajiw (ukrainisch Миколаїв; russisch Николаев/Nikolajew) ist eine Stadt in der südlichen Ukraine mit über 500.000 Einwohnern. Mykolajiw ist Hauptstadt der Oblast Mykolajiw am Zusammenfluss des Südlichen Bug mit dem Inhul im Küstengebiet des Schwarzen Meeres gelegen. Beide Flüsse umfassen, 25 km oberhalb der Mündung ins Meer, in einem weit nach Westen ausholenden Bogen von Nordosten nach Süden den Kern der auf einem etwa 20 m hohen Plateau liegenden Stadt. Mykolajiw ist kultureller Mittelpunkt des Gebietes mit Hochschulen und Theater.
Odessa liegt 100 km westlich, die Hafenstadt Cherson 60 km südöstlich. Erst einige Zeit nach Ende des Zweiten Weltkrieges sind die Ponton-/Schiffsbrücken über Bug und Ingul durch feste Brücken mit Drehteilen für die Passage von See- und Kriegsschiffen ersetzt worden.
In Mykolajiw wird überwiegend russisch gesprochen. Die Stadt gliedert sich in folgende 4 Stadtrajone: Rajon Sawod, Rajon Korabel, Rajon Lenin und Rajon Zentral.
Wirtschaft
Mykolajiw ist Industriezentrum mit Maschinenbau für die Landwirtschaft und die Baubranche, Leicht-, und Nahrungsmittelindustrie und einem Kernkraftwerk in der Nähe der Stadt. Die Stadt war der bedeutendste Schiffbaustandort in der Sowjetunion und besitzt heute als maritimes Zentrum der Ukraine drei Großwerften, einen Hafen am Bug und eine Marinebasis am Ingul sowie eine Schiffbauakademie. Im Winter können Hafen und Marinebasis durch den Einsatz von Eisbrechern freigehalten werden.
Die Stadt ist an das Eisenbahnnetz nur nach Norden und Nordosten hin angebunden. Knapp 10 km nordwestlich des Stadtzentrums befindet sich der Flughafen Mykolajiw (IATA-Code: NLV).
Geschichte
Im Sechsten Türkenkrieg von 1787 bis 1792 eroberte Russland die bis dahin unter osmanischer Oberhoheit stehende Nordwestküste des Schwarzen Meeres. Noch vor dem Friedensschluss von Jassy gründete die Zarin Katharina II. am 7. September 1789 die Stadt Nikolajew als neue Marinebasis und Admiralität (bis 1898) der Schwarzmeerflotte in der Nähe einer alten griechischen Siedlung. Der Generalgouverneur Fürst Potjomkin beauftragte den Brigadier Michail Falejew, den „ersten Bürger der Stadt“, mit dem Aufbau der Stadt und einer Werft. 1897 wurde im Ort eine Straßenbahn eröffnet, die bis heute eine Säule im öffentlichen Nahverkehr darstellt.
Von 1941 bis 1944 war Nikolajew von der deutschen Wehrmacht besetzt. Bereits zu Anfang der Besatzungszeit wurden fast alle jüdischen Einwohner - sie machten ca. 15 bis 20 % der Stadtbevölkerung aus - von der SS ermordet. Bei den Kampfhandlungen mit der Roten Armee und durch Sprengungen beim Abzug der Roten Armee 1941 bzw. der Deutschen 1944 erlitt die Stadt schwere Zerstörungen vor allem in den beiden damals bestehenden Werften. Diese wurden nach dem Krieg unter Einsatz deutscher, ungarischer und rumänischer Kriegsgefangener wie sowjetischer Zwangsarbeiter wieder aufgebaut. Die beiden großen Kriegsgefangenenlager 126 bei den Werften mit zusammen bis zu 10.000 Mann verschiedenster Nationalität bestanden bis Mai 1949.
Von April 1942 bis November 1943 bestand das aus dem polnischen Rzeszów hierher verlagerte Stalag 364.
Bevölkerungsentwicklung
1979 | 1989 | 2001 | 2005 | 2012 |
---|---|---|---|---|
439.915 | 502.776 | 514.136 | 509.011 | 505.777 |
Quelle: [1]
Söhne und Töchter der Stadt
- Viktor Knorre (1840–1919), Astronom
- Stepan Makarow (1849–1904), Admiral, Ozeanograph, Polarforscher und Schriftsteller
- Maria Orska (1893–1930), Schauspielerin
- Art Hodes (1904–1993), Jazzmusiker
- Wladimir Bron (1909–1985), Schachkomponist
- Ossip K. Flechtheim (1909–1998), Politikwissenschaftler und Zukunftsforscher
- Paul A. Baran (1910-1964), US-amerikanischer Ökonom
- Wladimir Tschernawin (* 1928), Flottenadmiral
- Irena Kogan (* 1973), Soziologin
- Mychajlo Chalilow (* 1975), Radrennfahrer
- Katerina Rohonyan (* 1984), Schachspielerin
- Nikita Rukavytsya (* 1987), Fußballspieler
- Evgenija Shmirina (* 1989), Schachspielerin
Städtepartnerschaft
- Galați, Rumänien
- Plewen, Bulgarien
- Malko Tarnowo, Bulgarien
- Bordschomi, Georgien
- Lyon, Frankreich
- Sankt Petersburg, Russland
- Moskau, Russland[2]
- Petrosawodsk, Russland
- Tiraspol, Transnistrien
- Triest, Italien
- Bursa, Türkei[3]
- Tianjin, Volksrepublik China
- Feodossija, Ukraine
Weblinks
Einzelnachweise
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