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Natalia Sinelnikova

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Natalia Sinelnikova (* 1989 in Leningrad, Russische SFSR, Sowjetunion) ist eine deutsche Filmregisseurin und Drehbuchautorin russischer Herkunft.

Leben und Werk

Natalia Sinelnikova wuchs in einer Hochhaussiedlung am Rande von Leningrad auf und kam 1996 als russisch-jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland.[1] Nach ersten Stationen in Niedersachsen zog sie im Alter von 12 Jahren mit ihrer Familie nach Berlin, wo sie im Märkischen Viertel lebte.[2] Als Stipendiatin des Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerks studierte sie Kulturwissenschaften mit den Schwerpunkten Fotografie und Theater an der Universität Hildesheim; 2013 erwarb sie den Bachelor-Grad. Natalia Sinelnikova erklärte später, dass sie „die Offenheit, das reflektierte Denken und der Einfluss von Theater und Bildender Kunst“ sehr geprägt hätten.[3] Dennoch entschied sie sich anschließend dazu, ein Studium der Filmregie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf aufzunehmen.

Hier entstanden eine Reihe von Kurzspielfilmen und Kurzdokumentarfilmen, so Schwarze Katzen (2014) über drei russische Frauen in Berlin. Flow (2015) leitete die Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor Viktor Gallandi ein, die sich 2016 mit dem 30 Minuten langen Spielfilm Trauerweiden fortsetzte. Der Film wurde unter anderem auf dem Moscow Jewish Film Festival, dem Odessa Jewish Film Festival und dem Jüdischen Filmfestival Berlin & Brandenburg gezeigt. Für den Episodenfilm Waiters (2018) steuerte sie den Beitrag Die unsichtbare Frau bei. Daneben entstanden Werbefilme und zwei Musikvideos für die Berliner Electronica-Band Yeah But No.[4]

Ihr Masterabschlussfilm an der Filmuniversität und erster Langspielfilm, Wir könnten genauso gut tot sein, eröffnete 2022 die Sektion Perspektive Deutsches Kino auf der Berlinale. In dem Film geraten die Bewohner eines entlegenen, mit Zaun und Stacheldraht geschützten Hochhauses in Panik, als eines Tages der Hund des Hausmeisters aus unerklärlichen Gründen verschwindet und nicht wieder auftaucht. Nach Aussage von Natalia Sinelnikova, die zusammen mit Viktor Gallani das Drehbuch verfasste, enthält der Spielfilm „Elemente des Thrillers und des absurden Dramas“, sei aber im Kern eine Sozialsatire.[5] Der Film bekam noch während der Berlinale eine sehr positive Kritik im Branchenmagazin Screen Daily.[6] Die Wochenzeitung Die Zeit zählte Wir könnten genauso gut tot sein zu den zehn besten Filmen des Festivals.[7]

Natalia Sinelnikova ist Teil des jüdischen Künstlernetzwerkes Dagesh.[8] Ihre jüngere Schwester Alexandra Sinelnikova arbeitet als Schauspielerin.

Filmografie (Auswahl)

  • 2014: Schwarze Katzen (Kurzdokumentarfilm)
  • 2015: Flow (Kurzfilm)
  • 2016: Trauerweiden (Mittellanger Spielfilm)
  • 2018: Die unsichtbare Frau (Beitrag für Episodenfilm)
  • 2022: Wir könnten genauso gut tot sein (Spielfilm)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 72. Berlinale: „Wir könnten genauso gut tot sein“ – ein absurdes Drama über eine hysterische Gesellschaft, WSWS, 12. März 2022.
  2. Wo liegt der Hund begraben?, Festivalblog (abgerufen am 27. September 2022).
  3. „Man muss beweisen, dass man Langstrecke kann“, Journal. Das Magazin der Jungen Presse Niedersachsen (abgerufen am 27. September 2022).
  4. Natalia Sinelnikova, Crew United (abgerufen am 27. September 2022).
  5. Natalia Sinelnikova: »Alles für ein sicheres und gutes Leben«, ND, 11. Februar 2022.
  6. ‘We Might As Well Be Dead’: Berlin Review, Screen Daily, 11. Februar 2022.
  7. Best of Berlinale, Die Zeit, 13. Februar 2022.
  8. Natalia Sinelnikova, Dagesh (abgerufen am 27. September 2022).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Natalia Sinelnikova aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.