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Nektarium
Ein Nektarium ist eine Saftdrüse bei Blütenpflanzen, die einen zuckerhaltigen Saft abscheidet, den Nektar.[1]
Nach ihrer Lage unterscheidet man florale Nektarien, die sich innerhalb der Blüte, und extraflorale Nektarien, die sich außerhalb der Blüte befinden. Nach ihrer Funktion unterscheidet man nuptiale Nektarien, die der Anlockung der Bestäuber dienen, und extranuptiale Nektarien, die nicht der Anlockung der Bestäuber dienen. Florale Nektarien sind meist auch nuptiale Nektarien.[1]
Aufbau
Das Nektargewebe zeichnet sich durch Zellen geringer Größe und großen Plasmareichtum aus. Meist besteht es aus mehreren Zellschichten und steht mit Leitbündeln in Verbindung, häufig allerdings nur mit dem Phloem.
Ist die Epidermis Teil des Nektargewebes, so wird der Nektar über die ganze Gewebefläche nach außen abgegeben und man spricht von einem Epithelnektarium. Gehört die Epidermis nicht zum Drüsengewebe, erfolgt die Abgabe des Nektars durch Saftspalten (die den Spaltöffnungen homolog sind), und die Nektarien werden mesophylläre Nektarien genannt.
In manchen Pflanzensippen, wie den Dipsacales, erfolgt die Nektarbildung durch einzellige Haare, die in ihrer Summe ein Trichomnektarium bilden. Mehrzellige Haare als Nektarbildner kommen etwa bei Adoxa oder den Malvengewächsen vor.[2]
Florale Nektarien
Das Nektarium in einer Blüte kann in vielen Bereichen der Blüte gebildet werden.
- Perianth: Beim Türkenbund (Lilium martagon) befinden sich die Nektarien an der Oberseite der Perigonblätter in einer mit Haaren überdeckten Nektarrinne. Bei den Malven (Malva) sitzen sie an der Oberseite der Kelchblätter, bei Adoxa an der Oberseite der Kronblätter.
- Androeceum: Beim Krokus (Crocus) sitzen sie an der Außenseite der Staubfadenbasis, bei den Leingewächsen an Staubfadenanhängseln. Bei einigen Hahnenfußgewächsen sind Staminodien zu Nektarien umgewandelt.
- Gynoeceum
- Blütenachse: etwa als ringförmige Erhebung zwischen Androeceum und Gynoeceum (intrastaminaler Diskus) in den Gattungen Calystegia, Citrus und Ruta.
Nektarorgane
Als Nektarorgane oder Nektarblätter werden Organe bezeichnet, die zur Nektarbildung und Nektardarbietung besonders morphologisch ausgestaltet sind. Sie können unterschiedliche Gestalt annehmen: schlauchförmig bei Helleborus, pfriemlich bei Trollius, flächig bis kronblattartig bei Ranunculus, gespornt bei Aconitum und Aquilegia.
Die Nektarorgane der Hahnenfußgewächse stehen zwischen Blütenhülle und Androeceum und werden oft als den Staubblättern homolog angesehen. Dies ist jedoch nicht unwidersprochen,[3] sie werden auch mit Kronblättern homologisiert.[1]
Bei der neotropischen Familie der Marcgraviaceae gibt es ähnlich aussehende Nektarorgane, die sich aber nicht in den Blüten befinden, sondern an der Blütenstandsachse oder an den Blütenstielen sitzen. Es handelt sich um die umgewandelten Tragblätter der Blüten.
Extraflorale Nektarien
Extraflorale Nektarien befinden sich außerhalb der Blüten, etwa an Laubblättern. Meist stehen sie nicht im Zusammenhang mit der Bestäubung, sind also extranuptial. Ausnahmen sind etwa die Nektarien der Euphorbien, die zwar außerhalb der stark reduzierten Blüten sitzen, aber Teil der Pseudanthien sind und eindeutig der Bestäubung dienen.
Belege
- Peter Leins: Blüte und Frucht. Morphologie, Entwicklungsgeschichte, Phylogenie, Funktion, Ökologie. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2000. ISBN 3-510-65194-4, S. 117–128.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. 2. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003. ISBN 3-8274-1398-2, S. 214 f.
- ↑ Peter Leins: Blüte und Frucht. Morphologie, Entwicklungsgeschichte, Phylogenie, Funktion, Ökologie. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2000. ISBN 3-510-65194-4, S. 117–128.
- ↑ Peter Leins: Blüte und Frucht. Morphologie, Entwicklungsgeschichte, Phylogenie, Funktion, Ökologie. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2000. ISBN 3-510-65194-4, S. 126.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nektarium aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |