Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Nový Jičín

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Neutitschein ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Neutitschein ist auch der deutsche Name (polnisch Nowy Tyczyn) einer ehemaligen Siedlung in Ostgalizien, heute Westukraine nahe dem heutigen Dorf Pantalycha (Панталиха).
Nový Jičín
Wappen von Nový Jičín
Nový Jičín (Tschechien)
Einwohner Zahlenformat
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Moravskoslezský kraj
Bezirk: Nový Jičín
Fläche: 4475 ha
Geographische Lage: 49° 36′ N, 18° 1′ O49.59518.012777777778285Koordinaten: 49° 35′ 42″ N, 18° 0′ 46″ O
Höhe: 285 m n.m.
Einwohner: Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl CZ-MO (Fehler: Ungültige Zeitangabe) [1]
Postleitzahl: 741 01
Kfz-Kennzeichen: T
Verkehr
Bahnanschluss: Bahnstrecke Suchdol nad Odrou–Nový Jičín město
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 7
Verwaltung
Bürgermeister: Jaroslav Dvořák (Stand: 2015)
Adresse: Masarykovo náměstí 1
741 01 Nový Jičín
Gemeindenummer: 599191
Website: www.novy-jicin.cz
Masarykovo náměsti mit Blick gegen Osten.

Nový Jičín (deutsch Neu Titschein, früher Neutitschein) ist eine Stadt in der Mährisch-Schlesischen Region in Tschechien. Die Stadt hat etwa 24.000 Einwohner. Das historische Stadtzentrum wurde 1967 zum städtischen Denkmalreservat erklärt.

Geographische Lage

Die Stadt liegt in Mähren im sogenannten Kuhländchen, 32 km südwestlich von Ostrava (Ostrau).

Geschichte

Hutfabrik J. Hückel’s Söhne (1898)

Die Gründung der Stadt fällt wahrscheinlich in das 13. Jahrhundert. Bereits 1313 erhielt Neutitschein das Stadtrecht, das auch mit dem Recht zur Erhebung von Zöllen verbunden war. Inmitten des Kuhländchens gelegen, war die Stadt berühmt wegen ihrer Viehmärkte, der Tucherzeugung (Firma Preisenhammer, gegründet 1786) und der Herstellung von Hüten (Firma Hückel, gegründet 1799; Firma August Peschel, gegründet 1869 und Firma Böhm). Neutitschein war der Geburtsort der Maler Hugo Baar, Julius Berger, Anton Kolig und Eduard Veith. Am Stadtplatz 29 verstarb am 14. Juli 1790 der österreichische Feldherr Ernst Gideon von Laudon.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam es zum Zerfall der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie und zur Gründung neuer Staaten, so der Tschechoslowakei (1. ČSR) am 28. Oktober 1918 und der Republik Deutschösterreich am 12. November 1918, dem Tag nach der Verzichtserklärung von Kaiser Karl I. und der Enthebung seiner letzten Regierung.[2]

Bis zum Inkrafttreten des Vertrages von Saint-Germain am 16. Juli 1920 beanspruchte Österreich die überwiegend von Deutschen besiedelten Gebiete der ČSR. Diese wurden jedoch schon kurz nach der Staatsgründung vom tschechoslowakischen Militär besetzt, der Hauptort des Kuhländchens, Neu Titschein, am 20./21. November 1918.

1930 wurden 13.997 Einwohner gezählt, davon waren 4.236 Tschechen. Am 17. Mai 1939 hatte die 1938 aufgrund des Münchner Abkommens in das Deutsche Reich eingegliederte Stadt Neu Titschein 13.486 Einwohner und am 17. Mai 1947 waren es 11.406 Bewohner. Bis 1945 bildeten Sudetendeutsche, früher Deutschmährer genannt, die stärkste Bevölkerungsgruppe, gleichzeitig war das Gebiet um Neutitschein aber wegen der gemischten Bevölkerung auch eines der Zentren des Widerstands gegen die Nationalsozialisten.

Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Neu Titschein, Regierungsbezirk Troppau, im Reichsgau Sudetenland.

Aufgrund der Beneš-Dekrete wurde die deutsche Bevölkerung 1945 enteignet und vertrieben.

Seit 1967 steht das Zentrum der Bezirksstadt des Okres Nový Jičín mit ihren zahlreichen Architekturdenkmälern unter Denkmalschutz.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1857 0 7.907 [3]
1900 12.003 meist deutsche Einwohner[4]
1930 13.997 davon 4.236 Tschechen[5]
1939 12.925 davon 1.152 Evangelische, 11.402 Katholiken, 45 sonstige Christen und acht Juden[5]

Ortsteile

Zur Stadt Nový Jičín gehören die Ortsteile Bludovice (Blauendorf), Kojetín (Kojetein), Libhošť (Liebisch), Loučka (Ehrenberg), Straník (Stranik) und Žilina (Söhle bzw. Sehlen).

In einem Referendum am 11. April 2010 haben die Einwohner des Ortsteils Libhošť beschlossen, dass dieser Ortsteil wieder selbständig wird. Libhošť wurde deswegen nach fast vierzigjähriger Unterbrechung am 1. Januar 2011 wieder eine eigenständige Gemeinde.[6]

Wirtschaft

Heute sind die größten Arbeitgeber Nový Jičins die von Johann Hückel gegründete Hutfabrik J. Hückel’s Söhne, heute unter den Namen Tonak, und der Autozulieferer Autopal, wo Scheinwerfer und Teile für Klimaanlagen gefertigt werden; allerdings befindet sich der Großteil des Produktionsgeländes dieses Autozulieferers im benachbarten Šenov u Nového Jičina.

Städtepartnerschaften

Seit 1981 ist Nový Jičín die Partnerstadt von Görlitz. 2003 wurde die Partnerschaft Görlitz/Nový Jičín durch das deutsch-tschechische Informationszentrum IDOR mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Görlitz ist allerdings nicht die einzige Partnerstadt Nový Jičins:

  • ItalienItalien Novellara - Italien, seit 1964
  • DeutschlandDeutschland Görlitz - Deutschland, seit 1981
  • DeutschlandDeutschland Ludwigsburg - Deutschland, seit 2012. Ludwigsburg ist zudem seit 1962 Patenstadt der deutschen Heimatvertriebenen aus dem Kuhländchen
  • PolenPolen Świętochłowice - Polen, seit 1994
  • SlowakeiSlowakei Kremnica - Slowakei, seit 1999
  • FrankreichFrankreich Épinal - Frankreich, seit 2000

Sport

Die wichtigste Sportart in der Stadt ist Basketball. Mlékárna Miltra Nový Jičín wurde in der Saison 1998/1999 tschechischer Meister, damals noch unter dem Namen Mlékárna Kunín. In den Playoffs konnte der Verein mehrfach den zweiten und dritten Platz belegen, fünfmal wurde man Sieger im Pokalwettbewerb.[7]

Bei den Bewohnern der Stadt relativ beliebt ist auch das Eishockey der Herren. Die TJ Nový Jičín nimmt regelmäßig an der Play-off-Runde der zweiten Liga teil.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt (chronologisch)

Im Ort wirkten und lebten

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl CZ-MO
  2. Siehe Extraausgabe der "Wiener Zeitung" unter http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ext&datum=19181111&seite=1&zoom=33
  3. Carl Kořistka: Die Markgrafschaft Mähren und das Herzogthum Schlesien in ihren geographischen Verhältnissen. Wien und Olmüz 1861, S. 268–269.
  4. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 14, Leipzig und Wien 1908, S. 583.
  5. 5,0 5,1 http://www.verwaltungsgeschichte.de/sud_neutitschein.html
  6. ČTK: Libhošť bude samostatnou obcí, rozhodli lidé v referendu (Tschechisch). , České noviny, 12. April 2010. Abgerufen am 20. Mai 2010. 
  7. Historie klubu (Tschechisch) Abgerufen am 20. Dezember 2015.

Weblinks

 Commons: Nový Jičín – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Nový Jičín

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nový Jičín aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.